Grimmelshausen, Christoffel von

In seinem großen Kriegsroman erwähnte er die befestigte Stadt Dorsten

1621/22 in Gelnhausen bis 1676 in Renchen/Baden-Württemberg; Chronist. – Er ist Verfasser des großen Romans über den Dreißigjährigen Krieg  „Die Abentheuer des Simplicius Teutsch“, in dem er in einer Passage auch Dorsten erwähnte. Lange Zeit setzte die Literaturwissenschaft den Helden des Romans, den tumben „Simplex“, mit dem verarmten Adeligen Grimmelshausen gleich und schrieb ihm das, was er schildert, als eigenes Erlebnis zu. Das stimmt so nicht. In vielem hat der Autor sich auf fremde Quellen gestützt. Doch so viel ist richtig, dass seine Jugenderlebnisse im Krieg den Ausgangspunkt seiner Schriftstellerei bildeten und große Teile seines literarischen Werkes in der Welt der Soldaten, der Glücksritter und „Landstörzer“ angesiedelt sind.

Als „Jäger von Soest“ vor Dorsten Kaufmannszug überfallen

..... von Grimmelshausen

Grimmelshausen (Gemäldeausschnitt)

Johann Jakob Christoffel von Grimmelshausen entstammte einer abgesunkenen protestantischen Adelsfamilie in Gelnhausen. Er wurde Trossbube mal bei den Kaiserlichen mal bei den Schweden und erlebte als solcher die Schlacht bei Wittstock mit sowie Feldzüge in Westfalen. Nach dem Krieg lebte er als Schultheiß und zeitweilig als Gastwirt im Schwarzwald. Er starb als ehrenwerter Mann, der, wie der Pfarrer ins Kirchenbuch eintrug, „groß an Geist und Bildung“ dahingegangen war. „Simplicius Simplicissimus“ ist die Hauptfigur in dem oben erwähnten 1669 erschienenen Roman, in dem es eine Passage gibt, in der die Hauptfigur als „Jäger von Soest“ vor den Toren der Festung Dorsten einen Kaufmannszug überfällt und seine Soldaten zur Eile antreibt, sich mit den Ballen Seide zu begnügen und nicht die Toten auch noch zu durchsuchen, denn die weggelaufenen Fuhrleute könnten den Überfall in Dorsten gemeldet haben. Dem Roman liegen persönliche Abenteuer, Erfindungen und geläufige literarische Motive jener Zeit mit Schwänken, Satiren, Sprichwörtern und Märchen zugrunde. Das eigentliche und tiefer gehende Thema des Romans ist aber die Wandelbarkeit alles Irdischen (siehe Dorsten in der schöngeistigen Literatur).

Siehe auch: Dorsten schöngeistig


Share on FacebookTweet about this on TwitterShare on Google+Email this to someone