Langjähriger Leiter der Agentur für Arbeit stürzte sich in den Tod
1944 bis 2006 in Recklinghausen; langjähriger Leiter der Agentur für Arbeit in Dorsten. – Am 23. Dezember 2006 schockierten Zeitungsmeldungen, das sich Gernot Hoffmann, Leiter des Arbeitsamtes Dorsten, „gestern morgen in Recklinghausen aus 20 Metern in den Tod“ gestürzt hatte. Er war aus einem Fenster im siebten Stock des Arbeitsamtes in Recklinghausen gesprungen. Dem Freitod vorausgegangen waren Ermittlungen der Polizei wegen Untreue bzw. Unterschlagung eines sechsstelligen Geldbetrages. Zur abschließenden juristisch-rechtlichen Klärung kam es nicht, da die Ermittlungen eingestellt werden mussten, da gegen Verstorbene nicht ermittelt wird. Gernot Hoffmann war auch ehrenamtlicher Geschäftsführer des städtischen Altenheims Grullbad. Er soll überteuerte Qualifizierungsmaßnahmen an dieses Heim vergeben haben. Ein Bericht der Innenrevision der Bundesanstalt für Arbeit lag der Behörde bereits zur Prüfung vor, wurde aber noch unter Verschluss gehalten. Dabei ging es um den möglichen Missbrauch von Ein-Euro-Jobs in dem Heim. Hoffmann soll falsche Konten auf dem Namen von behinderten Erwerbslosen eingerichtet und dich dadurch mit 120.000 Euro öffentliche Gelder bereichert haben. Auslöser war die Strafanzeige eines Recklinghäuser Ratsmitglieds. Die Umstände führten dann dazu, dass auch der vorgesetzte Leiter des Recklinghäuser Arbeitsamtes Anzeige erstattete und das Bundesamt für Arbeit Gernot Hoffmann fristlos suspendiert hatte. Im Polizeibericht hieß es: „In den Vormittagsstunden des 22. 12. erstattete der Leiter der Agentur für Arbeit Recklinghausen bei der Polizei eine Anzeige gegen einen Mitarbeiter wegen des Verdachts der Unterschlagung. Heute gegen 10.30 Uhr ist der 62-jährige Mitarbeiter nach Zeugenaussagen aus einem Fenster der Agentur für Arbeit Recklinghausen auf der Görrestraße gesprungen und noch vor Ort verstorben.“ Auf Anfrage der Presse bestätigte Oberstaatsanwalt Dr. Christian Kuhnert den Sachverhalt.