„Imowelt“-Portal zeigt, welche Stadtteile bei Hauskäufern begehrt sind
Die Lage, in der ein Haus steht, hat immer Einfluss auf den Wert der Immobilie. Dabei unterscheidet man zwischen der Makro- und der Mikrolage. Bei der Makrolage geht es um die Region, die Stadt, den Stadtteil. Bei der Mikrolage um die konkreten Bedingungen rund um die Immobilie, also etwa um Straßenlärm, die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel oder auch Schulen und Freizeitmöglichkeiten in der Nähe.
Bei einem Ranking der Dorstener Stadtteile redet man also über die Makrolage. Das Immobilienportal „Immowelt“ beziffert den durchschnittlichen Quadratmeter-Preis bei Haus-Angeboten in Dorsten mit 2571 Euro. Basierend darauf, welche Immobilien zuletzt auf dem Portal über die Plattform für welchen Preis angeboten wurden. Es handelt sich also nicht um konkrete oder gar verbindliche Marktwerte. Detaillierter sind die Bodenrichtwerte und Grundstücksmarktberichte des Gutachterausschusses für Grundstückswerte, wo echte Kauffälle einfließen und nicht nur Angebote.
Quadratmeterpreise der Region …
Der von Immowelt für Dorsten genannte durchschnittliche Quadratmeter-Preis von 2571 Euro bei Haus-Angeboten in Dorsten liegt im Vergleich mit anderen umliegenden Städten im unteren Mittelfeld: Günstiger sei es in Gelsenkirchen (2.360 Euro), Reken (2.401 Euro) und Borken (2.515 Euro), so Immowelt. Teurer als in Dorsten wird es laut Immowelt in Marl (2.578 Euro), Heiden (2.644 Euro), Gladbeck (2.686 Euro), Schermbeck (2.687 Euro), Raesfeld (2.777 Euro), Bottrop (2.908 Euro) und Haltern am See (2.919 Euro).
… und in den Stadtteilen und -gebieten in Dorsten
Häuser in Wulfen werden laut Immowelt für durchschnittlich 2416 Euro pro Quadratmeter angeboten. 2505 Euro bezahlt man in Hervest, 2517 Euro in Rhade, 2.518 Euro in der Feldmark, 2548 Euro in Altendorf-Ulfkotte, 2650 Euro in Holsterhausen, 2698 in Lembeck und 2770 Euro in Deuten, 2.870 Euro in Östrich. Spitzenreiter ist die Hardt mit 2.935 Euro. Während die Altstadt beim Hauskauf laut Immowelt angeblich den niedrigsten Quadratmeterpreis im Durchschnitt aufweist, sieht es beim Wohnungskauf angeblich genau andersherum aus. Hier hat die Altstadt laut Immowelt den höchsten Wert in Dorsten mit 3093 Euro pro Quadratmeter. Gefolgt von der Hardt 2653 Euro, Östrich 2600 Euro, Feldmark 2320 Euro, Altendorf-Ulfkotte 2279 Euro, Holsterhausen 2171 Euro, Rhade 2077 Euro, Lembeck 2066 Euro, Wulfen 1784 Euro, Hervest 1767 Euro und Deuten 1.608 Euro.
Altstadt offensichtlicher Ausreißer bei den Angeboten
Für Experten könnte die offensichtliche Differenz bei Haus-Angeboten in der Altstadt damit zusammenhängen, dass es so gut wie keine Ein- oder Zweifamilienhäuser in der Altstadt gibt und auch kaum welche angeboten würden. Der Durchschnitts-Quadratmeterpreis könnte somit verfälscht sein durch die geringe Zahl an entsprechenden Angeboten. Es wäre falsch, aus so einer Zahl auf eine schlechte Lage zu schließen.
Haus-Angebote: Neuer Spitzenreiter beim Stadtteil-Ranking in Dorsten
Bei Haus-Angeboten in Dorsten wurden Anfang 2023 auf der Hardt die höchsten Quadratmeter-Preise aufgerufen. Die unterschiedlichen Krisen haben sich auch auf den Dorstener Immobilienmarkt ausgewirkt. Deutlich weniger Immobilien wurden laut Gutachterausschuss im ersten Halbjahr 2023 in Dorsten gehandelt als in den Jahren zuvor. Das wirkte sich offenbar auch auf die Quadratmeter-Preise aus. Das Immobilienportal „Immowelt“ bezifferte Anfang 2023 den Durchschnittswert bei Hausangeboten in Dorsten noch mit 2.571 Euro pro Quadratmeter. Dieser Wert liegt nun bei 2.494 Euro – knapp 3 Prozent weniger. Basierend darauf, welche Immobilien zuletzt auf dem Portal zu welchem Preis angeboten wurden.
Auf der Hardt stieg der Quadratmeterpreise am stärksten an
Dorsten lag laut Immowelt bei den Quadratmeter-Preisen im unteren Mittelfeld der Umgebung. Auch in den Städten in der Umgebung waren 2023 die Quadratmeter-Preise ins Rutschen geraten. Mit Ausnahme von Schermbeck: Dort verteuerte sich der Quadratmeter laut Immowelt-Hausangeboten im Durchschnitt seit Beginn des Jahres von 2.687 Euro auf 2.726 Euro. Nimmt man die Immowelt-Daten, um ein Stadtteil-Ranking zu erstellen, fällt auf, dass mittlerweile die Hausangebote in Wulfen am günstigsten waren, was den Durchschnittsquadratmeterpreis betrifft. Dieser liegt laut Immowelt bei 2.338 Euro und war Anfang des Jahres noch bei 2.416 Euro. Die „rote Laterne“ hat die Altstadt abgegeben, wo sich der Quadratmeterpreis von 2.248 auf 2.372 Euro verteuerte. Gerade bei der Altstadt ist der Wert allerdings mit Vorsicht zu genießen, da es dort laut Dörthe Schmidt vom Gutachterausschuss „so gut wie keine Ein- oder Zweifamilienhäuser gibt“. Durch die geringe Zahl von Angeboten könne der Wert verfälscht sein. Hervest bleibt auf dem drittletzten Platz, während Rhade zwei Plätze nach oben auf den sechsten Platz klettert. Holsterhausen rutscht vom fünften auf den siebten Platz. Altendorf-Ulfkotte klettert um einen Platz nach oben auf Rang 5. Lembeck bleibt auf dem vierten und Deuten auf dem dritten Platz bei den Quadratmeter-Preisen. Der durchschnittliche Quadratmeter-Preis ist auf der Hardt von 2.935 Euro Anfang des Jahres auf 2.832 Euro gesunken. Damit büßt der Stadtteil seinen Spitzenplatz im Ranking ein und muss sich Östrich geschlagen geben, wo der durchschnittliche Quadratmeterpreis der Hausangebote von 2.870 auf 2.937 Euro kletterte.
Immobilienpreise steigen – Ist 2024 die Zeit für Kaufgelegenheiten vorbei?
Erstmals seit zwei Jahren haben sich Häuser und Wohnungen in Deutschland wieder verteuert. Nach historischen Einbrüchen im vergangenen Jahr stabilisieren sich die Preise, wie aus neuen Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Insbesondere Häuser sind vielerorts wieder gefragt. Banken erwarten, dass sich Immobilienkäufer wieder aufsteigende Preise einstellen müssen. Im zweiten Quartal verbilligten sich Wohnimmobilien zwar im Schnitt noch um 2,6 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum, berichteten die Statistiker in Wiesbaden. Zum Vorquartal stiegen die Preise aber um 1,3 Prozent. „Dies ist der erste Anstieg gegenüber einem Vorquartal seit dem 2. Quartal 2022.“
Der Abwärtstrend der Preise seit Sommer 2022 dürfte beendet sein, meint Martin Güth, Ökonom bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). „Steigende Umsätze am Immobilienmarkt sprechen dafür, dass wir aktuell eine Stabilisierung der Preise erleben, die von Dauer ist.“ Zuletzt seien die Hypothekenzinsen spürbar gesunken. „Mit diesem Rückenwind sollte sich die Marktbelebung in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen.“
Ein- und Zweifamilienhäuser verteuerten sich in allen Regionstypen
Gemessen am ersten Quartal gab es laut Statistik nur noch bei Wohnungen in dünn besiedelten Regionen auf dem Land Preisrückgänge. Ein- und Zweifamilienhäuser verteuerten sich dagegen im Schnitt in allen Regionstypen zum Vorquartal. In den sieben größten Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf stiegen die Preise um 1,6 Prozent (Wohnungen) beziehungsweise 2,3 Prozent (Ein- und Zweifamilienhäuser) gegenüber dem Vorquartal. Im Vergleich zum Vorjahresquartal waren Wohnungen dort noch 1,5 Prozent günstiger und Häuser vier Prozent. In den anderen kreisfreien Großstädten kosteten Wohnungen 1,4 Prozent mehr als im Vorquartal, zum Vorjahresquartal sanken die Preise noch minimal um 0,1 Prozent. Ein- und Zweifamilienhäuser waren 1,3 Prozent teurer als im Vorquartal, jedoch 4,9 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. – In dünn besiedelten ländlichen Kreisen sind die Spuren der Immobilienkrise am ehesten sichtbar. Dort zahlten Käufer für Ein- und Zweifamilienhäuser 0,9 Prozent mehr als im Vorquartal, aber fünf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (dpa).
Siehe auch: Heim und GrundImmobilien GmbH
Siehe auch: Gutachterausschuss Immobilien
Siehe auch: Grundstücksmarktbericht 2020/22
Siehe auch: Immobilien
Quellen: DZ vom 10. Febr. 2023. – Berthold Fehmer in DZ vom 28. Dez. 2023. – RN (DZ) vom 21. September 2024.