Stevens, Franz-Josef

Er hielt die Fäden der Kultur lange in seinen Händen

Geboren 1939 in Essen-Borbeck; VHS-Direktor. – Von 1975 bis 2003 leitete er die Dorstener Volkshochschule und baute sie zu einem in der Region angesehenen Bildungsinstitut auf. Bevor ihn der Rat auf Vorschlag der Verwaltung nach Dorsten holte, gab er am Franz-Hitze-Haus in Münster „Soziale Seminare“. Vorher war er von 1968 bis 1973 Referent für Tagungen mit jüngeren Erwachsenen. Sein Staatsexamen machte der studierte Pädagoge in den Fächern katholische Religionslehre, Geschichte und Soziologe.

Nach der Pensionierung in Dorsten weiterhin kulturell tätig

Franz-Josef Stevens

Franz-Josef Stevens, VHS-Leiter 1975 bis 2003

Franz-Josef Stevens widmete sich im VHS-Programm der Darstellung des religiösen und kulturellen Judentums sowie dem Holocaust auf der Ebene von Ausstellungen, Lesungen und Konzerten. Mit einer ihm eigenen Durchsetzungskraft machte er gegenüber Verwaltung und Rat so manche strittige Angelegenheit öffentlich. Als das selbstständige Kulturamt zusammen mit den zum Kulturamt gehörigen Instituten Bibliothek, Archiv und Heimatmuseum unter dem Zwang von Sparmaßnahmen 1997 der Volkshochschule angegliedert und das neue Gebilde „Amt für Kultur und Weiterbildung“ unter der Leitung von Franz-Josef Stevens genannt wurde, fungierte er fortan auch als Gastspieldirektor und Konzertagent und wusste die unterschiedlichen Kultur-Sparten miteinander in Einklang zu bringen. Das war Franz-Josef Stevens offensichtlich noch nicht genug. Amtlich, halbamtlich oder in seiner Freizeit wirkte er an der Herausgabe des Heimatkalenders für die Herrlichkeit Lembeck mit, stellte die Geschichtstafeln des Vereins für Orts- und Heimatkunde mit auf, arbeitete nach 1995 mit dem Jüdischen Museum Westfalen enger zusammen, koordinierte 2001 das 750-jährige Stadtjubiläum „TheaterZeitReise“ und war von 2004 bis 2012 für das Kultur- und Vortragsprogramm des Vereins Altes Rathaus zuständig. Mitunter wird er von den Lokalzeitungen als „Impressario“ apostrophiert. Die Fülle dieser Tätigkeiten fand und findet auch Kritiker, die Franz-Josef Stevens mitunter als „unfehlbaren Kultur-Papst“ bezeichneten. – Von der Presse einmal gefragt, warum der passionierte Radfahrer nie den Führerschein gemacht habe, antwortete er, dass es beim Auto drei Fußhebel zu bedienen gäbe, er aber nur zwei Füße habe!

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