Janknecht, P. Gregor

Mit 26 Jahren Provinzial der sächsischen Franziskaner-Ordensprovinz

1829 in Holthausen bis 1896 in Paderborn; Provinzial und General-Minister OFM. – Vor dem Portal des Franziskanerklosters in der Lippestraße erinnert eine 1960 aufgestellte und von dem Bildhauer Bernd Hartmann aus Wiedenbrück geschaffene Bronzebüste an einen Mann mit einem ungewöhnlichen Lebensweg. Pater Gregor war erst 26 Jahre alt, erst zwei Jahre Priester und kaum sechs Jahre Franziskaner, als er 1855 zum Provinzial der Sächsischen Ordensprovinz gewählt wurde.

P. ..... Janknecht, Büste an der Franziskanerkirche; Foto: Wolf Stegemann

P. Gregor Janknecht, Büste an der Franziskanerkirche; Foto: Wolf Stegemann

Weite Reisen durch die Ordensprovinz und in die Welt

Als Junge besuchte er das Progymnasium in der Lippestadt. Zunächst studierte Janknecht Theologie in Münster, meldete sich aber schon 1850 zum Eintritt in den Franziskanerorden. Durch seine in jungen Jahren erfolgte Wahl zum Provinzial war sein Leben und Wirken vorgezeichnet. Insgesamt stand er 21 Jahre lang an der Spitze der Ordensprovinz und leitete von Rom aus fünf Jahre lang den Gesamtorden. P. Gregor bahnte seiner Provinz den Weg in ferne Länder und legte so den Grundstein zu neuen Ordensprovinzen. Bei allen Reisen in ferne Länder verlor er die eigene Provinz nicht aus den Augen. Schon bald nach seinem Amtsantritt gründete er die Klöster Remagen, St. Annaberg/Oberschlesien, Münster, Aachen und Hülfensberg/Eifel.

Eine schwierige Aufgabe bestand P. Gregor in den ersten Jahren des „Kulturkampfes“. Es gelang ihm schließlich, alle Ordensleute zusammenzuhalten und außerhalb Preußens neue Wohnsitze und Wirkungsstätten zu schaffen. Nach dem „Kulturkampf“ konnte P. Gregor Janknecht in seiner letzten Amtszeit von 1888 bis 1891 fünf neue Klöster gründen: Mönchengladbach, Bonn, Breslau, Köln und Marienthal. Sein letztes großes Werk war die Missionsgründung in Brasilien 1889. Sein Nachfolger in der Provinzleitung übertrug ihm die brasilianische Mission. Im Alter von 66 Jahren trat er eine beschwerliche Visitationsreise nach Brasilien an, die fast ein Jahr dauerte. Auf der Rückfahrt erkrankte der Dorstener auf hoher See und kam sterbend in Deutschland an. Am 1. März 1896 starb er in Paderborn.

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