Immobilienmarkt

Im Jahr 2022 wurden in Dorsten 30 Prozent weniger Immobilien verkauft

Rund 30 Prozent weniger Immobilien wurden in Dorsten gekauft und verkauft als im Vorjahr. Ein Einbruch, der in den beiden Nachbarstädten Gladbeck und Marl nicht so stark ausfiel. In Marl waren es 14 Prozent weniger Immobilien-Kauffälle, in Gladbeck blieb der Markt im Vergleich zum Vorjahr fast stabil. Der Rückgang in den drei Städten betrifft besonders stark die Teilmärkte für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen. In Gladbeck war bereits 2021 die Zahl der Immobilienkäufe und -verkäufe um 20 Prozent zurückgegangen, während sie in Dorsten gleichzeitig erheblich stieg. Insgesamt gilt für 2022 in den drei Städten: Der Rückgang betrifft besonders stark die Teilmärkte für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen.
Auch auf dem angebotsarmen Baulandmarkt sind die geringen Fallzahlen weiter rückläufig.  Die Architektin Dörthe Schmidt, Dorstener Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Dorsten, Gladbeck und Marl, macht mehrere Faktoren aus, warum sich der Immobilienmarkt in Dorsten 2022 deutlich abkühlte. Zum einen, dass so gut wie keine Baulandflächen angeboten worden waren – mit Ausnahme Grundstücke in Innenstadtnähe am Wesel-Datteln-Kanal. Die enorm hohen Preise dort (ein Baugrundstück wurde für 650 Euro pro Quadratmeter angeboten) werden wohl eine eigene Bodenrichtwertzone nach sich ziehen. Auch im Neubau-Sektor wird nicht viel angeboten, so Dörthe Schmidt. Energiekrise und allgemeine Preissteigerungen sind ebenfalls als Gründe für den gesunkenen Handel mit Immobilien anzusehen wie die gestiegenen Zinsen, welche die Objektfinanzierung erschweren. Viele Bürger stellten deshalb solche Entscheidungen wie den Hauskauf zurück und warteten auf sinkende Preise.

Dörthe Schmidt erkannte für 2023 Trendwende am Immobilienmarkt

Eine Trendwende am Immobilienmarkt in Dorsten erkannte Dörthe Schmidt vom Gutachterausschuss. Allerdings gibt es auch eine Ausnahme. Für das Jahr 2023 kommt Dörthe Schmidt zu dem Schluss: „Der stetige Aufwärtstrend für Wohnimmobilien wurde 2023 erstmals über ein ganzes Kalenderjahr gebrochen.“ Statistische Auswertungen der Immobilienverkäufe zeigten im Jahresvergleich die erwartete rückläufige Entwicklung. So sanken 2023 die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser in Dorsten, Gladbeck und Marl im Vergleich zum Vorjahr im Durchschnitt um 9 Prozent und die Preise für Eigentumswohnungen um 4 Prozent. Hinzu kommt: Es werden weiter deutlich weniger Immobilien gehandelt. In Dorsten waren es 2023 rund 10 Prozent weniger als im Vorjahr, in Gladbeck minus 14 Prozent und in Marl wurden sogar 21 Prozent weniger Vertragsabschlüsse registriert. Dies sei eine „örtliche Marktreaktion auf gestiegene Finanzierungszinssätze und weiter andauernde Unsicherheiten, zum Beispiel im Zusammenhang mit Energie- und Heizungsfragen. Eine derart niedrige Kauffallzahl wurde zuletzt 2009 registriert“, so der Gutachterausschuss.

Bauland bleibt weiter knapp

Doch es gibt eine Ausnahme: „Diese Entwicklung ist nicht auf die Preisentwicklung für Bauland übertragbar“, berichtet Dörthe Schmidt weiter. „Dieser Teilmarkt ist geprägt durch ein extrem geringes Angebot sowie stark streuende Einzelfälle. In 2023 wurden sehr wenige Baulandverkäufe auf teilweise immer noch sehr hohem Preisniveau gehandelt – insbesondere auch gewerblich nutzbare Flächen“. Die örtliche Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte arbeite „mit Hochdruck“ an vielen weiteren Auswertungen der Kaufvertragsdaten aus 2023, denn Mitte März 2024 sollen die Produkte der amtlichen Grundstückswertermittlung veröffentlicht werden über www.boris.nrw.de. Der umfangreiche Grundstücksmarktbericht 2024 sowie Boden- und Immobilienrichtwerte inklusive Immobilienpreiskalkulator stehen dann aktualisiert zur Verfügung. Weitere Infos unter www.dorsten.de/gutachterausschuss,

Siehe auch: Immobilien in Dorsten
Siehe auch: Heim- und Grund-Immobilien


Quellen: DZ vom 13. Jan .2023. – ber in DZ vom 5. Febr. 2024.

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