Styler Missionarin in Taiwan ist zu einem Begriff geworden
1907 in Rhade bis 2000 in Hsinchu/Taiwan; Missionarin. – Die aus Rhade stammende Styler Missionarin Sr. Urbania Tüshaus lehrte an der Fu-Jen-Universität in Hsinchu auf Taiwan Hauswirtschaftslehre. Ihr Name „Mutter Urbania“ ist dort zu einem landläufigen Begriff geworden. Die 1907 als Tochter eines Bahnbeamten geborene Maria Christine Tüshaus erlernte Hauswirtschaftslehre, besuchte die Volksschule in Rhade und das Ursulinen-Lyzeum, ging 1934 nach Steyl, legte 1937 das Gelübde ab und entschied sich auch auf Wunsch ihrer Mutter für die Mission, denn etliche aus ihrer Verwandtschaft waren ebenfalls im missionarischen Dienst tätig. 1937 ging sie auf die Philippinen, zwei Jahre später nach China, wo sie bis 1949 als Lehrerin in der Hauswirtschaftsabteilung der katholischen Universität in Peking wirkte. Als 1949 die Kommunisten an die Macht kamen und die Universität vorübergehend geschlossen wurde, betreute sie einen Kindergarten und eine Klinik für 30 Kranke, die in einem ehemaligen mongolischen Prinzenpalast untergebracht waren. Die politischen Verhältnisse zwangen sie aber, für die nächsten 10 Jahre auf die Philippinen zurückzukehren und danach nach Taiwan umzusiedeln, wo sie 18 Jahre lang in der Abteilung Hauswirtschaft- und Ernährungswissenschaft tätig war. Mit 72 Jahren gab sie die Leitung der Fakultät ab, blieb aber als Professorin weiterhin tätig. Mit Hilfe der Regierung baute sie zudem auf Taiwan ein Familien- und Mütterbildungswerk auf, das viele Frauen in die Lage versetzte, eine kleine gesellschaftliche Basis zu errichten. Der Staat von Taiwan würdigte ihre Arbeit mehrmals. Sie starb im Jahr 2000 in Hsinchu auf Taiwan. Zum 100. Geburtstag der Schwester wurde eine neue Straße in Rhade in Schwester-Urbania-Weg benannt.