Stiftsquelle

Täglich werden in Dorsten 50.000 Kästen Mineralwasser angefüllt

Abfüllanlage in Dorsten

Moderne Abfüllanlage im Interkommunalen Industriepark Dorsten-Ost; 50.000 Kästen täglich

Im November 2016 waren in Nordrhein-Westfalen 99 Lebensmitteproduzenten ausgezeichnet worden. Geehrt wurden nicht nur Betriebe, deren Produkte eine hohe Qualität erreichten, sondern die auch besonders engagiert sind, beispielsweise Ausbildungsplätze schaffen, ihre Angestellten Tarifgerecht bezahlen und auf Nachhaltigkeit achten. Die sich 2013 im  Interkommunalen Industriepark Dorsten angesiedelte Mineralabfüllunternehmen  „Stiftsquelle“ war unter diesen Ausgezeichneten, die sich dadurch weiterhin zu höchster Produktqualität, nachhaltiger Unternehmensführung und der Förderung des ökologischen Landbaus in der Region verpflichtete.

Familienunternehmen mit 120-jähriger Tradition kam 2013 nach Dorsten

MIt einem Pferdewagen fing alles an: Johann Spielmann 1907

Johann Spielmann 1907 mit Pferd und Wagen

Johann Spielmann gründete 1894 einen Getränkevertrieb in Essen-Stoppenberg. Bier wurde. aus Dortmund in Fässern aus den Brauereien geholt, um in Stoppenberg in Flaschen abgefüllt und dann verkauft zu werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Lizenz die Limonade Sinalco abgefüllt. Um Kosten für teures Wasser zu sparen, wurde 1959 ein Brunnen auf dem Firmengelände gebohrt. Bei der Untersuchung des Wassers stellte sich heraus, dass es sich um qualitativ sehr hochwertiges Mineralwasser handelte. Die Marke „Stiftsquelle“ wurde geschaffen. Der Name Stiftsquelle bezieht sich auf die Stiftskirche in Essen-Stoppenberg, in deren Sichtweite sich die erste Quelle befand. In den nächsten mehr als 60 Jahren entwickelte sich die Stiftsquelle zu einem der führenden familiengeführten Mineralbrunnen im Ruhrgebiet, das sich ausschließlich auf die Produktion von hochwertigen Mineralwasserprodukten spezialisiert.

Stiftsquelle investierte 15 Millionen Euro am neuen Standort

Die Lage inmitten eines Wohngebietes in Essen-Stoppenberg und die damit verbundene Unmöglichkeit jeder Erweiterung zwang das Unternehmen im Jahr 2013, seine Abfüllanlage nach Dorsten zu verlagern. Vorausgegangen waren Probebohrungen im gesamten Ruhrgebiet, um den Verbrauchern weiterhin ein qualitativ hochwertiges Mineralwasser anzubieten. Der Standort Interkommunaler Industriepark Dorsten, in den das Familienunternehmen 15 Millionen Euro investierte, wurde allein aufgrund der Qualität des Wassers gewählt, das den hohen Qualitätsvorgaben entspricht. Die Brunnen sind bis zu 100 Meter tief. Mit nach Dorsten wechselten rund 50 Mitarbeiter. Wurden am Essener Standort täglich etwa 30.000 Kisten mit Stiftsquelle gefüllt, so steigerte das Unternehmen die Förderung in Dorsten auf 50.000. Die Stiftsquelle bietet natürliches Mineralwasser in den Sorten „natürliches Mineralwasser“ (normaler Kohlensäuregehalt), „Medium“ (reduzierter Kohlensäuregehalt) und Naturell (ohne Kohlensäure) in der Normbrunnenflasche, in eigenen Gastronomieflaschen und in diversen PET-Flaschen von 0,5 Liter bis 1,5 Liter Inhalt an. Zusätzlich werden Apfelschorle und diverse Limonaden hergestellt.

2018 mit dem Landesehrenpreis für Lebensmittel ausgezeichnet

Der Mineralwasserproduzent wurde mit dem Landesehrenpreis 2018 für Lebensmittel ausgezeichnet. Im November 2018 wurden 94 Unternehmen aus verschiedenen Branchen von Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser geehrt. Der Landesehrenpreis würdigt Unternehmen, die sich in Nordrhein-Westfalen besonders für Lebensmittel und Ernährung engagieren und sich aktiv sozialen und ökologischen Herausforderungen stellen. Der Landesehrenpreis wird bereits zum zehnten Mal vergeben. Voraussetzung für die Verleihung ist, dass die Unternehmen im selben Jahr eine Auszeichnung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) in Gold für ihre Produkte erhalten haben. Neben dieser Bewertung, die vor allem die Qualität und den Geschmack der Lebensmittel beurteilt, werden mit dem Landesehrenpreis auch die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen, tarifgerechte Bezahlung, Engagement für Nachhaltigkeit oder die Nutzung eines Umweltmanagementsystems honoriert.

2022 erster Platz bei den „Vestischen Pionieren“ im Kreis Recklinghausen

Die Dorstener Stiftsquelle holte den ersten Platz bei den „Vestischen Pionieren“. Das Unternehmen, das in Dorsten natürliches Mineralwasser klimaneutral aus der Stiftsquelle gewinnt und abfüllt, ist im November 2022 in Recklinghausen als „Vestischer Pionier“ ausgezeichnet worden. Der Publikumspreis, der unternehmerisches Engagement für ökologische und soziale Nachhaltigkeit würdigen soll, wurde im Rahmen eines kurzweiligen Festakts am Max-Born-Berufskolleg erstmals verliehen – vom Kreis Recklinghausen, der Sparkasse Vest Recklinghausen und von Radio Vest. Die Stiftsquelle hat sich schon für den Umweltschutz engagiert, als das Thema noch nicht akut war. Sie hat beispielsweise in eine große Photovoltaik-Anlage investiert und baut gerade eine weitere; sie setzt auf Elektroautos, nicht nur bei der kompletten Gabelstaplerflotte, sondern auch in immer stärkerem Maße im Außendienst – und sie hat 2020 erstmals einen gasbetriebenen Lkw eingesetzt. Die Unternehmensphilosophie: „Wir entnehmen der Natur ein Produkt. Dabei wollen wir sie so wenig wie möglich belasten. Damit das Produkt so auch der nächsten Generation erhalten bleibt.“
Neben der Stiftsquelle wurden die FineLand GmbH (Recklinghausen) und der Hof Hagedorn (Haltern-Lavesum) als „Vestische Pioniere“ ausgezeichnet. Die drei „Vestischen Pioniere“ erhielten Medienpakete im Wert von 15.000, 10.000 und 5000 Euro. Zusätzlich zum Publikumspreis wurde der Branchenpreis „Nachhaltiges Handwerk“ von einer Fachjury verliehen. Den gewann Hase Bikes aus Waltrop. Das Unternehmen baut und vertreibt weltweit individuell angepasste Spezialräder.

Share on FacebookTweet about this on TwitterShare on Google+Email this to someone

Dieser Beitrag wurde am veröffentlicht.
Abgelegt unter: , Unternehmen