Handel, städtischer

Lippe und Brücke bewirkten ein blühendes Handelszentrum in Dorsten

Kaufleute, 16. Jahrhundert

Kaufleute, 16. Jahrhundert

Aufgrund der günstigen Verkehrslage entwickelte sich Dorsten zu einem blühenden Handels- und Gewerbezentrum an der Lippe. Um die städtische Wirtschaft zu fördern und zu mehren, erwarb die Stadt nicht nur ausgedehnte Ländereien besonders in der Zeit zwischen 1380 und 1450, sondern sie errichtete und unterhielt zusätzliche gewerbliche Einrichtungen, die sie ständig überwachte und teilweise an Gilden oder Bürger verpachtete. 1498 besaß die Stadt drei Kornmühlen als Bannmühlen, d. h. die Bürger durften nur die städtischen Mühlen benutzen. Die Stadt erhob eine Gebühr in Form von Multerkorn. – Im 16. Jahrhundert gehörten der Stadt u. a. eine Lohmühle und eine Ziegelei, auch eine Stadtwaage, damit die Einwohner beim Kauf und Verkauf von Waren aller Art das Gewicht nachprüfen konnten. Eine weitere Einnahmequelle stellten die Zölle dar, die nicht nur dem Verkehr auf der Lippe auferlegt waren, sondern auch dem Landverkehr (Wege- und Brückenzoll). Insgesamt verhalfen die Zölle (Lippezoll, Wegezoll, Brückenzoll) und die verschiedenen Steuereinnahmen (Weinakzise, Branntweinakzise, Hopfenakzise, Malzzeichen, Fleischzeichen, Tabakakzise, Holzzeichen, Weizenzeichen), die Einnahmen der Wollwaage und der Fett- oder Stadtwaage sowie das Multergeld (Kornmühlen) und die Zehnteinnahmen der Stadt Jahrhunderte lang zu erhebliche Einnahmen. Ihre finanzielle Blütezeit erlebte Dorsten im 16. Jahrhundert. Die Auswirkungen der Kriege in den folgenden Jahrhunderten trieben die Stadt durch hohe Kontributionen an den Rand des Ruins.

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