Totenschilde

Zum Gedenken an die Verstorbenen aufgehängt

Ein Totenschild ist eine Totengedenktafel für einen männlichen Verstorbenen aus dem Adel oder dem ratsfähigen Bürgertum. In einer Kirche oder Kapelle aufgehängt, erinnert sie in heraldischen Formen durch Wappen und Inschrift an den Toten. Das Wappen einer Frau erscheint gelegentlich auf dem Schild ihres Ehemanns als Beiwappen. Nicht jeder Berechtigte konnte sich ein Totenschild leisten, denn die Kosten für die ausführenden Künstler und eine Zuwendung an die Kirche waren erheblich. TotenschildeDer Brauch entstand im 12. Jahrhundert, als man die wirklichen Gebrauchsschilde des Ritters mit seinem aufgemalten Wappen als Totenschilde aufhängte. Diese Sitte hatte ihre Blütezeit im 16. Jahrhundert und verlor sich allmählich in den folgenden zweihundert Jahren. Das Epitaph, ein Grabdenkmal aus Holz oder Stein, übernahm seine Funktion. Nachdem Johannes Freiherr von Twickel 1989 verstorben war, ließen die Angehörigen in Schloss Lembeck einen Totenschild anfertigen, das den Namen, das Wappen und die Lebensdaten des verstorbenen zeigte. Es ist heute neben anderen Totenschilden in der Kapelle von Schloss Lembeck angebracht und misst 70 x 70 cm. Totenschilde sind aber auch im Franziskanerkloster Dorsten sowie auf Haus Beck in Feldhausen zu sehen.

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