Westfälische Hochschule

20 Studiengänge für 2300 junge Männer und Frauen in Recklinghausen

Campus der "Westfälischen Hochschule Recklinghausen"

Campus der “Westfälischen Hochschule” in Recklinghausen

Die Westfälische Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen wurde 1992 mit einer Abteilung in Bocholt gegründet und hat seit 1995 mit Recklinghausen einen weiteren Standort. Insgesamt können sich etwa 8900 Studenten an der Westfälischen Hochschule auf einen akademischen Grad vorbereiten, in der Abteilung Gelsenkirchen 4850, in der Abteilung Bocholt 1800 und in der Abteilung Recklinghausen 2300. Die Westfälische Hochschule bietet über 20 Studiengänge aus Technik, Informatik, Naturwissenschaften, Wirtschaft, Recht und Journalismus an.
In Recklinghausen befinden sich die Fachbereiche für Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsingenieurwesen und für angewandte Naturwissenschaften. Hier können die Abschlüsse erworben werden: Bachelorstudiengänge Wirtschaftsrecht, International Business Law and Business Management, Masterstudiengang Law and Economics of Change Management LL.M, Bachelorstudiengänge Wirtschaftsingenieurwesen, Chemie, Nano- und Materialwissenschaften sowie Masterstudiengang Verkehrslogistik und Polymerwissenschaften; Bachelorstudiengang Molekulare Biologie und Masterstudiengang Molekulare Biologie. Um den Praxisbezug der akademischen Ausbildung gewährleisten zu können, kooperiert die „Westfälische Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen“ mit zahlreichen Betrieben aus der regionalen Wirtschaft. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen sind Partner der Hochschule und können von den innovativen Ideen aus Forschung und Entwicklung profitieren.

Recklinghausen bemühte sich schon lange, Hochschulstandort zu werden

1995 wurde der Studienbetrieb an der „Westfälischen Hochschule Campus Recklinghausen“ aufgenommen. Die Wurzeln der Recklinghäuser Hochschulabteilung gehen aber wesentlich weiter zurück. 1956 beantragte die Kreisstadt beim Kultusministerium die Errichtung einer staatlichen Ingenieursschule. Diese wurde in Gelsenkirchen errichtet. 1963 begannen erneut Gespräch mit den Ergebnis, dass Recklinghausen 1964 eine staatliche Ingenieursschule für Bauwesen und Vermessungstechnik erhielt, die in der alten Lohnhalle der Zeche Ludwig 7/8 in Recklinghausen-Suderwich mit 20 Studenten den Studienbetrieb aufnahm. Durch das 1971 erlassene NRW-Fachhochschulerrichtungsgesetz wurde die Recklinghäuser Ingenieursschule in die Fachhochschule Bochum eingegliedert und 1979 die 850 Studierenden nach Bochum „verlegt“.

Standorte auch in Gelsenkirchen und Bocholt

Die Fachhochschule Gelsenkirchen wurde 1992 mit Sitz in Gelsenkirchen und einer Abteilung in Bocholt als 50. Hochschule in Nordrhein-Westfalen errichtet. Als weitere Abteilung kam 1995 Recklinghausen dazu. Die Hochschulabteilung Recklinghausen mietete sich zunächst im Hochhaus am Kaiserwall/Löhrhof ein und fing den Studienbetrieb mit 65 Studierenden des damals einzigen Studiengangs Betriebswirtschaft/Wirtschaftsrecht an. In Recklinghausen fand im selben Jahr die Auswertung des Architektenwettbewerbs für einen Neubau statt. Zur Jahreswende 1997/98 war Baubeginn und zum Wintersemester 1999/2000 konnten die Recklinghäuser Fachbereiche Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsingenieurwesen sowie Angewandte Naturwissenschaften in den Neubau am August-Schmidt-Ring einziehen. 2007 erschütterte ein Skandal um millionenschweren Subventionsbetrug die Fachhochschule, die 2012 mit ihren Standorten Recklinghausen, Gelsenkirchen und Bocholt in „Westfälische Hochschule mit Campus Recklinghausen“ umbenannt wurde. Aktuell studieren dort 2318 junge Männer und Frauen, darunter etliche aus Dorsten (Stand Oktober 2015). Insgesamt studieren an der Westfälischen Hochschule in Recklinghausen gut 2000 Männer und Frauen. Knapp 500 begannen begannen ihr Studium 2018/19 in fünf verschiedenen Bachelor-Studiengängen. Diese recht übersichtliche Größe ist für manche der Neuankömmlinge ein Grund, weshalb sie sich für Recklinghausen als Studienort entschieden haben.

Studieren an der Westfälischen Hochschule wird immer teurer

Die Studenten an der Westfälischen Hochschule in Recklinghausen müssen immer mehr Studiengebühren bezahlen. 2017 lagen die Semesterbeiträge bei über 300 Euro – über 100 Euro mehr als im Jahr 2010. Grund sind laut Land gestiegene Personalkosten. Von den Semesterbeiträgen werden unter anderem die Studentenwohnheime und das Semesterticket finanziert. Noch teurer als in Recklinghausen ist es in NRW nur noch in Bochum.

Jubiläumsfeier zum 25-jährigen Bestehen wurde auf 2021 verschoben

Am 1. August 2020 wurde die Hochschulabteilung Recklinghausen 25 Jahre alt. Die Jubiläumsfeier mit Studierenden und Bürgern wurde wegen der Corona-Pandemie ins Jahr 2021 verschoben.Die Westfälische Hochschule in Recklinghausen hat in den letzten 25 Jahren eine rasante Entwicklung genommen – sowohl bei der Anzahl der Studierenden, als auch beim Studienangebot: 1995/96 fing die Hochschule mit 66 Studierenden an. 2020/21  waren es 2000.

Schwieriger Start zu Corona-Zeiten ins Wintersemester 2020/21

Die Westfälische Hochschule plant ein hybrides Wintersemester 2020/21 mit Präsenz- und Online-Lehre. Die Situation ist für alle Studierenden und Hochschulen schwierig. Der Lehrbetrieb begann am 2. November, vorher gab es Orientierungsveranstaltungen für Erstsemester – alles unter Corona-Bedingungen. So kündigten Hochschulen aus der Region an, dass die Online-Lehre auch im Wintersemester eine wichtige Rolle spielt. Für die Westfälische Hochschule mit ihren Standorten in Recklinghausen, Gelsenkirchen und Bocholt plant Präsident Bernd Kriegesmann ein hybrides Semester. Ein Teil der Veranstaltungen wird in Präsenz-Form laufen, ein Teil online. Die Planungen der Hochschulleitung werden vor Ort umgesetzt – unter Berücksichtigung der jeweiligen Begebenheiten, mit räumlichen und personellen Grenzen. Im größten Hörsaal können unter Corona-Bedingungen 35 Studenten Platz finden, in der umfunktionierten Mensa 50. Besonders wichtig ist das Studium vor Ort für die 590  Erstsemester, da sie die Hochschule noch nicht kennen, das Arbeiten im Studium. Sie brauchen viele Kontakte, um reinzukommen.

Neu: Studiengang „Nachhaltige biologische und chemische Technologien“

Das Thema Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt eines neuen Studiengangs, der Westfälische Hochschule. Zum Wintersemester 2021/22 startet der Studiengang „Nachhaltige biologische und chemische Technologien“. Gegen den Raubbau an der Natur sollen hier nachhaltige Entwicklungen vorangetrieben werden. Es geht zum Beispiel darum, nachwachsende biobasierte Rohstoffe einzusetzen, um Chemikalien zu produzieren, Abfallstoffe besser zu nutzen, Produktionsprozesse zu entwickeln, bei denen man weniger Co 2 gebraucht.

Westfälische Hochschule auf der Suche nach Studentinnen

Männliche Studierende sind an der Westfälischen Hochschule klar in der Mehrheit – trotz der Versuche, Frauen für ein MINT-Studium zu begeistern. Hintergrund der Bemühungen sind die Studierendenzahlen an der Westfälischen Hochschule mit ihren Standorten in Recklinghausen, Gelsenkirchen und Bocholt: Im Wintersemester 20/21 waren laut Statistischem Landesamt NRW von 8663 Studierenden 5579 männlich und 3084 weiblich. Das entspricht einem Frauenanteil von 35,6 Prozent und ist ein enormer Unterschied zu den NRW-Hochschulen insgesamt – mit 48,5 Prozent Frauen. Und die aktuellen Zahlen der Absolventinnen an der Westfälischen Hochschule geben ebenfalls keinen Grund zur Entwarnung: 2019 machten noch 452 Frauen einen Abschluss, 2020 waren es nur 402.
An der Westfälischen Hochschule bilden die männlichen Studierenden die Mehrheit. Hier die Zahlen vom Sommersemester 2021 in der Übersicht. Insgesamt waren an der WH 7867 Studierende eingeschrieben (Männer: 5046, Frauen: 2821).
Standort Recklinghausen: 1966 Immatrikulierte (Männer: 1023, Frauen: 943).
Standort Gelsenkirchen: 4311 Studierende (Männer: 2877, Frauen: 1434).
Standort Bocholt: 1590 Immatrikulierte (Männer: 1150, Frauen: 440).

Girls’-Day an der Westfälischen Hochschule

Der Girls‘-Day (29. April 2022) ist ein besonderer Tag für Mädchen, die Berufe kennenlernen wollen, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind. An der Westfälischen Hochschule können sie in Gelsenkirchen, Bocholt und Recklinghausen Studiengänge und damit Berufe in Informationstechnik, Naturwissenschaft und Technik erleben. Der Girls‘-Day 2022 fand nach zwei Jahren Corona-Pause wieder vor Ort in den Hochschulen statt. In Recklinghausen gehen die Mädchen auf die Spur von Düften und Parfum oder sehen, wie Spurenanalyse geht.

25 Jahre Westfälische Hochschule – Die Vorgeschichte im Überblick

1956: Die Stadt Recklinghausen beantragt beim Kultusministerium die Errichtung einer staatlichen Ingenieurschule – doch die Schule kommt nach Gelsenkirchen.
1964: Recklinghausen erhält zum 1. Oktober eine staatliche Ingenieurschule für Bauwesen und Vermessungstechnik. Beheimatet ist sie in der alten Lohnhalle der Zeche Ludwig 7/8 in Suderwich.
1971: Durch das Fachhochschulerrichtungsgesetz des Landes NRW wird die Recklinghäuser Ingenieurschule Fachhochschule, aber nur Außenstelle von Bochum.
1979: Die Studenten aus Recklinghausen werden in die Fachhochschule nach Bochum eingegliedert.
1991: Die Hochschulkommission Emscher-Lippe wird gegründet – sie will eine Hochschule mit Standorten in Gelsenkirchen, Recklinghausen und Bocholt. 1992 wird die Fachhochschule in Gelsenkirchen gegründet – mit der Zusage der Standortentwicklung in Recklinghausen und Bocholt.
1995: Zum 1. August wird der Fachhochschule Gelsenkirchen eine Abteilung in Recklinghausen angegliedert. Hier beginnt am 9. Oktober der Studienbetrieb – zur Miete im „Hochhaus Kaiserwall 37/Löhrhof“.
1998: Die Hochschule legt den Grundstein zum heutigen Gebäude am August-Schmidt-Ring.
1999: Das Gebäude wird eingeweiht.
2007: Der Skandal um millionenschweren Subventionsbetrug im Zusammenhang mit dem Inkubator-Gründerzentrum erschüttert die Fachhochschule. Gründungsrektor Prof. Peter Schulte wird beurlaubt.
2012: Die Fachhochschule Gelsenkirchen mit ihren Standorten in Recklinghausen, Gelsenkirchen und Bocholt benennt sich um in Westfälische Hochschule.

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