Kaiserliches Heer schoss 1641 das Lippetor sturmreif
Das Lippetor war eins der drei befestigten Stadttore, das die Lippebrücke im Kriegsfall zu decken hatte. Bei ihrem Angriff auf die von den Hessen besetzte Stadt konzentrierte sich 1641 das kaiserliche Heer auf das Lippetor, in das die angreifenden Soldaten eine Bresche schossen, dessen Schanzen eroberten und dessen Graben trocken legten. In der ganzen Region requirierten die Belagerer Leitern. 1.500 Kürassiere und 2.000 Musketiere des 20.000 Mann starken Belagerungsheeres standen bereit, die Stadt einzunehmen. Angesichts der aussichtslosen Lage kapitulierten die Hessen. 1822 wurde das 1436 gebaute und bis dahin stark verfallene Torhaus am Lippetor mit dem Material des Torturmdaches neu errichtet. 1824 stürzten die morschen Flügeltore zusammen, die für 54 Reichstaler durch ein Gittertor ersetzt wurden. 1827 wurde das Tor abgerissen, ein Torhaus gebaut, das dann mit der Torwache 1906 abgerissen wurde. – Vor dem Lippetor wurde 1822 mit dem Velten’schen Haus das erste Gebäude außerhalb der Mauern errichtet. Es gehörte dem Schiffbauer Leygraf. Es stand dort, wo sich heute das 1982 eröffnete Lippetor-Center befindet. Heute ist das „Lippetor“ eine Platzbezeichnung.