Palliativ-Einrichtung seit 2008 auch im St. Elisabeth-Krankenhaus in Dorsten
In einer Zeit, die das Sterben mehr und mehr aus dem Bewusstsein verdrängt, schafft der nahende Tod oft unvermittelt eine Situation, in der sich Sterbende wie auch Angehörige mit ihren Ängsten, Sorgen und Nöten alleingelassen fühlen. Aus dieser Erfahrung heraus wurde 1994 das Palliativ- und Hospizmodell SPES VIVA gegründet. Mittlerweile gibt es an vielen Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen SPES VIVA-Palliativeinheiten und Projekte. Diese sind vernetzt. Physiotherapie, Psychoonkologie, Sozialdienst, Seelsorge, ehrenamtliche Betreuer des ambulanten Hospizdienstes – und auch niedergelassene Ärzte sind mittlerweile fest im Netzwerk verknüpft.
Schmerzen, Einsamkeit und Verzweiflung haben nicht das letzte Wort
Geboren wurde diese Idee von Prof. Dr. Winfried Hardinghaus, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses St. Raphael in Osterkappeln. Er gründete im Jahre 1994 SPES VIVA als Modellprojekt, dem sich deutschlandweit inzwischen viele Krankenhäuser angeschlossen haben. Im Jahre 2007 kam der Kontakt nach Osterkappeln zu Stande, und es wurde beschlossen, dieses Projekt 2008 auch in Dorsten umzusetzen. Seit diesem Jahr gibt es am St. Elisabeth-Krankenhaus in Dorsten ein solches Projekt, das der Hospiz-Freundeskreis zusammen mit dem Krankenhaus initiierte. Übrigens das erste SPES VIVA-Projekt in Nordrhein-Westfalen. Die intensive Begleitung schwer erkrankter und sterbender Menschen umfasst vieles, was Krankenkassen und andere Kostenträger nicht finanzieren. Deshalb wurde in Dorsten im Jahre 2002 der Hospiz-Freundeskreis Dorsten e. V. gegründet. Vieles konnten wir auch durch die großzügige Unterstützung von Sponsoren und Spendern finanziell möglich machen. Der Hospiz-Freundeskreis stellt jährlich einen sechsstelligen Beitrag zur Verfügung. Auch fließen Spenden in die Ausbildung von 50 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.
Ein Team aus Ärzten, Therapeuten, Psychologen und Sozialarbeitern
SPES VIVA begleitet schwer kranke Menschen sowohl ambulant zu Hause als auch stationär im Krankenhaus. Das Team nimmt sich Zeit für die Kranken, trägt deren Hoffnungen und Ängste mit und hilft dabei, ihre Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen. Dem Krankenhausteam gehören Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapeuten, eine Psychologin, Seelsorger und Mitarbeiter des Sozialdienstes an. Auf Wunsch besuchen ehrenamtliche Hospizhelferinnen und -helfer die Patienten täglich. Ziel ist es, die Krankheits- und Altersbeschwerden der Patienten im Krankenhaus zu lindern, sie zu stabilisieren, so dass sie – wenn möglich – wieder in ihr häusliches Umfeld oder in ein Hospiz entlassen werden können. Um die Vorbereitung der Entlassung, die Bereitstellung von Hilfsmitteln und die Organisation der häuslichen Pflege kümmert sich der Sozialdienst. Für den Kontakt zwischen Krankenhaus und häuslicher Umgebung sorgt die hauptamtliche Koordinatorin Claudia Berg vom ambulanten Hospizdienst. Sie ist ausgebildete Palliativfachkraft und Trauerbegleiterin. Die häusliche Betreuung übernehmen niedergelassene Ärzte, Pflegedienste und professionelle Hospizhelferinnen und -helfer. Die medizinische Leitung von SPES VIVA im Elisabeth-Krankenhaus obliegt Dr. med. Simone Sowa. Zum medizinischen Team gehört noch Werner Bolte, Facharzt für Innere Medizin und Palliativmedizin. Stefanie Riegert ist psychologische Beraterin, zum Sozialdienst gehören Ursula Lehmbruck, Ulrich Weßeling und Julia Eberlin, zum ehrenamtlichen Hospizdienst gehört seit Gründung noch Ursula Ansorge. Im Krankenhaus sorgt zudem noch ein Team von Krankenpflegern und -pflegerinnen für das Wohl der Patienten und Patientinnen.
Der Fisch, christliches Symbol der Rettung, Zeichen von SPES VIVA
Das SPES VIVA Logo mit dem Fisch, der in seinem Bauch den Propheten Jona über ein stürmisches Meer ans rettende Ufer hinüberträgt, ist das christliche Symbol der Initiative SPES VIVA (lat. „lebendige Hoffnung“). Es geht darum, Schwerkranken einen geschützten Ort der Begegnung und der Hoffnung zu geben, wo sie optimal und ganzheitlich behandelt werden. Auch Angehörigen in ihrer Trauer beizustehen und sie über den Tod des geliebten Menschen hinaus zu begleiten, gehört zum Selbstverständnis von SPES VIVA.
Siehe auch: St. Elisabeth-Krankenhaus
Siehe auch: Hospiz
Quelle: Homepage SPES VITA Dorsten (Aufruf 2018).