Ev. Kirchengemeinden, Verband

Pfarrer Dr. Andreas Deppermann derzeit Vorsitzender mit großer Erfahrung

Im Verband der Evangelischen Kirchengemeinden im Bereich Dorsten haben sich die drei selbstständige Kirchengemeinden Hervest-Wulfen, Altstadt und Holsterhausen zusammengeschlossen, um soziale und diakonische Aufgaben besser wahrnehmen zu können. Der Verband ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Unter dem Dach des Verbandes werden derzeit (Stand 2022) insgesamt 20 soziale und diakonische Einrichtungen in Dorsten betrieben: sechs Kindertageseinrichtungen, drei Offene Ganztagsgrundschulen, ein Evangelisches Kinder- und Jugendhaus, ein Soziokulturelles Zentrum (in Kooperation mit der Stadt Dorsten), eine Familienbildungsstätte, ein Seniorentreff, eine Beratungsstelle für Wohnungslose und Menschen in sozialen Schwierigkeiten verbunden mit einem Ambulant Betreuten Wohnen, ein Flüchtlingsreferat samt Kultur- und Begegnungszentrum, eine Betreuungsstelle einschließlich Vormundschaften und schließlich noch ein Verbandsposaunenchor. Fast 170 hauptamtlich beschäftigte Mitarbeiter engagieren sich Woche für Woche in diesen Einrichtungen für Kinder, Jugendliche, Familien, Senioren, Hilfsbedürftige und Migranten. Sie leisten dabei einen wertvollen Beitrag dazu, motiviert vom christlichen Gebot der Nächstenliebe Menschen in Notlagen zu helfen und ein gutes Zusammenleben in Dorsten zu fördern. Von den Kirchengemeinden entsandte und weitere berufene Mitglieder bilden die Verbandsvertretung. Aus deren Mitte wird der Vorstand gewählt, der für die Geschäftsführung zuständig ist und eine hauptamtliche Geschäftsführung bestellen kann. Zur Beratung in Verbandsangelegenheiten können zusätzlich Ausschüsse gebildet werden. Die Gremien des Verbandes sind: Verbandsvertretung, Vorstand, Geschäftsführung und Fachausschüsse.

Erweiterte Jugendarbeit in Hervest-Dorsten

Mitte 2015 löste Presbyter Manfred Wrobel den Vorsitzenden Pfarrer Günther Krüger ab, der nach 14 Jahren als Pfarrer in Hervest-Wulfen in den Ruhestand ging. Danach war Pfarrerin Anke Leuning Vorsitzende, die 2021 von Pfarrer Dr. Andreas Deppermann (Foto) von der Evangelischen Gemeinde Holsterhausen im Amt des Vorsitzes abgelöst wurde. In den Gemeinden stehen Probleme zur Bewältigung an. Dabei mag das durch die demografische Entwicklung bedingte Zusammenrücken der drei Kirchengemeinden Altstadt, Hervest-Wulfen und Holsterhausen hilfreich sein. Denn die Kirchensteuern sind rückläufig und Pfarrstellen müssen reduziert werden. „Zwei Baustellen“ hat der Verband in den nächsten Jahren zu bewältigen: Die auf den Verband zukommende kirchliche Jugendarbeit in Hervest-Dorsten, die in Zusammenarbeit mit der Stadt im geplanten soziokulturellen Zentrum „Leo“ auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Fürst Leopold stattfinden wird, was Personal und finanzielle Mittel erfordert. Zum anderen steht der Umzug der Beratungsstelle für Wohnungslose von der Mühlenstraße in Holsterhausen zum Gemeindedreieck in der Innenstadt an sowie die künftige Entwicklung in der offenen Grundschularbeit.

2024 geht es finanziell ans Eingemachte im Kirchenkreis

Die Kirchensteuereinnahmen sinken kontinuierlich. Das hat Konsequenzen für die Arbeit vor Ort. Alle Aufgaben sollen auf den Prüfstand. Ein sechsstelliges Planungsdefizit im Haushaltsplan für das Jahr 2024 zwingt den Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen dazu, einen strikten Sparkurs zu fahren. Bei der jüngsten Kreissynode in den Recklinghäuser Werkstätten stellte Heinz Waschhof, Vorsitzender des kreiskirchlichen Finanzausschusses, die finanzielle Entwicklung in der Landeskirche und im Kirchenkreis vor. Und die Aussichten sind alles andere als rosig. Trotz vorsichtiger Finanzplanung sagt die Prognose für die nächsten Jahre einen kontinuierlichen Rückgang der Kirchensteuereinnahmen voraus. „Die Zahlen gehen runter und es besteht wenig Aussicht auf einen Aufschwung“, so Waschhof. Der Spardruck bestehe auf allen Ebenen der Kirche. Die meisten Gemeinden wie auch der Kirchenkreis haben seinen Angaben zufolge für das neue Jahr einen Haushaltsplan mit einem Planungsdefizit, der Auswirkungen auf die weitere Arbeit hat und das Ergreifen notwendiger Maßnahmen erfordere.
Auf der Ebene des Kirchenkreises soll ein konsequenter Sparkurs gefahren werden, um den Haushalt des Kirchenkreises so zu konsolidieren, dass das sechsstellige Planungsdefizit aufgefangen werden kann. Dazu hat die Kreissynode einen moderierten Beratungsprozess verabschiedet. Eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Gemeinden, der Dienste und der Mitarbeitervertretung soll herausarbeiten, welche Aufgaben der Kirchenkreis unter Berücksichtigung der Konsolidierung des Haushalts zukünftig noch haben soll. Erste Ergebnisse werden auf der Kreissynode im Sommer 2024 vorgestellt. Die Kreissynode beschloss den Haushalt des Kirchenkreises sowie des Verbundes der Tageseinrichtungen für Kinder für das Haushaltsjahr 2024. Ebenfalls beschlossen wurde der Haushalt der kirchlichen Gemeinschaftsstiftung für Kirche und Diakonie „ernten und säen“. Das Stiftungsvermögen der Gemeinschaftsstiftung konnte weiter gesteigert werden.

Siehe auch: Andreas Deppermann
Siehe auch: Mission Dorsten

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