Städtepartnerschaftsbrunnen

Er wurde 1995 an der Freiheitsstraße in Holsterhausen errichtet

Partnerschaftsbrunnen an der Freiheitsstraße, Foto: JF

An der Freiheitsstraße in Holsterhausen wurde 1995 ein Partnerschaftsbrunnen aufgestellt, den der Metallbildner Hermann Kunkler (zuletzt Raesfeld) gestaltet hatte. Die Wappenschilde im oberen Bereich stellen die acht Städte dar, mit denen Dorsten eine Städtepartnerschaft unterhält. Jahrelang fehlten die Wappen von Hod Hasharon und Rybnik. Erst durch Intervention der Stadträtin Petra Somberg-Romanski wurden die Wappenschilde nachträglich angebracht. Da die Sadt Dorsten seit Jahren den Unterhalt der Brunnen nicht mehr finanziert, sie entweder stilllegt oder abbaut und sie keinesfalls pflegt, übernahm Mitte 2020 Franko Osmani, Inhaber des gleich daneben liegenden Eiscafés, die Patenschaft über den Brunnen. Ein Hauptproblem des noch plätschernden Brunnens, dass er ständig von unliebsamen Zeitgenossen als Abfalleimer für Müll und Flaschen missbraucht wird und dies Pumpen und Technik zerstören kann. Daher kümmert sich Frank Osmani ehrenamtlich alle paar Tage um den Brunnen.

Neuzeitlicher Partnerschaftsmodell und kein abgegriffener Kiepenkerl

Zur Vorgeschichte: Bereits 1987 hatte der Bauausschuss der Stadt den Bau eines Brunnens an der Freiheitsstraße angeregt. Die Diskussion darüber zog sich hin. 1990 war die Auseinandersetzung, wie der Brunnen aussehen und finanziert werden sollte, unter Politikern und Verwaltung, Kaufmannschaft und Bürgern in vollem Gange. Aus einer Spende der Steag/Essen an die Stadt Dorsten stand noch ein Restbetrag in Höhe von 50.000 DM zur Verfügung. Da mit dieser Summe kein Brunnen gebaut werden konnte, sprach sich der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt für eine Bereitstellung von insgesamt 100.000 DM aus. Die Kaufmannschaft wollte sich mit 15.000 DM beteiligen, die auch die Idee hatte, den Brunnen gestalterisch den Dorstener Städtepartnerschaften zu widmen. Drei Künstler wurden mit Entwürfen beauftragt und bekamen dafür ein Pauschalhonorar von 1.500 DM. Der Dorstener Manfred Marrek wich von der Konzeption ab und legte ein Kiepenkerl-Brunnenmodell vor, das von der Holsterhausener Kaufmannschaft entgegen ihrer Vorgabe einhellig begrüßt wurde. Die weiteren Künstler waren Hubert Löneke aus Aachen und Hermann Kunckler (gest. 2020) aus Raesfeld. Eindeutig favorisierte die Holsterhausener Kaufmannschaft weiterhin das Kiepenkerl-Modell. Und dann kam es doch wieder anders. Denn inzwischen hatte sich die Stadt mit dem Partnerschafts-Modell angefreundet und durchgesetzt. Denn, wie ein Sprichwort sagt: Wer bezahlt, der hat das Sagen!


Siehe auch: Hermann Kunkler
Siehe auch: Brunnen

Share on FacebookTweet about this on TwitterShare on Google+Email this to someone