Corona-Pandemie – Chronologie (II)

April 2020: Regierungspräsidentin Feller besuchte den Krisenstab in Dorsten

Zusammengestellt von Wolf Stegemann
Altkleider-Stopp. Aktuell scheinen viele Dorstener ihre Kleiderschränke auszumisten. Die Folge ist, dass die Altkleider-Container überfüllt sind (unteres Foto). Daher ruft die Stadtverwaltung zu einem Altkleider-Stopp auf und fordert die Dorstener auf, ihre alte Kleidung vorerst noch im Keller zu lagern. Denn die Weiterverwendung der Textilien ist durch die Viruskrise stark eingeschränkt. Hochgerechnet kämen in drei Monaten der Krise rund 200 Tonnen Altkleider zusammen, die eine Lagerfläche von rund 600 qm benötigten.
Corona-Kosten zahlen in Dorsten noch die nachfolgenden Generationen ab. Die Bezirksregierung Münster hat im April den Doppelhaushalt der Stadt Dorsten für 2020 und 2021 genehmigt. Die Stadt verfügt damit für zwei weitere Jahre über eigene Handlungsfähigkeit. Doch das Zahlenwerk, entstanden vor der Krise, ist nach Ausbruch der Corona-Pandemie Makulatur. Dorstens Stadtkämmerer rechnet mit mehreren Millionen Euro, die 2020 verloren gehen werden“. Neben der Höhe der Gewerbesteuer ist auch der Anteil an der Lohn- und Einkommensteuer völlig unklar. Das Land NRW will nach ersten Informationen einen „Rettungsschirm“ über den Kommunen aufspannen. Die Kosten der Corona-Krise sollen ab 2025 auf 50 Jahre verteilt werden. Eine Beispielrechnung: Wenn die Pandemie die Stadt in diesem Jahr 10 Millionen Euro kostet, müsste Dorsten ab 2025 jährlich zusätzlich 200.000 Euro zurückzahlen. Bis zum Jahr 2075. Doch derzeit ist noch vieles – wenn nicht alles – alles ungewiss.

Mittwoch, 1. April
Fallzahlen in Dorsten an der Spitze. Immer wieder Dorsten: erster Corona-Fall im Kreis, die meisten Infektionen und der erste Todesfall. Während anderswo Fallzahlen erklärt werden können, bleibt die Lippestadt ein Rätsel. Vor knapp vier Wochen wurde die erste bestätigte Infektion mit dem Coronavirus im Kreis Recklinghausen gemeldet. Eine Frau aus Dorsten, Mitarbeiterin der Vereinten Volksbank, wurde positiv getestet. Seitdem hat sich die Zahl der Fälle in Dorsten auf 77 (Stand: 31.3.) erhöht. Darin enthalten sind 17 Personen, die wieder als gesund gelten. In Dorsten gab es auch den bislang einzigen Todesfall im Kreis. Im Städtevergleich hat Dorsten schon seit geraumer Zeit die meisten bestätigten Fälle. Es folgen Recklinghausen (70 Infektionen) und Castrop-Rauxel (47).

Freitag, 3. April
Initiative „eindorsten“ will Einzelhandel unterstützen.. Jungunternehmer aus Dorsten haben sich zusammengetan und die Initiative „eindorsten“ gegründet. Kunden sollen ihre Lieblingsläden in der Corona-Krise durch Gutschein-Käufe unterstützten. Die Corona-Krise hat den Einzelhandel in Dorsten mehr oder weniger zum Erliegen gebracht. Ein Team von Jungunternehmern möchte den Einzelhandel in der Lippestadt in schweren Zeiten unterstützen. Sie haben die Initiative „eindorsten“ gegründet. Gutscheine von lokalen Einzelhändlern und Gastronomie-Betrieben können ab sofort gekauft werden. Fast 20 Unternehmen aus Dorsten sind auf dem Internet-Portal „eindorsten“ bereits gelistet und bieten ihre Gutscheine an.
Corona: Kurzarbeit für Einbrecher. Der Corona-Krise lassen sich auch positive Aspekte abgewinnen. Die betreffen die Kriminalität und die Verkehrsunfälle. Auch für Einbrecher ist in der Corona-Krise Kurzarbeit angesagt. Weil in Zeiten der Kontaktsperre die Menschen viel Zeit zu Hause verbringen, tun sich Ganoven zunehmend schwer, geeignete Objekte für ihr kriminelles Tun auszubaldowern. Das ist ein positiver Nebeneffekt der ansonsten bedrückenden Lage. Ein weiterer: Auch die Zahl der Verkehrsunfälle ist deutlich geringer als in normalen Zeiten. Langeweile kommt im Polizeipräsidium Recklinghausen dennoch nicht auf.
Wie Corona die Kriminalität beeinflusst. In Nordrhein-Westfalen sind im ersten Quartal des Jahres deutlich mehr Geldautomaten gesprengt worden. Nach Angaben des Landeskriminalamtes verdreifachte sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Es gab mit Stand 1. April 53 Sprengungen, davon 33 Versuche. Im Vorjahr waren es im ersten Quartal 17 Sprengungen. Die Polizei führt dies u. a. auf verschärfte Sicherheitsmaßnahmen in den Niederlanden zurück, so dass die Kriminellen ihr Unwesen verstärkt in NRW treiben. Auffällig ist, dass die NRW-Polizei im März 2020 deutlich weniger Fälle von häuslicher Gewalt registriert hat als im selben Monat der beiden Vorjahre – und das, obwohl die Menschen wegen des Virus zu Hause bleiben sollen und Experten erwarten, dass diese Delikte deswegen signifikant zunehmen würden. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: 2112 Fälle von häuslicher Gewalt gab es demnach im März in NRW; im März 2019 waren es 3003 und im März 2018 noch 2903. Deutlich zurück ging auch die Zahl der Wohnungseinbrüche im März. Gab es zum gleichen Zeitraum der Vorjahre immer mehr als 2000 Fälle, wurde in diesem März nur 1423-mal eingebrochen. Laut Jahresstatistik 2019 ereignen sich im Kreispolizeibezirk (Kreis RE plus Bottrop) täglich 61 Unfälle. Objektive Vergleichszahlen aus der Corona-Zeit kann die Polizei aktuell nicht zur Verfügung stellen, es sind aber gefühlt weniger. Zum Beispiel waren es am 30. März ganze fünf Unfälle im Bereich der Kreispolizei. Dazu noch drei Fahrerfluchten. Ansonsten hat die Kreispolizei es mit 15 Unfallfluchten zu tun.

Freitag, 10. April
Jetzt 659 positiv Getestete. Zahl im Kreis RE weiter angestiegen. Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen im Kreis Recklinghausen ist am 9. April auf 659 gestiegen. Am Vortag waren es noch 610 Fälle. Es gibt bislang vier Todesfälle. Die Zahlen der Infizierten (in Klammern: Vortag/Gesundete/Todesopfer): Dorsten 125 (117/68/2), Gladbeck 89 (74/30/2), Recklinghausen 82 (78/51/0), Haltern 73 (70/45/0), Herten 72 (61/28/0), Marl 68 (65/32/0), Castrop-Rauxel 64 (64/42/0), Datteln 37 (36/29/0), Oer-Erkenschwick 27 (22/9/0), Waltrop 23 (23/14/0).

Samstag, 11. April
Ein Bilderbuch erklärt Kindern das Coronavirus. Auf Initiative der Stadtagentur Dorsten und des Bürgermeisters legt die Dorstener Illustratorin Claudia Esser am 10. April ein Bilderbuch vor, das Corona kindgerecht im lockeren Ton, aber mit angemessenem Ernst erklärt. Und die Kinder lernen hier auch, dass man gut aufpassen muss, damit sich das Virus nicht rasend schnell vermehrt. Das Bilderbuch kann als pdf-Datei auf der Internetseite der Stadt Dorsten www.dorsten.de unter den Top-Themen im Bereich „Downloads“ heruntergeladen werden. Es gibt eine Fassung in Farbe sowie eine Fassung in schwarzweiß, die Kinder selber ausmalen können.

Sonntag, 12./Montag, 13. April
Corona-Bilanz an Ostern: An der Schleuse gab’s Probleme. Die Osterbilanz des Kommunalen Ordnungsdienstes in Dorsten fällt überwiegend positiv aus. Es gab ganz wenige Platzverweise und insgesamt kaum Probleme. Zur Schleuse am Wesel-Datteln-Kanal zog es viele Spaziergänger und Radfahrer, die nicht immer den notwendigen Abstand einhielten. Der Kommunale Ordnungsdienst war über Ostern mehrfach vor Ort und ermahnte die Schaulustigen, auch das Wasser- und Schifffahrtsamt wurde eingeschaltet. In Einzelfällen wurden die Personalien aufgenommen, der Innendienst überprüft nun, ob ein Bußgeld fällig ist.

Freitag, 17. April
Regierungspräsidentin besuchte Krisenstab. Der von der Verwaltung gegründete „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ (SAE) kommt nahezu täglich im Rathaus zusammen, um wichtige Vorkehrungen in der Corona-Krise zu beschließen (Foto). Am 17. April besuchte die Münsteraner Regierungspräsidentin Dorothee Feller den „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ und dankte den Dorstenern für ihr Krisenmanagement.

Montag, 20. April
Die wichtigsten Fakten zum Handel-Neustart. Die meisten Geschäfte in Dorsten dürfen unter bestimmten Bedingungen am 20. April wieder öffnen. Die Geschäfte dürfen in der Regel eine Maximalgröße von 800 qm nicht überschreiten und müssen Hygienevorgaben  einhalten. Doch die Buchhandlung Thalia am Markt sowie Möbelhäuser wie das Wohncentrum Wulfen und Möbel Peters sind wieder für ihre Kunden da. In den Lokalen muss zwischen den Personen ein Mindestabstand von 1,5 Metern gewährleistet sein.  Der Zutritt darf nur gestattet werden, wenn zum Schutz vor Infektionen geeignete Vorkehrungen getroffen sind. Daher hat das Ordnungs- und Rechtsamt der Stadt Dorsten eine „Zehn-Punkte-Vorgabe“ für Händler erlassen, die über folgende Themen informiert: 1. Spuckschutz, 2. Hygiene-Aushänge, 3. Bodenmarkierungen, 4. Warteschlangen verhindern, 5. Sichtbare Angabe der maximal zulässigen Kundenzahl im Geschäft, 6. Regelmäßige Desinfektion von Flächen, die von Kunden berührt werden, 7. Zutrittssteuerung, 8. Kontaktvermeidung zu Kunden, so weit das möglich ist, 9. Kein Verzehr im Laden oder im Umkreis von 50 Metern, 10. Die SARS-COV-2-Arbeitsschutzstandards des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sowie die Coronaschutzverordnung des Landes NRW sind einzuhalten.

Mittwoch, 22. April
Mit Maske im Pkw droht Bußgeld. Die Polizei gibt bekannt, dass Autofahrern das Tragen einer Gesichtmaske im Auto  nicht erlaubt ist. Das Gesicht des Autofahrers muss erkennbar sein. Wer sich daran nicht hält, dem droht ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro.
Maskenpflicht sorgt für Irritationen, Verwaltung startet Publikumsverkehr. In Dorsten wird am  21. April Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden angeordnet. Das sorgt für Aufsehen in den Medien – und für Irritationen bei zahlreichen Bürgern. Bis dahin war Dorsten eine von zwei Städten in ganz NRW, in denen die Maskenpflicht beschlossen wurde. An das stete Tragen des Mund- und Nasenschutzes müssen sich die1200 Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie die Besucher beim Betreten der Amtsgebäude halten. Masken werden im Eingangsbereich des Rathauses für einen Euro angeboten. Denn am 22. April wird im Rathaus Publikumsverkehr „für ausgewählte Anliegen“ wieder zugelassen. – In städtischen Kindertagesstätten (Kita) wird die Maskenpflicht für Erwachsene erst am 24. April eingeführt. Als nächste Schritte sind die Wiedereröffnung der Schulverwaltung, der Stadtbibliothek, der BiBi am See in Barkenberg, des Stadtarchivs und des Kulturbüros geplant. Nach Terminvereinbarung sollen auch persönliche Vorsprachen im Standesamt, in der Ausländerbehörde, im Beratungsangebot für Rentenangelegenheiten, im Beratungs- und Infocenter Pflege sowie in der Schwerbehindertenvertretung wieder ermöglicht werden – sobald ausreichender Infektionsschutz gewährleistet ist.
So sind die Schulen auf den neuen Start vorbereitet. Am 23. April startet der Schulbetrieb in Dorsten für Schüler der Klassen 10 und 13. Die Stadt verordnete in Absprache mit den Schulleitungen Hygienemaßnahmen: Die genutzten Räume werden an jedem Schultag gereinigt. Routinemäßig erfolgt zudem eine schultägliche Reinigung der Flächen, die regelmäßig mit Händen berührt werden (z. B. Sanitäranlagen, Türklinken, Lichtschalter, Treppenläufe). Zusätzlich werden Flächendesinfektionsmittel vorgehalten, die im Bedarfsfall z. B. durch Lehrer und Lehrerinnen genutzt werden können. Sanitäranlagen werden durch einen Dienstleister gereinigt und mit Flüssigseife, Handtuch und Toilettenpapier ausgestattet. Handwaschmöglichkeiten sind ausreichend in den Sanitärräumen sowie zahlreichen weiteren Räumen vorhanden. Die Hände sollten regelmäßig, gründlich und 30 Sekunden lang mit Wasser und Seife gewaschen werden. Handdesinfektionsspender werden an den Eingängen des Schulgebäudes aufgestellt. Die Schülerzahl in Klassenräumen ist zu begrenzen. Der Hausmeisterdienst der Stadt wird die Tische und Stühle nach den Vorgaben der Schulleitungen aufstellen. Die Schulsekretariate werden mit Spuckschutz ausgestattet. Alle Schulen, auch diejenigen, die jetzt noch nicht öffnen, erhalten von der Stadt ein „Notfallpaket“. Dieses enthält FFP2-Masken sowie medizinischen Mund-Nasen-Schutz („OP-Maske“). Wie allerdings der gesamte Schülerverkehr mit dem Unterrichtsbeginn der Klassen 5 bis 9 nach den strengen Hygieneregeln ab 4. Mai ablaufen soll, löst bei den Schulleitern und Schulleiterinnen ein Achselzucken hervor.

Montag, 20. April
Politiker tagen unter Hygienevorkehrungen. Die Lokalpolitiker des Haupt- und Finanzausschusses tagen im Forum der Volkshochschule mit Mund- und Nasenschutz und mit zwei Metern Abstand zueinander. Der Rat hatte seinen regulären Sitzungsraum aus dem Rathaus in die Mehrzweckhalle nach Altendorf-Ulfkotte verlegt. Wer glaubte, Bürgermeister Tobias Stockhoff würde mit Gesichtsmaske weniger reden und belehren als gewöhnlich, sah sich enttäuscht, so ein Sitzungsteilnehmer. Zuschauer wurden mit Maske und in der Zwei-Meter-Abstandssitzordnung zugelassen.
Irritationen um das Modehaus Mensing werden immer kurioser. Nachdem während der Corona-Pandemie Geschäfte mit einer Fläche bis zu 800 qm in NRW am 20. April 2020 wieder öffnen durften, reduzierte das Modehaus Mensing in der Dorstener Altstadt seine größere Verkaufsfläche auf die Verkaufsfläche im Erdgeschoss, um unter der 800 Quadratmetern zu bleiben. Die Stadt Dorsten akzeptierte das. Die Geschäftsleitung Mensing hatte bekanntlich nach dem Regierungsbeschluss, die Justiz angerufen, um rechtlich klären zu lassen, ob eine Beschränkung auf 800 qm nach dem Wettbewerbsrecht überhaupt zulässig ist. Während die Stadtverwaltung Dorsten Mensings reduzierte Quadratmeterzahl akzeptierte, sah die Stadtverwaltung Bottrop die Reduzierung der dortigen Mensing-Filiale ebenso auf das Erdgeschoss rechtsunwirksam. Daher musste das Mensing-Ladenlokal in der Bottroper Fußgängerzone tags darauf wieder schließen, Nach Ansicht der Bottroper Stadtverwaltung lasse das geltende Recht keine Ausnahme zu. Darüber beschwerte sich Mensing bei der Landesregierung. Sie muss nun entscheiden, ob eine Reduzierung auf die vorgeschriebenen 800 qm zulässig ist oder nicht.

Freitag, 24. April
Corona-Testzentrum am Berufskolleg im Standby-Modus. Der Kreis Recklinghausen hat Corona-Abstrichzentren eingerichtet. Eines davon befindet sich am Berufskolleg an der Halterner Straße in Dorsten. Das DRK organisiert gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen den Betrieb der bislang fünf Diagnosezentren des Kreises. Das Durchfahrtzentrum am Paul-Spiegel-Berufskolleg in Dorsten befindet sich zurzeit im Standby-Modus, sodass im Kreis Recklinghausen aktuell noch an drei Standorten – allerdings nur nach hausärztlicher Anmeldung – Corona-Abstriche vorgenommen werden können: am Prosper-Hospital in Recklinghausen, an der Paracelsus-Klinik in Marl und am Berufskolleg Castrop-Rauxel. Mit 50 bis 60 Abstrichen pro Standort und Tag sind die Testzentren nicht ausgelastet. Mehr als 100 wären problemlos möglich.
Blick nach Brüssel: Billionen gegen Corona. 500 Milliarden Euro stehen demnächst als Kredithilfen für die Mitgliedsländer bereit, weitere 1000 Milliarden und mehr könnten folgen. Die EU gibt sich entschlossen im Kampf gegen die Corona-Krise – doch der Teufel steckt im Detail, wie in den Medien zu lesen ist.
„Haarsträubend“ – Dorstener Verbraucherschützer warnen vor Corona-Wundermitteln. Knoblauch-Wasser, Kokosöl oder Salbei-Tee – Verbraucherschützer in Dorsten warnen vor vermeintlichen Wundermitteln in der Corona-Krise. Sie haben den „haarsträubenden Unsinn“ aufgelistet. Bei der Frage, wie man sich selbst am besten vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen kann, gehen viele Menschen im Internet und in ihren sozialen Netzwerken auf die Suche nach hilfreichen Tipps und Mitteln. Da stoßen Ratsuchende auf haarsträubenden Unsinn und wirkungslose Produktempfehlungen. Die Leiterin der Verbraucherzentrale in Dorsten betont, dass Falschinformationen von Scharlatanen derzeit gezielt verbreitet werden, um Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Samstag, 25. April
Geheimes Corona-Lager sichert die Notversorgung in Dorsten. Atemschutzmasken, Schutzanzüge und Hygienemittel hat die Stadt in Lagern an geheimen Orten für die Notversorgung gebunkert. Aber auch Leichensäcke. Mit diesen Beständen sichert die Verwaltung die Notversorgung in der Stadt. Die aktuellen Lagerbestände: Über 200.000 unterschiedliche Schutzmasken oder Mund-Nasen-Schutz, mehrere tausend Liter Hand- und Flächendesinfektion, über 2000 Schutzanzüge, Transportboxen, Schutzbrillen, Drucksprüher, Spritzschutzmasken, Handseife und Desinfektionsspender sowie 100 Leichensäcke. Eine solche Einrichtung gibt es nur bei der Kreisverwaltung und in Dorsten. Aus dem üppig bestückten Corona-Lager, das kaum eine Stadt in der Größe Dorstens vorweisen kann, werden bei Engpässen u. a. Ärzte, Pflegeheime und Banken, Feuerwehr und Rettungsdienst, alle Schulen und Kindergärten sowie die städtischen Einrichtungen versorgt. – Nachtrag: Das Lager bestand noch im März 2023.

Donnerstag, 30. April
Acht Wirtschaftsbranchen leiden in der Krise schwer. Das Coronavirus hat die Wirtschaft massiv geschwächt. Acht Branchen in Dorsten und mehr als 1400 Unternehmen leiden erheblich unter den Beschränkungen und den Folgen der Pandemie. Vielen Dorstener Unternehmen geht es schlecht. Nach Mitteilung der Kreisverwaltung haben 1416 Firmen in Dorsten bis Ende April Soforthilfe beantragt. Die Dorstener Wirtschaftsförderung (Windor) nennt Einzelheiten: Die 1416 gewährten Soforthilfen für Dorstener Unternehmen (Stand 17.  April) verteilen sich auf Handwerk/Baugewerbe (210), Handel (220), Gastgewerbe/Tourismus (150) und Dienstleistungen (760). Der Rest verteilt sich auf die Branchen Verkehr, Verarbeitendes Gewerbe, Bergbau/Energie sowie Land- und Forstwirtschaft.

April/Mai
Ehrenamtlich über 2000 Masken genäht. In Rekordzeit entstand in den April/Mai-Wochen in Lembeck eine Solidargemeinschaft mit 29 Näherinnen, die 2000 Masken ehrenamtlich produzierten. Sie waren vorrangig für Ärzte, Pflegekräfte und Einkaufshelfer der Coronahilfe Lembeck gedacht. Die Schneiderin Birgit Micheel hatte dazu den Anstoß für diese „Nähfabrik“ gegeben. Franz-Josef Sondermann sorgte mit 84 Jahren für das einwandfreie Laufen der Nähmaschinen.  .

Siehe auch: Corona-Pandemie (I) – März
Siehe auch:
Corona-Pandemie (III) – Mai
Siehe auch: Seuchen
Siehe auch: eindorsten
Siehe auch: Arbeitsmarkt und Corona-Pandemie


Quellen: Dorstener Zeitung (DZ) vom  1., 3., 9., 11., 12., 17., 22., 23., 24., 25. und 30. April 2020. Fotos: DZ, Stadt Dorsten, Wulfen-Wiki, dpa, privat.

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