Holtbernd, Georg

Er bringt Obertongesänge in ein reizvolles Zusammenspiel

Geboren 1964 in Dorsten; Musikwissenschaftler und Obertonmusiker. – Er gehört zu den weinigen Musikern, die sich mit klassischer Ausbildung (Violine/Viola) der Obertonmusik verschrieben haben, und zu denen, die vom Dorstener Gymnasiums St. Ursula sich nach dem Abitur Anfang der 1980er-Jahre aufmachten, mit Elan und musischer Kreativität die Bühnen, Galerien und Orchestergräben zu erobern. Zu ihnen gehörten in jenen Jahren der künstlerischen Aufbruchstimmung noch Jutta Wilbertz, Rainer Kleinespel, Kerstin Schweers, Romy Camerun, Susanne Luerweg und andere. h-holtberndGeorg Holtbernd studierte von 1984 bis 1990 Musikwissenschaften in Köln und verdiente sich schon in dieser Zeit die ersten Sporen als freier Musiker, der er mit Schwerpunkt Jazz und Performance geblieben und Mitbegründer des Ormans-Holtbernd-Ensembles sowie der Tanz-Performance Köln ist. 1987 arbeitete er bei der zeitgenössischen Oper „Von der Wahrscheinlichkeit der Welt“ mit (Niklas Trüstedt) und bekam durch Robert Lanerie die ersten Kontakte mit dem Obertongesang, was ihn derart faszinierte, dass er ab 1990 darin unterrichtet und Seminare gibt. 1991 gründete Georg Holtbernd den Obertonchor Köln und befasst sich seither intensiv mit fernöstlicher Musik; wozu 1993 eine Reise nach Nepal und Indien gehörte. Seit 1995 arbeitet er mit dem Jazzvokalisten Hansjörg Schall zusammen und gibt seit 1996 Konzerte zusammen mit Petra Lotzen (Lo) im „Duo Miralo“. Darüber schrieb Nicole Mieding in der WAZ vom 25. Oktober 2007:

„Das Duo Miralo verbindet Melodie, Obertongesang, Instrumentalspiel und Percussion zu einer Musik, die Ohren und Herzen unmittelbar erreichen will. Georg Holtbernd, Obertonsänger und Multiinstrumentalist, entwickelt mit großer Improvisationsfreude facettenreiche Klänge und Melodien. Im gleichzeitigen Spiel mit Instrument und Gesang lässt er schillernde Klangwelten entstehen. Petra Lo, Sängerin und Trommlerin, entlockt ihren Instrumenten über einem vibrierenden Grundrhythmus tanzende Obertonmelodien. Darüber füllt ihre tragende warme Stimme den rhythmischen Puls mit Klarheit und Emotion.“

Und J. E. Berendt meint zu Holtbergs Obertonmusik:

„Georg Holtbernd ist durch zahlreiche Inszenierungen, Performances und Projekte in der Zusammenführung von Obertongesang, instrumenteller Musik und Ausdrucktanz in der Musikszene und darüber hinaus bekannt. Das Besondere bei Georg Holtbernds Konzerten besteht neben dem ungewöhnlichen und reizvollen Zusammenspiel von instrumenteller Musik und dem mehrstimmigen Gesang einer Person im Klang-Erleben von Obertongesängen selbst. Die Aufführungen Georg Holtbernds lassen uns – auch jenseits von fester, kompositorischer Form – die natürlichen Polaritäten und Entsprechungen von Konzentration und Entspannung, Klang und Stille, Ausstrahlung und Zentrum erleben.“


Siehe auch:
Musiker (Artikelübersicht)


Quellen:
Homepage Georg Holtbernd (2011). – Nicole Mieding „Archaisch, direkt und weltübergreifend“ in WAZ-Bottrop vom 25. Oktober 2007. – Dieselbe „Andernacher Obertonchor bringt jeden Körper zum Klingen“ in WAZ-Bottrop vom 2. Februar 2011.

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