Wort des Jahres in Dorsten

Dorstener Zeitungleser wählen den Aufreger eines jeden Jahres

Mehr als 7.100 Stimmen kamen zusammen, als die „Dorstener Zeitung“ Ende 2011 aufrief, das Wort des Jahres für Dorsten zu wählen. Unter den vielen Einsendungen bekam mit 55 Prozent der Stimmen das Wort „Dorstalgie“ den Zuschlag. „Atlantis“ und „Wildwestbahn“ kamen auf die nachfolgenden Plätze. Die „Atlantis“-Fraktion berief sich bei ihrer Wahl auf die Monate lange Schlammschlacht um die Führung des städtischen Bades „Atlantis“. Diese Fraktion unterlag schließlich der starken Internet-Facebook-Gruppe „Du weißt, dass Du aus Dorsten kommst…“, die für das von Dirk Werwer vorgeschlagene Wort „Dorstalgie“ Stimmung machte, wohl in nostalgischen Erinnerungen an das Dorsten schwelgend, das die 1.600 Mitglieder der Facebook-Gruppe aus ihrer Jugendzeit kannte, wie die „Dorstener Zeitung“ berichtete. 2012 wählten die Dorstener Zeitungsleser online „Radiotag“, 2013 hieß das Wort des Jahres „Freibad“, 2014 „Baustellenchaos“, 2015 „Poldern“, 2016 „Stadtstrand“, 2017 „Dreifach-Jubiläum“ und 2018 „Stadtkrone“.

Der nicht gerade gut gelungene „Stadtstrand“ machte 2016 das Rennen

Die Dorstener Zeitung rief Ende 2016 ihre Leser auf, das „Wort des Jahres 2016“ unter acht vorgegeben Begriffe der Geschehnisse zu wählen, die 2016 irgendwie und irgendwo in Dorsten stattfanden. Zur Auswahl standen: Bürgerbahnhof, Drubbel, Food-Truck-Market, Kanaluferpromenade, Leo („Soziokulturelle Zentrum“), Männertage und Stadtstrand. Es beteiligten sich nur 306 Stimmen. Das Wort „Männertage“ erhielt davon 1,96 Prozent, „Drubbel“ 4,25 Prozent, „Food-Truck-Market“ (was immer das auch ist, um als Wort des Jahres kreiert zu werden) 7,84 Prozen5t, „Bürgerbahnhof“ 8,82 Prozent, „Kanaluferpromenade“ 13,73 Prozent, „Leo“ 20,7 Prozent und der nihct gerade gelunge „Stadtstrand“ macht mit 33,33 Prozent als Wort des Jahres 2016 das Rennen. Rund 92 Dorstener Zeitungsleser haben sich für dieses Wort ausgesprochen. Dorsten hat rund 75.000 Einwohner. Na denn!

Wort des Jahres 2017: „Dreifach-Jubiläum“ – 2018: „Stadtkrone“

Die „Dorstener Zeitung“ hatte für das „Wort des Jahres 2017“ ihren Lesern folgende Begriffe zur Abstimmung vorgeschlagen: „Dreifach-Jubiläum“ (Lembecker Jubiläen 2017), „Leopold-Regal“ (Ausstellungsstück in er Maschinenhalle der Zeche), „Montessori-Campus“ (Zusammenführung von zwei Montessori-Schulen in Wulfen), „Palmenhaus“ (Anwesen eines Bürgers mit Palmenschmuck in Wulfen), „Planeten-Ufer“ (maßstabsgerechte Installation des Sonnensystem am Kanalufer), „Tintenhühner“ (frisch gegründete Kabarettgruppe und erster Auftritt im „Baumhaus“). Das Ergebnis: Zum „Dorstener Wort des Jahres 2017“ wurde der Begriff „Dreifach-Jubiläum“ gewählt. 46 Prozent der 1360 Umfrage-Teilnehmer wählten diesen Begriff aus insgesamt sechs Vorschlägen. Im Jahr 2017 feierten die Lembecker 1000 Jahre Lembeck, 800 Jahre St. Laurentius und 325 Jahre Schloss Lembeck. 38 votierten für den „Montessori-Campus“ – er führt seit 2017 im Gebäude der ehemaligen Matthäusschule am Kleinen Ring in Wulfen die private Montessori-Grundschule mit der Montessori-Realschule zusammen. „Palmenhaus“ (6 Prozent), „Leopold-Regal“ (5 Prozent), „Tintenhühner“ (4 Prozent) und „Planetenufer“ (1 Prozent) folgten abgeschlagen auf den Plätzen.
„Stadtkrone“ ist das Dorstener „Wort des Jahres 2018“. Dafür stimmte in einer Internet-Umfrage der „Dorstener Zeitung“ fast die Hälfte der 701 Teilnehmer (49 Prozent). „Stadtkrone“ heißt das Projekt, mit dem Marion Taube als Kuratorin und Ideengeberin das Gelände Maria Lindenhof belebt. 25 Prozent votierten für „Palmenwahl“ (Bürgerentscheid über das Barkenberger Grünkonzept),  das Wort „Wolfsgebiet“ erhielt 12 Prozent, „Autobahnbaustelle“ 10 Prozent, „Neue Schule“ 3 Prozent und „Wasserschlösschen“ 1 Prozent. Das Wort des Jahres 2019 war „Winterzauber.“

„Plattenbau“ mit großem Vorsprung „Wort des Jahres 2020“

„Plattenbau“ lag bei den DZ-Leser zum „Dorstener Wort des Jahres 2020“ weit vorn. Das ist der Name des gleichnamigen Schallplattenladens an der Freiligrathstraße in Hervest. 396 Teilnehmer hatten bei der Umfrage teilgenommen. Insgesamt sechs Vorschläge standen zur Wahl. Der „Plattenbau“ vereinte 48 Prozent der Stimmen. 17 Prozent votierten für den Begriff „Tisa-Brunnen“ (das Wahrzeichen des Dorstener Marktplatzes wurde im vergangenen Jahr abgebaut). „Fußgängerzone“ und „eindorsten“ (jeweils 10 Prozent), „Hamster-Plakate“ (9 Prozent) und „Fördergerüst“ (6 Prozent). –  Der Name „Plattenbau“ ist zwar auch in anderen, vor allem ostdeutschen Städten ein Begriff. Doch anders als ein aus Betonfertigteilen hergestelltes Hochhaus ist der Dorstener „Plattenbau“ ein Wortspiel: Denn die „Platten“ sind in unserem Fall nicht aus Stein, sondern aus Vinyl: Geschäftsmann Heinz-Bernd Töns hat nämlich seinem Schallplattenladen den Namen „Plattenbau“ gegeben.

Großer Vorsprung: „Schlüssel-Position“ ist Wort des Jahres 2022 in Dorsten

Mit großem Vorsprung haben die Dorstener Zeitungsleser den von der Stadt geprägten Begriff „Schlüssel-Position“ durch das Votum zum „Dorstener Wort des Jahres 2022“ gewählt. Mit großem Vorsprung landete somit die „Schlüssel-Position“ auf Platz 1. „Schlüssel-Position“ ist der Schlüssel-Begriff der neuen Kampagne, den die Verantwortlichen im Rathaus im Frühjahr 2022 zur Suche nach neuen Mitarbeitern gestartet hatten. In Anlehnung an das Stadtwappen-Motiv wirbt die Stadt seitdem mit dem Slogan: „Du bist der Schlüssel!“ für die ausgeschriebenen „Schlüssel-Positionen“. Das Wort „Schiffsunfall“ erreichte den 2. Platz vor dem neu eröffneten Kulturraum „franz*“. Zusammen mit der hochsommerlichen „Brandserie“ abgeschlagen war überraschenderweise der Dorstener „Campus“, mit dem die Zahnarztfamilie Schlotmann das alte Toom-Gebäude wiederbeleben will.

„Fragefrau“ zum Dorstener Wort des Jahres 2023 gewählt

Markige Begriffe prägten das Ende des Jahres 2023 in der Lippestadt, das Dorstener Wort des Jahres stammt allerdings aus den ersten Monaten. Überraschungssieger bei der Wahl zum Dorstener „Wort des Jahres 2023“: Der Begriff „Fragefrau“ machte mit großem Vorsprung das Rennen. Am Ende votierten mit 49 Prozent knapp die Hälfte der Teilnehmer für diesen Vorschlag. Unter dem Titel „Friederike Fragefrau“ wurden im Januar im Internet Fake-Profile bei Facebook, YouTube und Instagram angelegt, die in Wort-, Bild- und Tonbeiträgen einen satirischen Bezug auf den damaligen Dorstener SPD-Fraktionsvorsitzenden Friedhelm Fragemann nahmen. Nach ein paar Wochen war der Spuk vorbei. Wer dahinter steckte, blieb unbekannt. Aber mutmaßlich haben die Urheber von damals auch bei der aktuellen Abstimmung ihre Finger mit im Spiel gehabt, um ihre Wortschöpfung nach vorne zu bringen.
Vermutungen, dass Friedhelm Fragemann selbst die Urheber dieser Fake-Profile ist, mag der folgende Satz belegen, den er damals öffentlich kundgetan hatte: „Auch bei der SPD geht es manchmal spaßig zu, aber wir sind halt keine Spaßpartei.“

Siehe auch: Unwort des Jahres
Siehe auch: Dorstalgie
Siehe auch: Freibad
Siehe auch: Stadtstrand
Siehe auch: Poldern
Siehe auch: Stadtkrone


Quelle: DZ vom 20. Dezember 2016; online aktualisiert am 26. Dezember 2016. – DZ vom 3. Jan. 2018. – DZ vom 5. Jan. 2024.

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