Hochstadenbrücke

Der Volksmund nennt den Fußgängerübergang „Hütchenbrücke“

Hochstadenbrücke; Foto: Wolf Stegemann

Die Brücke überquert den Kanal vom Lippetor zum Bildungszentrum; Foto: Wolf Stegemann

Die 1980 errichtete Fußgängerbrücke verbindet die Altstadt mit dem Begegnungs- und Bildungszentrum Maria Lindenhof. Benannt wurde die Brücke, die im Volksmund auch „Hütchenbrücke“ heißt, über den Kanal nach dem Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden, der 1251 Dorsten die Stadtrechte verlieh. Früher verlief hier die Lippe, die beim Bau des Lippe-Seitenkanals um 400 Meter nach Norden verlegt werden musste. Im Zuge der Bauarbeiten für das Mercaden-Einkaufszentrumd und auch nach der Eröffnung war die Brücke über 18 Monate lang gesperrt und somit als Verbindung vom Gymnasium Petrinum und vom Bildungszentrums Maria Lindenhof nicht benutzbar. Immer wieder wurde die Arbeit verschoben oder lag monatelang brach. Die Brücke verbindet nun Volkshochschule und die Stadtbücherei sowie das Gymnasium mit dem Einkaufszentrum, durch dass der Weg in die Innenstadt führt. Ende Juni 2017 wurde der Treppeneingang von der Brücke ins Einkaufszentrum geöffnet. Ein Zugang zur Innenstadt – ohne das Einkaufzentrum zu passieren – war mit Stand Mitte 2017 nicht möglich.

Nach 40 Jahren wird die schmuddelige Brücke endlich restauriert

Die Hochstadenbrücke ist in den vergangenen fast 40 Jahren schwer in die Jahre gekommen: Die rote Farbe an den kleinen Hütchen-Dächern ist zum Teil abgesplittert, überall sind Graffiti aufgesprüht, Unkraut sprießt, alles sieht ziemlich schmuddelig aus (Foto unten: Fehmer, DZ). Doch mit Fördermitteln für das Stadtumbau-Projekt „Wir machen Mitte“ soll der Übergang zwischen dem Mercaden-Einkaufszentrum und dem Gymnasium-Petrinum-Komplex sowie und dem städtischen Bildungszentrum Maria Lindenhof wieder attraktiv werden. Der vom Stadtrat neuformierte „Beirat für Kunst im öffentlichen Raum“ hatte im Februar dieses Jahres in nichtöffentlicher Sitzung eine Vorauswahl der farblichen Gestaltung getroffen. Die Brücke wird mit grauen Farbtönen neu gestrichen, mit neuem rotbraunen Boden und neuer Beleuchtung versehen werden. Die sogenannten Dachhütchen werden anthrazitfarben angestrichen. Die Stadt rechnet mit Gesamtkosten in Höhe von 400.000 Euro, wovon 80 Prozent aus Fördermitteln stammen, den Rest übernimmt die Stadt. Allerdings muss die Restaurierung der Brücke bis Ende 2019 fertig gestellt und mit dem Land abgerechnet sein. Doch das wurde sie nicht.

Sicherheitssorgen: Hochstadenbrücke blieb noch lange gesperrt

Eigentlich sollte die Hochstadenbrücke über den Kanal für Restaurierung und Verschönerung im Jahr 2021 nur ein paar Wochen lang gesperrt sein. Doch sie blieb bis Ende 2022 als Fuß- und Radwegverbindung zwischen Mercaden-Einkaufszentrum und dem Bereich Maria Lindenhof gesperrt – und die Umleitung über die Kanalbrücke der B 224 (Borkener Straße) in beiden Richtungen bestehen. Die Stadt begründet die längere Sperrung mit „Arbeits- und Gesundheitsschutz“ und der „Sicherheit“ für die Bürger. Bekanntlich wird die Hochstadenbrücke im Rahmen des Stadtumbau-Programms „Wir machen Mitte“ in unterschiedlichen Grau-Tönen neu angestrichen und anders beleuchtet. Die Gerüste, die für die Vorarbeiten im Juni aufgestellt worden waren, mussten in Abstimmung mit der Berufsgenossenschaft zusätzlich eingekleidet werden: Wie sich laut Stadt herausgestellt hatte, enthielt die Grundierungsschicht des Stahlüberbaus, die für die Neulackierung mit Sandstrahlern entfernt werden musste, Schwermetalle. Parallel zur Entfernung der Grundierung fanden Reinigungsarbeiten statt. „Die Arbeiten, die sich wechselseitig auf die Süd- und Nordhälfte der Brücke erstrecken, werden bis Anfang Oktober dauern“, hieß es. Weiter hieß es, dass mit der kompletten Fertigstellung und Öffnung der Hochstadenbrücke zum Herbstende 2021 zu rechnen sei, Doch daraus wurde auch nichts. Sie wurde erst Ende 2022 wieder geöffnet.

Kurze Kommentierung: Stadtverwaltung und Rat sind mittlerweile aufgrund etlicher Projekte bekannt dafür, dass sie zwar Neues bauen, das Gebaute aber anschließend über jahrzehntelang verkommen lassen. Beispiele sind die vielen Kinderspielplätze, das Äußere des Bildungszentrums Maria Lindenhof, Unterführungen, Plätze, öffentliche Kunst.

Schmierfinken verunstalteten einen Stützpfeiler der Hochstadenbrücke

Nur wenige Wochen nach der komplett neu gestrichenen Hochstadenbrücke haben Mitte März 2022 unbekannte Schmierfinken einen der Stützpfeiler großflächig verunstaltet. Die Schmierfinken haben sich augenscheinlich viel Zeit für ihr Machwerk genommen, denn es ist ein längerer Text, den sie in grüner Farbe groß auf den grauen Untergrund gesprüht haben. Eine Anzeige gegen unbekannt wurde seitens der Stadt gestellt, eine Belohnung für Hinweise aber nicht ausgelobt. Kleinere Schmierereien können umgehend überstrichen werden, doch wie mit größeren Verunstaltungen, wie im vorliegenden Fall, zu verfahren sei, muss noch geklärt werden. Es ist eine Frage der Kosten.

Nach dem Neuanstrich verschandelten Schmierereien wieder die Brücke

Die lange gesperrte Hochstadenbrücke über dem Wesel-Datteln-Kanal zwischen dem Gymnasium Petrinum und dem Einkaufszentrum Mercaden wurde im Februar 2023 jetzt durch mehrere Schmierereien erneut verunziert. Auch an anderen Stellen im Dorstener Stadtgebiet fallen solche Sachbeschädigungen durch sogenannte „Tags“ oder einfach Krakeleien immer wieder auf. Kaum wurde ein Gebäude oder anderes Bauwerk frisch angestrichen, sind auch schon selbst ernannte „Graffiti-Künstler“ am Werk. Beispiele lassen sich viele finden, etwa an der Fassade des neuen Treffpunkts Altstadt oder an der ehemaligen Zechenbahnbrücke, die Hervest und die Feldmark miteinander verbindet.


Siehe auch: Brücken (Artikelübersicht)
Siehe auch: Hochstadenplatz – Umbau 2020/21

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