Dorstener Kultursommer 2022

Im August und September ein hochkarätiges Programm in den Stadtteilen

Sabine Fischer (Leiterin der Stadtagentur Dorsten), Ralf Bröker (Marketingleiter Volksbank) und Bürgermeister Tobias Stockhoff stellten das Programm zusammen; Foto: Stadt Dorsten

Der Dorstener Kultursommer präsentierte sich 2022 in neuer Gestaltung: Ganz neue Dorstener Kultur-Angebote wie eine Fußballfilmreihe im Central-Kino oder ein Weltmusikfestival in der St. Nikolaus-Kirche. Größere Kooperationsveranstaltungen wie eine Sommernacht am Barkenberger See oder ein Denkmaltag auf dem Zechengelände Fürst Leopold. Mehrtägige Kreativ-Angebote in Gärten neben Konzerten, die sowieso stattgefunden hätten, nun aber von einer willkommenen Finanzspritze der Vereinten Volksbank profitierten. Dazu Ausstellungen, Historien-Theater, eine musikalische Brotzeit und vieles mehr. Um die lokale Kulturszene nach der Coronakrise neu beflügeln zu können, bekam das von Stadt (Organisation) und Vereinter Volksbank (Finanzierung) ins Leben gerufene Format in diesem Jahr ein neues Konzept: Nicht an einem einzigen Wochenende auf dem Markplatz fand der Kultursommer statt, sondern einen Monat lang über die ganze Stadt verteilt. Heimische Akteure standen (zumeist) im Mittelpunkt. 17 Veranstalter wurden unter den 25 Einsendungen von der Jury ausgewählt, an die 30 Veranstaltungen gab es von Mitte August bis Mitte September. Hier die komplette Übersicht.

Fußball-Filmreihe: Fußball, Film und Gesellschaft – in einer Kooperation von Central-Kino und dem Fußballverein FC RW Dorsten war eine Reihe mit fünf Filmen entstanden, die sich in gesellschaftskritischer Weise mit dem Phänomen „Fußball“ auseinandersetzten. Start war am 10. August im Central-Kino an der Borkener Straße in Holsterhausen mit dem Film „Tom meets Zizou“. Die weiteren Filme: „Early man“ (21. August), „Mario“ (23. August), „Das Wunder von Taipeh“ (30. August), „Nordkurve“ (6. September).

Ausstellung Volksbank Wulfen: Vom 10. August bis 11. September konnte während der Öffnungszeiten der Volksbank Wulfen an der Hervester Straße eine Ausstellung mit Werken des Dorstener Hobby-Künstlers Klaus Baumeister besucht werden.

Kreativ-Quartier Lembeck: „Kunst trifft Garten“ hieß das Motto im Privatgarten von Karlheinz Lucks am Kaiserweg 105 in Lembeck. Der Dorstener Künstler präsentierte dort ab 19. August an zehn Tagen täglich eine Ausstellung mit Fotos, Bildern, Figuren, Skulpturen und Installationen. Zudem fanden Interaktions-Workshops statt. Schwerpunkte waren: Malerei, Gestalten mit dem Naturstoff Holz und Upcycling.

Garten „Tante Guste“ Lembeck: Im Garten des Kiosks von „Tante Guste“ (Jutta Kleine-Vorholt) in der Lippramsdorfer Straße 250 gab es gleich drei Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem ToT Lembeck. Am 19. August gab es einen Mädelsabend zum Chillen, mit Mode, Snacks, eigenem Foto. Am 28. August fand eine Vernissage statt, dazu Musik vom Nachwuchs der Harmonie Lembeck, selbst genähte Lieblingsstücke und Legetechnik-Videos. Bei der Rocknacht am 2. September spielten „Gras is Green“ und Akra Boa.

Akkordeon-Spielring Rhade: Die Mitglieder der Musikgemeinschaft gestalteten mit ihrer traditionellen und zeitgenössischen Akkordeon-Musik zwei Gottesdienste – am 20. August in der St. Nikolaus-Kirche auf der Hardt, am 27. August in der St. Matthäuskirche in Wulfen.

Kunstverein Virtuell-Visuell: Der Kunstverein Virtuell-Visuell war gleich an zwei Spielorten vertreten: Im Bürgerpark Maria Lindenhof beteiligte er sich mit der diesjährigen Kunstroute am Kultursommer und auch im Kulturort „franz“ (Franziskanerpassage) gab es eine Ausstellung (Fotografie, Malerei, Skulpturen) sowie Lesungen und Jugend-Workshops zum Thema „Umwelt“.

Kuba-Abend: In der Schalterhalle der Vereinten Volksbank am Südwall gab es am 24. August einen interessanten Abend des Lions-Clubs Dorsten: Der aus Dorsten stammende und auf Kuba lebende Musiker Michael Elvermann erzählte ab 19 Uhr in Wort und Bild über das Alltagsleben in Kuba –  mit kubanischen musikalischen Einlagen (Gesang und Klarinette).

Sommernacht am See: Ein echtes Open-Air-Highlight: Am und auf dem Barkenberger See startete am 27. August das Programm mit Live-Musik, mit dem Blasorchester der Gesamtschule Wulfen und der Coverband Ouwe, dazu gab es Wasserspiele mit der Feuerwehr, Kanu-Fahrten mit der Kanu-AG der Gesamtschule. Weitere Live Musik stimmte auf den Kinoabend am See ein: Bei Einbruch der Dunkelheit wurde der Film „Goldfische“ gezeigt.

Weltmusikfestival: Der reaktivierte Musikverein Dorsten organisierteam 27. und 28. August in der Nikolauskirche auf der Hardt das 1. Dorstener Weltmusikfestival mit hochkarätigen Konzerten aus den Bereichen Ethno-Jazz („Masaa“ um den syrischen Sänger Rabih Lahoud), Irish Folk (Danacht) und indischer Musik (Diptesh Bhattacharya & Sanjeev Pal) und zusätzlich einem Workshop mit den indischen Musikern.

Offene Bühne Östrich: Der Stadtteil Östrich war kulturell bislang eher wenig in Erscheinung getreten. Umso schöner, dass die Kanufreunde und das Bürgerforum dort am 28. August einen Familientag mit offener Bühne und Abschlusskonzert bestritten.

Mixtape-Chorkonzert: Ein vielfältiges Mixtape-Potpourri von Musicalstücken und Songs von Ed Sheeran oder Lady Gaga bis zu Klassikern von John Denver oder Aretha Franklin, Deutscher, Elektro und Brit Pop präsentierte der Chor „CHORioso“ aus Hervest am 2. September in der Galerie der Traumfänger am Fürst Leopold-Platz.

Brotzeit mit Schützenkapelle: Live-Musik, Picknick, Sommernachtsfeeling, leckere lokale Gerichte – all dies bot die Brotzeit in Rhade, die die dortige Schützenkapelle am 3. September im Dorfkern anrichtete.

Kulturkreis St. Marien: Nach zwei Corona-bedingten Absagen unternahm der Kulturkreis St. Marien am 4. September den dritten Versuch, den „Jungen Chor NRW“ in die Kulturkirche St. Marien zu bringen. „Klangwelten zwischen Barock und Jazz“ brachten die 70 Sänger/innen des stimmgewaltigen Ensembles zu Gehör.

Literarische Stadtführung: Eine literarische Stadtführung der besonderen Art: Mit dem Kulturverein „Melange“ und einer Schauspielerin als „Trägerin nicht zugestellter Briefe“ tauchte das Publikum auf seinem Weg durch die Dorstener Innenstadt ein in die Stadtgeschichte, in historische Anekdoten und aktuelle Stadtgespräche.

Tag des offenen Denkmals: Jüdisches Museum, Tisa-Archiv und Bergbau-Verein taten sich am Tag des offenen Denkmals (11. September) zusammen und präsentierten auf dem Zechengelände Fürst Leopold ein Angebot für Familien, Technikbegeisterte, Chorfreunde und Liebhaber von Kunst in zeitgeschichtlicher Auseinandersetzung. Dazu waren ein Vortrag über „Die Juden im Bergbau“ und ein Konzert mit Sängerin Isabel Frey, die traditionelle und neue Arbeiterlieder auf Jiddisch zu hören.

Sommernachts-Konzert: Der Chor Cantus Dorsten veranstaltete in der St. Antonius-Kirche in Holsterhausen am 16. September ein Sommernachtskonzert unter dem Motto „Songs of light – Songs for night“, eine Einladung zum Träumen, ein kurzweiliges Liederprogramm voll erlesener Werke.

Brückenschlag-Reihe: Auch die Reihe „Brückenschlag“ war im September mit zwei Veranstaltungen Teil des Dorstener Kultursommers. Das Vokalensemble „Opella Nova“ lud ein, in der Martin-Luther-Kirche der Musik aus ausgewählter Lyrik in die hohe Emotionalität biblischer Psalmen zu hören. Der Vortrag- und Diskussionsabend „Rassismus und Bildung“ in der Neue Schule mit Professor Karim Fereidooni behandelte ein Thema, das für unsere Gesellschaft eine immer wichtigere Rolle spielt.

Siehe auch: Dorstener Kultursommer


Quelle: Entnommen Michael Klein in DZ vom 12. Juli 2022

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