Evelt, August

Als Syndikus des Hauses Hohenzollern in Hechingen war er hoch geehrt

1828 in Dorsten bis 1904 in Hechingen; Jurist und Politiker. – Er hielt sich an die Familientradition, entweder Jurist oder Theologe zu werden. Er bevorzugte die Juristenlaufbahn und machte im Dienste des Landes Hohenzollern im schwäbischen Hechingen Karriere. August EveltAugust Evelt, Sohn des Dorstener Kreisgerichtsdirektors Joseph Evelt und Bruder von Christan Evelt, dem späteren Fabrikanten, und Julius Evelt, wurde 1828 in Dorsten geboren. Nach seinem Studium, das er 1849 beendete, wurde er Auktionator und nach dem zweiten Staatsexamen 1854 Hilfsrichter in Hechingen, arbeitete dann als Hilfsarbeiter im Justizministerium zu Berlin, kam als Staatsanwaltschaftsgehilfe nach Warendorf und ging 1860 als Staatsanwalt wieder nach Hechingen. Seine Beamtenlaufbahn war steil: Mit 32 Jahren wurde er Staatsanwalt, mit 39 Kreisgerichtsdirektor, mit 51 Jahren Landgerichtspräsident, mit 59 Geheimer Oberjustizrat (1887). In der Politik bekleidete er hohe Wahlämter. Er war Mitglied des konstituierenden Reichstags des Norddeutschen Bundes 1867 und des Preußischen Landtags von 1869 bis 1873. Von 1871 bis 1874 war August Evelt Abgeordneter des Wahlkreises Hohenzollern im Deutschen Reichstag für die Nationalliberale Partei. Der Hohenzollernsche Kommunallandtag wählte ihn 1874 zu seinem Vorsitzenden. August Evelt blieb dies 25 Jahre lang. Ein schweres Augenleiden zwang ihn zum Rücktritt.

Wegen seiner großen Verdienste ernannte ihn die Stadt Hechingen am 13. Juli 1865 zum Ehrenbürger. Fürst Karl Anton von Hohenzollern machte ihn zu seinem Syndikus und die Regierung verlieh ihm den Roten Adlerorden der IV., dann der III. und auch der II. Klasse mit Eichenlaub, den Kronenorden IV. und II. Klasse mit Stern und vom Fürstenhaus Hohenzollern erhielt er das Komturkreuz des fürstlichen Hauses. Der rumänische König zeichnete ihn mit dem Kommandeurkreuz des Ordens der rumänischen Krone aus. – August Evelt war verheiratet mit Anna Speidel (1835 bis 1914) und hatte vier Kinder: August (1859), Anna Maria (1861), Ernst Julius (1863) und Wilhelm (1877). – Er starb im Alter von 76 Jahren in Hechingen.

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