Stewing, Firmengruppe

Verschachtelter Beton-Riese produzierte u. a. Gullydeckel

Die Betonwarenfabrik Stewing, die zwischen 1941 und 1950 aus dem Malerei- und Anstreichergeschäft Josef Stewing hervorgegangen war und ab 1955 von Albert Stewing geleitet wurde, hatte über Jahrzehnte hinweg einen erfolgreichen Aufschwung, bis die Hauptbereiche des stark verschachtelten Konzerns 1996 in Vergleichsverfahren aufgelöst wurden. Ihr rascher Aufschwung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Fertigteile aus Stahlbeton im Industriebau vielfältig zu verwenden waren und in der Fabrik sowohl rationeller wie auch in besserer Qualität angefertigt werden konnten als am Verwendungsort. Die Produktion umfasste vor allem Spezial-Betonwaren für das Fernmeldewesen und den Energiebau (Fertigschächte, Schachtabdeckungen, Gullydeckel, Versorgungskanäle, Kanalhauben, Netzstationen). Des Weiteren wurden Stahlbetonteile für Fahrbahnüberdachungen und den Fertigbau von Schulen, Hallen, Garagen und Brücken hergestellt. Weil das Produktionsprogramm von Jahr zu Jahr breiter wurde, erschien es der Unternehmensleitung erforderlich, einzelne Betriebsabteilungen zu verselbstständigen, so dass eine Unternehmensgruppe mit in- und ausländischen Zweigwerken sowie vielen Einzelfirmen entstand. Das Hauptwerk in Dorsten war zeitweise der drittgrößte Arbeitgeber in der Lippestadt. 1971 gehörten zur Stewing-Gruppe acht Firmen mit 800 Betriebsangehörigen. Nach dem Konkurs der Stewing Produktstätten Kunststoff und Feinblech 1996/97 entstand auf dem Werksgelände das Beton- und Fertigteilwerk  (Fertighäuser). – 1968 wurde ein 15.000 Tonnen-Mehrzweckfrachter der Flensburger Schiffbaugesellschaft beim Stapellauf auf den Namen des Vaters des Firmengruppen-Inhabers „Josef Stewing“ getauft.

Siehe auch: Albert Stewing

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