Corona-Meldungen 2022

Pandemie in Dorsten und Umgebung - nachrichtlich und kurzgefasst

Nach über 70.000 Corona-Impfungen ist 2023 Schluss. Mit einer letzten Impfaktion im Kreishaus ist das kommunale Impfangebot im Kreis Recklinghausen 9, Dezember 2022 eingestellt worden: 30 Mitarbeiter der Koordinierenden COVID-Impfeinheit (KoCI) und viele externe Partner hatten seit November 2021 über 70.000 Impfungen gegen das Coronavirus durchgeführt. Zu ihren Aufgaben gehörte: Die Impfstoffe für die Impfstellen zu bestellen, das Personal zu organisieren und zum großen Teil auch die unterschiedlichen Impfangebote durchzuführen. In der Hochphase im letzten Winter und Frühjahr gab es im Kreis nach Angaben der Pressestelle elf Impfstellen, um die sich die KoCI kümmerte. Hinzu kam eine Vielzahl von Impfaktionen an zentralen Stellen in den Städten. In den letzten des Jahres 2022 war die Nachfrage nach Impfungen in kommunalen Impfstellen deutlich zurückgegangen. Da auch andere Kreise und Städte dies so meldeten, entschied die Landesregierung die Impfungen gegen das Coronavirus nun komplett durch die Ärzte und Apotheken durchführen zu lassen. Ab 2023 steht nur noch ein vierköpfiges Team der KoCI bereit, da das Land vorgesehen hat, dass es weiterhin eine kleine Einheit gibt, die im Bedarfsfall in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten Impfungen von größeren Gruppen koordinieren kann.

Wegen mehr positive Corona-Test eine negative Entwicklung im Kreis. Die Zahl der Corona-Infektionen ging im Kreis Recklinghausen im September/Oktober 2022 in die Höhe. Kliniken warnten Mitte Oktober vor ernsthaften Problemen – dazu passt die neue Tendenz an Schnelltest-Stellen. Etwa 35.000 Corona-Tests gab es im September/Oktober jede Woche an den 234 zugelassenen Schnelltest-Stellen im Kreis Recklinghausen. Die Zahl der positiv Getesteten verdoppelte sich. Sie stieg von 10 auf 20 Prozent an. Dem aktuell steigenden Anteil von positiv Getesteten steht mit wöchentlich 35.000 eine vergleichsweise geringe Zahl an Tests gegenüber: Ende Januar 2022 gab es im Kreis pro Woche etwa 175.000 Tests, Anfang Mai waren es ungefähr 80.000. Allerdings waren damals die Tests noch kostenfrei. Seit dem 1. Juli 2022 darf der Kreis auf Anweisung des Landes keine neuen Teststellen mehr zulassen. Aber die vorhandenen Teststellen arbeiteten bislang nicht am Limit. Zudem sind einige ruhend gestellt.
Landrat Bodo Klimpel appelliert an die Menschen im Kreis Recklinghausen, den weiteren Anstieg der Infektionszahlen durch eigenes Verhalten abzuschwächen: „Wir können zum Beispiel dort, wo Abstände nicht eingehalten werden können, freiwillig Masken tragen. Oder indem wir uns regelmäßig testen, bevor wir uns mit anderen treffen“, so Bodo Klimpel. „Gelingt es uns, mit diesen kleineren Maßnahmen das Infektionsgeschehen einzudämmen, können wir damit vielleicht auch dafür sorgen, dass es in diesem Herbst und Winter keine weitreichenderen, verpflichtenden Einschränkungen für alle geben muss.“

Fünf weitere Todesfälle im Kreis. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt erneut. Bei den Corona-Infektionen ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Recklinghausen Anfang Oktober 2022 erneut gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Samstag (1. Oktober) für den Kreis einen Inzidenzwert von 383,6 veröffentlicht. Einen Tag zuvor lag dieser noch bei 360,6 und eine Woche vorher bei 233,0. Die Entwicklung ist eindeutig negativ. Dieser Trend deckt sich mit der Gesamtentwicklung im Regierungsbezirk Münster. Der Statistik des RKI zeigte auch auf, dass im Kreis Recklinghausen bislang insgesamt 209.217 Corona-Fälle registriert wurden und dass es fünf weitere Todesfälle im Kreis gegeben hat. Bislang sind im Kreis 1506 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Laut Divi-Intensivregister (Stand: 2.10.) befinden sich im Kreis fünf Corona-Patienten auf der Intensivstation, davon müssen zwei künstlich beatmet werden. Zurzeit sind 47 von 177 Intensivbetten frei. Das sind 26,55 Prozent.

Wegen mehr positive Corona-Test eine negative Entwicklung im Kreis. Die Zahl der Corona-Infektionen ging im Kreis Recklinghausen im September/Oktober 2022 in die Höhe. Kliniken warnten Mitte Oktober vor ernsthaften Problemen – dazu passt die neue Tendenz an Schnelltest-Stellen. Etwa 35.000 Corona-Tests gab es im September/Oktober jede Woche an den 234 zugelassenen Schnelltest-Stellen im Kreis Recklinghausen. Die Zahl der positiv Getesteten verdoppelte sich. Sie stieg von 10 auf 20 Prozent an. Dem aktuell steigenden Anteil von positiv Getesteten steht mit wöchentlich 35.000 eine vergleichsweise geringe Zahl an Tests gegenüber: Ende Januar 2022 gab es im Kreis pro Woche etwa 175.000 Tests, Anfang Mai waren es ungefähr 80.000. Allerdings waren damals die Tests noch kostenfrei. Seit dem 1. Juli 2022 darf der Kreis auf Anweisung des Landes keine neuen Teststellen mehr zulassen. Aber die vorhandenen Teststellen arbeiteten bislang nicht am Limit. Zudem sind einige ruhend gestellt.
Landrat Bodo Klimpel appelliert an die Menschen im Kreis Recklinghausen, den weiteren Anstieg der Infektionszahlen durch eigenes Verhalten abzuschwächen: „Wir können zum Beispiel dort, wo Abstände nicht eingehalten werden können, freiwillig Masken tragen. Oder indem wir uns regelmäßig testen, bevor wir uns mit anderen treffen“, so Bodo Klimpel. „Gelingt es uns, mit diesen kleineren Maßnahmen das Infektionsgeschehen einzudämmen, können wir damit vielleicht auch dafür sorgen, dass es in diesem Herbst und Winter keine weitreichenderen, verpflichtenden Einschränkungen für alle geben muss.“

Corona Juli 2022 – Dorsten jetzt mit der höchsten Inzidenz im Kreis. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist im Kreis Recklinghausen weiter leicht gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Freitag, 8. Juli 2022 für den Kreis einen Wert von 566,0. Am Donnerstag zuvor lag er bei 568,9, am Freitag vor einer Woche betrug die kreisweite Inzidenz noch 648,5. Der Statistik des Robert-Koch-Instituts für Freitag ist zu entnehmen, dass die Zahl der seit Pandemiebeginn registrierten Corona-Fälle im Kreis Recklinghausen bei 180.653 liegt, 766 Neuinfektionen wurden gemeldet. Weitere Todesfälle meldet das RKI nicht, 1377 Menschen sind im Kreis Recklinghausen bislang im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben. Die Kreisverwaltung hat am Freitag aktuelle Zahlen für die kreisangehörigen Städte veröffentlicht. Im Vergleich zur Vorwoche sind – mit Ausnahme von Castrop-Rauxel und Herten – die Inzidenzwerte überall gesunken. Den höchsten Inzidenzwert weist jetzt Dorsten auf – den niedrigsten nach wie vor Waltrop. Und so sieht die Situation in den zehn kreisangehörigen Städten konkret aus (Stand: 8. Juli, 8 Uhr; der Wert vom 1. Juli in Klammern): Dorsten: 697,8 (853,5), Castrop-Rauxel: 605,8 (604,4), Herten: 586,8 (548,0)
Haltern: 573,4 (924,8), Gladbeck: 570,7 (603,8), Marl: 563,4 (667,8), Recklinghausen: 562,8 (666,6), Datteln: 532,9 (550,2), Oer-Erkenschwick.: 437,7 (513,8), Waltrop: 268,1 (349,5), Gesamt: 566,2 (648,6). – Laut Divi-Intensivregister (Stand: 8. Juli) befinden sich im Kreis Recklinghausen 13 Corona-Patienten auf der Intensivstation (Vortag: 10), davon müssen drei Personen künstlich beatmet werden (1).

Bürgermeister Stockhoff positiv getestet. Wie viele hundert Menschen aktuell in Dorsten, so erkrankte auch Bürgermeister Tobias an Corona, wie ein positiver Text am 29. Juni 2022 ergab. Seine Vertretung als Verwaltungschef auf Präsenzterminen hatten der Technische Beigeordnete Holger Lohse und Stadtkämmerer Karsten Meyer übernommen. Die erste stellvertretende Bürgermeisterin Christel Briefs und der zweite stellvertretende Bürgermeister Achim Schrecklein übernahmen die Repräsentationstermine. Wo sich der Bürgermeister mit dem Virus angesteckt hat, darüber wollte er nicht mutmaßen.

Dorsten hat die höchste Inzidenz im Kreis: Sind die Feste schuld? Mit einer 7-Tages-Inzidenz von 699 verzeichnet Dorsten Mitte Juni 2022 die höchste Inzidenz im ganzen Kreis. Vermutet wird ein Zusammenhang mit Schützenfesten und Altstadtfest, da viele ansonsten gesunde Familien nach dem Besuch dieser Feste an Corona erkrankten. Nach einem ruhigen Sommer sieht die Situation folglich nicht aus. Zum Vergleich: Am 1. Juli 2021 verzeichnete Dorsten eine 7-Tages-Inzidenz von 6,7. Am 3. Juni 2022 lag sie bei 357, am 10. Juni bei 448,2 und nun bei 699,2. Der Anstieg mag aber auch auf den Wegfall der meisten Hygiene-Maßnahmen sowie der Kontaktbeschränkungen im Alltag zurückzuführen sein. Hinzu kam der neue Omikron-Subtyp BA.5, der noch einmal deutlich ansteckender zu seien scheint, als andere Varianten zuvor.

Corona-Teststelle am Atlantis brannte – Branntstiftung? Corona-Tests können am 20. Mai 2022 in dem Container aus dem Parkplatz nahe dem Atlantis-Schwimmbad in Dorsten erstmal nicht mehr durchgeführt werden. Nach einem Brand in den Morgenstunden des 20. Mai was das Testzentrum fast vollständig zerstört. Gegen 4.20 Uhr hatte ein Zeuge die Feuerwehr alarmiert. Während der Container komplett ausgebrannte, griff das Feuer auf daneben stehende Mülltonnen und den Pavillon über. Der Schaden wird auf etwa 10.000 bis 20.000 Euro geschätzt. Beim Auswerten einer Überwachungskamera war zu sehen, dass sich zwei maskierte Personen zielstrebig auf die Kamera zubewegten. Der Teststellenbetreiber ging davon aus, dass die Tatverdächtigen die Umgebung zuvor auskundschaftet hätten. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Der Corona-Testbetrieb soll so bald wie möglich wieder aufgenommen werden.

17. Mai 2022: Zehn weitere Todesfälle. Die Kreisverwaltung Recklinghausen meldete zehn weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus, darunter eine 75-jährige Dorstenerin. Die Zahl der Menschen, die im Kreis Recklinghausen an oder mit Corona verstorben sind, lag damit bei 1310. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz war im Kreis Recklinghausen deutlich angestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am 17. Mai einen Wert von 386,2, am Vortag lag dieser bei 299,2. Laut RKI-Statistik lag die Zahl der seit Pandemiebeginn registrierten Corona-Fälle im Kreis bei 160.640. Neu hingekommen waren 628 Neuinfektionen. Laut Divi-Intensivregister (17. Mai, 7.18 Uhr) befanden sich im Kreis Recklinghausen sieben Corona-Patienten auf der Intensivstation (Vortag: 6), aktuell mussten zwei Patienten künstlich beatmet werden.

Maskenpflicht in Gebäuden entfiel. Grundsätzlich entfiel im Mai 2022 in städtischen Gebäuden die Maskenpflicht. Der Krisenstab der Stadt empfahl jedoch weiterhin das Tragen einer Maske. Die Maskenpflicht in städtischen Gebäuden bestand weiterhin, wenn der Mindestabstand von 1,50 Metern nicht eingehalten werden konnte.

Bestandsaufnahme: Impfungen im Kreis. Vom 27. Dezember 2020 bis zum 3. April 2022 wurden im Kreis Recklinghausen 455.128 Personen geimpft. Davon haben 10.685 erst einen unvollständigen Impfschutz, 444.443 sind vollständig geimpft. Eine weitere Booster-Impfung haben 380.844 Menschen bekommen. In den zehn Städten des Kreises wurden insgesamt 1.265.180 Impfdosen verabreicht.

Corona: 3200 Minijobs weniger im Kreis Recklinghausen. In der Pandemie ist die Zahl der Minijobs im Kreis Recklinghausen deutlich zurückgegangen. Mitte 2021 gab es im Kreis rund 49.200 Stellen auf 450-Euro-Basis – das sind 3200 weniger als zwei Jahre zuvor (minus 6 Prozent). Besonders betroffen ist das Gastgewerbe: Hier gingen im selben Zeitraum rund 1100 Minijobs verloren – ein Einbruch von 17 Prozent. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG beruft sich hierbei auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

Dorsten betrauert jetzt den 100. Corona-Toten. Etwas mehr als zwei Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie hat das Kreisgesundheitsamt am 12. April 2022 den 100. Dorstener Corona-Toten gemeldet, einen 81-jährigen Mann. Wichtig: Die Statistik gibt Auskunft darüber, wie viele Menschen zum Todeszeitpunkt tatsächlich „positiv“ waren. Ob die Infektion mit dem Coronavirus in jedem Fall zum Tod geführt hat, darüber gibt das Datenmaterial keine Auskunft. Fachleute wählen deshalb meist die Formulierung „in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verstorben“ oder aber „an oder mit einer Corona-Infektion verstorben“. Im März 2020 hatte es die erste gemeldete Corona-Infektion in Dorsten gegeben. Seitdem sind in Dorsten 16.124 Menschen erkrankt (Stand 8. April 2022). Unter den zehn Kreisstädten nimmt Dorsten damit Platz 5 in dieser Statistik ein.

Kerze vor dem Dorstener Rathaus erinnert an die Corona-Toten. In Gedenken an alle mit dem Coronavirus verstorbenen Dorstenerinnen und Dorstener – seit Beginn der Pandemie sind es 94 – hat die Stadt Ende März 2022 vor dem Rathaus eine Kerze entzündet.  Am 29. März 2020 verstarb der  erste Dorstener Bürger an der zu dieser Zeit noch seltenen Coronavirus SARS-CoV-2. Es handelte sich um einen 70 Jahre alten Mann mit Vorerkrankung. Kreisweit waren es 1.221 Bürgerinnen und Bürger, bundesweit mehr als 129.000 Menschen, die ihr Leben seit Beginn der Pandemie mit einer Infektion mit dem Coronavirus verloren haben.

677 Beschäftigten im Gesundheitswesen im Kreis droht Arbeitsplatz-Verbot. Die Arbeitgeber aus dem Gesundheitswesen haben der Kreisverwaltung Recklinghausen bislang 677 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeldet, die nicht gegen Corona geimpft sind. Seit dem 16. März gilt bundesweit die Impfpflicht für Beschäftigte in Pflegeheimen, Kliniken und Arztpraxen. Diese mussten ihren Arbeitgebern bis zu diesem Zeitpunkt einen Immunisierungsnachweis vorlegen. Wer dieser Verpflichtung nicht nachkam, sollte dem Kreisgesundheitsamt gemeldet werden. Die Frist dafür lief zunächst am 31. März aus, ist nach Angaben des Kreises jedoch bis zum 5. April verlängert worden. Den 677 Betroffenen droht demnächst möglicherweise ein Verbot, ihren Arbeitsplatz zu betreten. In der KKRN GmbH mit Klinikstandorten in Dorsten (St. Elisabeth-Krankenhaus), Haltern (St. Sixtus-Hospital), Marl (Marien-Hospital) und Westerholt (Gertrudis-Hospital) besaßen Mitte März 49 von 2625 Mitarbeitern (1,9 Prozent) keinen gültigen Impf-Nachweis.

Corona: 3200 Minijobs weniger im Kreis Recklinghausen. In der Pandemie ist die Zahl der Minijobs im Kreis Recklinghausen deutlich zurückgegangen. Mitte 2021 gab es im Kreis rund 49.200 Stellen auf 450-Euro-Basis – das sind 3200 weniger als zwei Jahre zuvor (minus 6 Prozent). Besonders betroffen ist das Gastgewerbe: Hier gingen im selben Zeitraum rund 1100 Minijobs verloren – ein Einbruch von 17 Prozent. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG beruft sich hierbei auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

Kampagne „Dorsten vs. Corona“ gestartet – Schützen sind dabei. Unter dem Motto „Dorsten vs. Corona“ setzten im März 2022 einige Gruppen und Vereine ein starkes Zeichen und machten sich fürs Impfen stark. Gründe, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, gab es schließlich viele. Der wohl wichtigste Grund: Jede Impfung hilft – auch gegen die Omikron-Variante. Schon die Erstimpfung schützt vor schweren Krankheitsverläufen. Die Auffrischungsimpfungen verbessern den Schutz noch einmal deutlich.  Allerdings gab und gibt es auch in Dorsten noch Menschen, die sich – aus den unterschiedlichsten Gründen – noch nicht haben impfen lassen. Dagegen wurden die Dorstener Schützenvereine mit einem Gruppenbild aktiv, das vor dem Impfzentrum im Treffpunkt Altstadt aufgenommen worden war. Darauf heißt es: „Wir Schützen schützen uns und Euch!“ Für jeden Dorstener Schützenverein hat ein Mitglied teilgenommen – stellvertretend für viele weitere Mitglieder. Insgesamt haben die 13 Dorstener Schützenvereinen rund 8000 Mitglieder. In den darauffolgenden Wochen folgten weitere Motive von Gruppen und Vereinen aus Dorsten, die sich unter dem Motto „Dorsten vs. Corona“ für das Impfen stark machten.

Nun hat es auch den Chef der Kreisverwaltung Recklinghausen erwischt. Landrat Bodo Klimpel wurde Mitte März 2022 positiv auf das Corona-Virus getestet und befand sich in häuslicher Isolation. Auswirkungen auf die Arbeit hat der Umstand aktuell aber wohl nicht. Angesteckt hatte er sich innerhalb der Familie. Seine Boosterimpfung hatte er im Februar im Dorstener Impfzentrum erhalten. „Dank der Möglichkeit von Videokonferenzen und mobilem Arbeiten ist er im Homeoffice weiterhin im Dienst.

Kreis schloss kommunale Impfstellen. Das Impfgeschehen ist aktuell im Kreis Recklinghausen weitgehend zum Erliegen gekommen. Daher wurde das kommunale Corona-Impfangebot im Kreis erheblich ais wirtschaftlichen Gründen ausgedünnt. Ab Ende März 2022 gab es daher nur noch in Recklinghausen (Vestlandhalle), Dorsten (Altstadttreff) und Castrop-Rauxel (Europahalle) Impfstellen. In der ersten Märzwoche hätten sich kreisweit nur rund 1200 Personen in einer der kommunalen Impfstellen eine Spritze geben lassen. Die Hälfte davon entfiel aufs Boostern. Die Standorte in Dorsten und Recklinghausen hatten mit mehr als 300 Impfungen den größten Zulauf, Castrop-Rauxel kam immerhin auf mehr als 200 Immunisierungen. Die Impfangebote der Arztpraxen bleiben davon unberührt. Gegen die Schließung gab es kommunale Widerstände. Bedenken wurden in den Rathäusern auch vor dem Hintergrund der in hoher Zahl erwarteten Ukraine-Flüchtlinge geäußert. Nur 35 Prozent der Bevölkerung in dem vom Krieg heimgesuchten Staat gelten bislang als immunisiert. – In Nordrhein-Westfalen gelten 78,5 Prozent der Bevölkerung als vollständig geimpft. Diese Quote sei auch auf den Kreis Recklinghausen übertragbar, hieß es in der Kreisverwaltung. Zumindest das Potenzial für Erstimpfungen scheint langsam ausgereizt, wie die Statistik zeigt. Seit Anfang Januar ist die Zahl der wöchentlichen Impfungen im Kreis RE (Arztpraxen und Impfstellen) von rund 52.000 auf 6000 eingebrochen. Ein großer Anteil entfällt auf Auffrischungsimpfungen.

Die sechste Welle. Seit Mitte Februar 2022 ging es mit der Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen bergab – langsam, aber stetig. Seit Anfang März ging es wieder bergauf. Am 10. März meldete das Robert Koch-Institut (RKI) eine Rekordzahl von 262.752 gemeldeten Fällen binnen 24 Stunden, die Inzidenz kletterte deutlich auf 1388,5. Bioinformatiker meinen, dass dies der Beginn der sechste Welle. Verantwortlich für den momentanen Anstieg der Inzidenz sei vor allem die Ausbreitung des wohl noch ansteckenderen Omikron-Subtyps BA.2 in Kombination mit den Lockerungen der Schutzmaßnahmen.

Im Kreis droht 220 Beschäftigten droht Arbeitsplatzverbot. Etwa 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Pflegeeinrichtungen droht im Kreis Recklinghausen ein Betretungsverbot an ihrem Arbeitsplatz, weil sie sich nicht gegen Corona haben impfen lassen. Die gleiche Konsequenz erwartet auch mehrere hundert Beschäftigte der Krankenhäuser. Das bedeutet allerdings nicht, dass die betroffenen Mitarbeiter/innen  bereits kurzfristig nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Die sogenannte einrichtungsbezogene Impfpflicht für Pflege- und Klinikpersonal soll ab dem 15. März gelten. Bis dahin müssen die Arbeitgeber dem Gesundheitsamt melden, welche Mitarbeiter noch nicht immunisiert sind. Nach Einschätzung der Kreisverwaltung liegt die Impfquote in den Einrichtungen bei gut 96 Prozent. Aktuell sind Pflegeeinrichtungen im Kreis Recklinghausen wieder erheblich von Corona-Ausbrüchen betroffen. Nach Angaben von Dr. Richard Schröder sind 486 Bewohner in 75 Heimen infiziert. Auch die Personaldecke wird zunehmend dünner: 91 Pflegeeinrichtungen beklagen den Ausfall von insgesamt 332 infizierten Beschäftigten. Zusätzlich seien 340 Mitarbeiter/innen in Quarantäne.

Kreis Recklinghausen hat NRW-weit die meisten Corona-Toten. Eine Bestandsaufnahme vom Februar 2022 zeigte, dass der Kreis Recklinghausen seit Beginn der Corona-Pandemie insgesamt 1158 Todesfälle hatte. Damit liegt der Kreis an der Spitze in ganz NRW – und das auch noch mit Abstand. Den Großteil machen vor allem ältere Menschen aus. Das kritische Alter beginnt bei den Männern bereits bei 70 Jahren, während Frauen den ersten großen Anstieg bei den Fallzahlen in einem Alter ab 80 Jahren haben. Die meisten Todesfälle im Zusammenhang mit Corona gibt es bei den Frauen, die älter als 90 Jahre sind, während bei den Männern das Alter zwischen 80 und 89 dominiert. Es gibt auch immer wieder Todesfälle von jüngeren Menschen, allerdings keine unter 25 Jahre. 14 Kreis-Bewohner im Alter bis 49 Jahren starben aber im Zusammenhang mit Covid- 19. Interessant werden die Zahlen im Vergleich mit ähnlich großen Städten oder im Verhältnis zu anderen Kreisen. In Dortmund gab es insgesamt 488 Todesfälle und damit deutlich weniger als im Vest. Im Kreis Coesfeld, der nur ein Drittel der Recklinghäuser Kreisbevölkerung hat, gab es verhältnismäßig sehr wenige Todesfälle, nämlich 115 insgesamt. Selbst die Millionenstadt Köln hat insgesamt und damit auch im Verhältnis deutlich weniger (966) Verstorbene im Zusammenhang mit Corona als der Kreis Recklinghausen. Überhaupt hat der Kreis NRW-weit summiert die meisten Todesfälle überhaupt. Interessanterweise bedeuten diese Zahlen nicht, dass im Kreis Recklinghausen mit etwa 84.000 auch die meisten Infizierten leben. Andere Städte wie Düsseldorf, Köln, Dortmund und Essen kommen auf höhere Zahlen und liegen teilweise schon deutlich über den Werten von 100.000 oder gar in Köln 200.000 (Quelle: R. Leyk in DZ vom 23. Febr. 2022).

7. Februar: So viele Neuinfektionen wie noch nie an einem Tag. Das Kreisgesundheitsamt meldete am 7. Februar 990 Positivfälle. So viele hat es seit Beginn der Pandemie noch nicht gegeben. Auch mit der Sieben-Tage-Inzidenz geht es im Kreis jetzt signifikant nach oben. An diesem Tag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) einen erneut deutlich höheren Inzidenzwert: 816,8. Am Vortag hatte die Inzidenz noch 677,0 betragen. Dennoch stand der Kreis Recklinghausen vergleichsweise gut da. Der Kreis hatte aktuell die drittniedrigste Inzidenz in NRW. Unter den elf Kreisstädten lag Dorsten mit 711,3 an 7. Stelle. Den höchsten Inzidenzwert hatte mit 1008,5 Oer-Erkenschwick, den niedrigsten hat Haltern mit 457,7. Im Kreis Recklinghausen hat die Zahl der infizierten Menschen seit Aufzeichnungsbeginn die Marke von 63.000 überschritten. Das bedeutet, dass sich mittlerweile mehr als zehn Prozent der Kreisbevölkerung mit Sars-Cov-2 angesteckt haben. Und dabei handelt es sich nur um die nachgewiesenen Fälle (Quelle: Michael Wallkötter in DZ vom 8. Febr. 2022).

Resolution einstimmig verabschiedet, es gab auch Misstöne. Der Haupt- und Finanzausschuss verabschiedete Ende Januar 2022 eine Corona-Resolution, die „ein Zeichen setzen“ und dem Bürgermeister den Rücken stärken soll. Doch die Einigkeit täuscht ein wenig. SPD, CDU und Grüne verabschiedeten am Mittwochabend die Erklärung gegen die Autokorso-Demonstration, die sie selbst eingebracht hatten. Mehr Stimmen für das zweiseitige Papier gab es nicht. Sowohl Die „FRAKTION feat. Die Linke“ als auch die AfD fehlten in der Sitzung. Letztere hatte sich aus Krankheitsgründen abgemeldet. FDP-Vertreter Lutz Ludwig hatte als „Einzelkämpfer“ ohne Fraktionsstatus kein Stimmrecht im Haupt- und Finanzausschuss. Ihn ärgerte aber noch mehr, dass er im Vorfeld nicht gefragt worden war, ob er die Erklärung ebenfalls unterzeichnen wolle. So fügten sie den Liberalen nachträglich als Antragsteller hinzu. Denn „die Sache“ war den Politikern überaus wichtig. Es ging schließlich um Autokorsos, um sogenannte „Spaziergänge“ und Beleidigungen gegen den Bürgermeister, die nicht toleriert werden dürften. „Man sollte sich überlegen, mit wem man da unterwegs ist“, sagte Fragemann an die Adresse der „Mitläufer“. Wie er kritisierte auch Bernd Schwane (CDU) die Deeskalationstaktik der Polizei. „Der Staat wird vorgeführt. Es kann doch nicht sein, dass Vorgaben nicht eingehalten werden und diese Demonstrationen dann trotzdem laufen gelassen werden. Das spielt diesen Leuten in die Karten.“

 Zahl der Infektionsfälle in Gefängnissen steigt. Auch in nordrhein-westfälischen Gefängnissen gibt es immer mehr mit dem Coronavirus infizierte Insassen und Beschäftigte. So befanden sich Ende Januar 2022 nach Angaben des Justizministeriums 231 Gefangene aufgrund eines positiven Corona-Tests in Isolation. Zudem seien aktuell 197 Bedienstete mit dem Virus infiziert. Zum Vergleich: Im gesamten Dezember 2021 waren es 110 Gefangene und 95 Bedienstete. Eine größere Zahl infizierter Häftlinge hatte es demnach zuletzt in Bielefeld-Brackwede, Remscheid und Hagen gegeben. Im offenen Strafvollzug waren die Anstalten in Bielefeld-Senne und Bochum-Langendreer betroffen. Bedienstete, die wegen einer Infektion, vorerst ausfallen, gebe es in nahezu allen 36 Anstalten, teilte das Ministerium auf Anfrage mit. Kommt es in einer Anstalt zu Ansteckungen unter den Gefangenen, müssen sie – wie Infizierte jenseits der Anstaltsmauern auch – Kontakteinschränkungen hinnehmen. Wie zuletzt der Sprecher der JVA Hagen berichtete, werden dann Besuchsverbote verhängt und Gemeinschaftsangebote gestrichen.

Neue Haustiere in der Corona-Zeit – Katzen vor Hunden. Mehr als jeder vierte Haustierbesitzer hat sich während der Coronapandemie in den vergangenen zwölf bis 18 Monaten ein neues Tier zugelegt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forsa-Umfrage für die Gothaer Versicherungsgesellschaft. Demnach schafften sich 28 Prozent der befragten Haustierbesitzer ein Tier an. Katzen gelten dabei dicht gefolgt von Hunden als die beliebtesten Haustiere der Deutschen: 21 Prozent der Befragten leben mit einer oder mehreren Katzen zusammen, 18 Prozent mit einem oder mehreren Hunden. Andere Haustiere spielen der Umfrage zufolge eher eine untergeordnete Rolle. So halten nur vier Prozent Kleinnager und drei Prozent Vögel. Schlangen, Echsen und andere Reptilien gibt es bei rund einem Prozent der Befragten (AFP).

175 Impfungen mit abgelaufenem Impfstoff in Dorsten verabreicht. Im Impfzentrum Dorsten waren Mitte Januar 2022 insgesamt 175 Impfungen mit einem kurze Zeit abgelaufenen Moderna-Vakzin verabreicht worden. Es handelte sich bis auf wenige Ausnahmen um Auffrischungsimpfungen. Der Kreis Recklinghausen hatte die Betroffenen schriftlich informiert. Eine gesundheitliche Gefahr durch Ablauf des Haltbarkeitsdatums bestand nicht. – Die Dorstener Impfstelle ist eine der größten im Kreis Recklinghausen. Die Stadt Dorsten hat  in kürzester Zeit mit Unterstützung des Kreises ein Impfzentrum aufgebaut, in dem seit Beginn im Dezember 2021 über 13.000 Menschen gegen das Coronavirus immunisiert werden konnten (Stand 15. Jan. 2022) – und sich so gegen schwere Krankheitsverläufe schützen und die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung verringern konnten.

Nach den Ferien steigt die Zahl infizierter Kinder. Nach den Weihnachtsferien 2021 ist in nur vier Tagen die Zahl der mit Corona infizierten Kinder in Dorsten und im Kreis Recklinghausen besonders bei der Altersgruppe der Sechs- bis 18-Jährigen gestiegen. Während die Zahl der positiv getesteten Dorstener Kinder unter sechs Jahren mit 21 im Vergleich zum Beginn der Schulzeit gleich geblieben ist, ist die Zahl der infizierten Kinder zwischen sechs und unter 18 Jahren innerhalb von vier Tagen von 57 auf 67 gestiegen. Kreisweit sprechen die Zahlen noch eine deutlichere Sprache: Dort gibt es (Stand 14. Januar 2022) 163 infizierte Kinder unter sechs Jahren (im Vergleich zu 143 am 10. Januar) sowie 465 positive Fälle bei denen zwischen sechs und unter 18 Jahren (410 am 14. Januar) Anfang der Woche).

Halber Löschzug fiel wegen Corona-Infektionen aus. 25 Feuerwehrmänner des Löschzugs Rhade mussten im Januar 2022 in Quarantäne ausharren. Mindestens vier Wehrleute waren an der Omikron-Variante erkrankt. Ausgangspunkt für die Infektionen war wohl ein bei den Löschzügen üblicher Dienstabend zwischen Weihnachten und Silvester. Feuerwehr-Chef Andreas Fischer hatte daraus Konsequenzen gezogen. Bis auf weiteres fanden keine weiteren Übungsdienste statt, die für die Feuerwehrleute wegen des Einstudierens von Ernstfallsituationen wichtig sind. Die Sicherheit der Bürger war durch den Ausfall des halben Löschzugs aber nicht gefährdet.

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