Interesse am Umspannwerk wächst von Jahr zu Jahr – 28.000 Besucher
In Deutschland gibt ist es das größte Elektrizitätsmuseum und weit und breit das einzige seiner Art. Es steht in Dorsten Nachbar- und Kreisstadt Recklinghausen. Das Technikmuseum „Strom und Leben“ ist in dem denkmalgeschützten ehemaligen Umspannwerk Recklinghausen an der Uferstraße 2/4 untergebracht und ein Teil der „Route Industriekultur“ im Ruhrgebiet. Die Unterbringung des Umspannwerkes in den 1920er-Jahren in einem festen Gebäude war die Reaktion des damaligen Betreibers auf die schwierigen Umweltbesingungen. In der direkten Nähe zum Gebäude befinden sich die Emscher und der Rhein-Herne-Kanal. Daher musste in der Umgebung häufig mit Nebel gerechnet werden, der sich als Feuchtigkeit auf den Isolatoren niederschlagen würde. Zusammen mit Ruß und Kohlenstaub von Steinkohlebergwerken in der näheren und weiteren Umgebung hätten sich leicht Kürzschlüsse ergeben können. Sämtliche Einheiten des Umspannwerkes wie die Trennschalter, Lastschalter. Messwandler und Transformatoren wurden daher in einem gemeinsamen Gebäude untergebracht. Transformiert wurde hochgespannter Strom von 110 kV (Kilovolt) auf eine Mittelspannung von 10 kV für die Verteilung in der Stadt.
Alles über die historische Entwicklung der Elektrifizierung
Im Zuge einer Modernisierung der Schaltanlagen ergaben sich freie Räume im Gebäude, die in Verbindung mit einem neuen Anbau dem Strommuseum und dem Firmenarchiv Platz bieten. Im Museum kann man die Geschichte der Elektrizität von den Anfängen (Entdeckung der Galvanischen Elektrizität durch den italienischen Physiker Allexandro Volta) bis zum heutigen täglichen Gebrauch in Haushalt und Industrie besichtigen. Die Sammlung des Museums umfasst unter anderem eine große Anzahl von Exponaten und Werbematerialien für die Elektrizitätsnutzung aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Als weitere Besonderheit enthält das Museum Fassadenteile des Gemeinschaftswerks Hattingen. Das 1984 stillgelegte Kohlekraftwerk in Hattingen trug an der Fassade die Porträts der Aufsichtsratsmitglieder der VEW aus der Bauzeit. Das Museum beherbergt zudem das Unternehmensarchiv der RWE Westfalen-Weser-Ems AG.
Kleine und große Exponate laden zum Ausprobieren und Staunen ein
Nach diversen Umbauten in den folgenden Jahrzehnten wurde das Umspannwerk zwischen 1991 und 1994 im Rahmen eines Projektes der Internationalen Bauausstellung Emscherpark denkmalgerecht restauriert und technisch modernisiert. Seit Dezember 2000 nimmt das „Museum Strom und Leben“ seine Besucher auf 2.500 qm Ausstellungsfläche mit auf eine Zeitreise durch die Geschichte der Elektrifizierung. Eine Besonderheit unseres Hauses sind seine vielen anfassbaren Objekte. Die Spanne reicht von den größten Plasmakugeln Europas über die begehbare Straßenbahn bis hin zu alten Haushaltsgeräten und den schon „historischen“ Videospielen „Ping“ und „Tetris“. Sie und viele weitere kleine und große Objekte mehr laden zum Ausprobieren, Staunen und Verweilen ein. – 2017 verzeichnete das Museum mit 28.164 Besuchern seit der Eröffnung ein Rekordjahr Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs um 15 Prozent. Seit 2015 konnte die Besucherzahl damit um 40 Prozent gesteigert werden.