Veranstaltungen Dorstener Organisationen zum Thema Toleranz
Unter Brückenschlag kann man viel verstehen und der Name wird auch für vieles benutzt. Nicht nur für den Bau einer Brücke. Beispielsweise heißt ein Kartenspiel-Verein so, eine Zeitschrift, ein Pfarrbrief der Erzdiözese Köln, eine städtische Einrichtung in Oberhausen, eine Verkaufsorganisation von amazon. Vermehrt nennt sich auch eine Bewegung so, die sich in Städten bildet und sich für mehr Toleranz, Offenheit und Pluralität einsetzt. Seit 2018 gibt ein eine Veranstaltungsreihe namens „Brückenschlag“. Träger warebn der Franziskanerkonvent Dorsten, das Jüdischen Museum Westfalen, die katholischen Pfarrei St. Agatha, der Lionsclub Dorsten-Hanse, der Tandem NRW Demokratie Support, die Vestischen Straßenbahnen GmbH, die städtische Projekt- und Auskunftsstelle „stadtinfo Dorsten“ sowie die städtische Einrichtung „Wir machen MITte“. Der gemeinsamen Projektgruppe, vertreten durch Dorstens ehemaligen VHS-Leiter Franz-Josef Stevens (Lions-Club Dorsten-Hanse) gehören noch an: Antje Thul (Jüdisches Museum Westfalen), Matthias Feller (Sparkasse Vest), Pfarrer Ulrich Franke (Dekanat Dorsten) und Dr. Norbert Reichling (Jüdisches Museum Westfalen). 2022 sind die „Brückenschlag“-Partner lt. Website das Jüdische MUseum Westfalen, das Central-Kino Dorsten, die Neue Schule Dorsten und die Martin-Luther-Kirvchengem4einde in Holsterhausen. Auf der Website „Brückenschlag Gemeinsam in Dorsten“ steht das gemeinsame Tun: „Unser Programm wendet sich an alle, die bereit sind zu differenzieren und für Zwischentöne offen sind. Dabei geht es nicht um Schönfärberei und Bagatellisierung bestehender Probleme, sondern um angemessene Präzision in Beschreibung und Analyse.“ Und weiter heißt es: „Wir leben in einer Gesellschaft religiöser Vielfalt. Von vielen Menschen wird das als Bereicherung und Zugewinn an Freiheit gesehen, von anderen jedoch als Verunsicherung und Gefahr für eigene Werte. Die Pluralität unserer Gesellschaft ist kein umkehrbares Phänomen. Sie fordert heraus, sie zu gestalten. Abschottung im Kopf und Distanz im Herzen helfen dabei nicht weiter…“.
„Tür auf für Toleranz“ – Schüler bemalten einen Bus gegen Rassismus
Das „Brückenschlag“-Programm kommt aus der Vielfalt der Dorstener Stadtgesellschaft und bietet viele Anlässe zu Information und Begegnung für alle: Gespräche, Konzerte, Seminare, Kindernachmittage, Vorträge, Geocaching für Jugendliche und vieles mehr. Die Programme werden jeweils von den einzelnen Mitgliedsorganisationen ausgerichtet. Beispiele: Unter dem Motto „Tür auf für Toleranz“ bemalten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums St. Ursula im Kunstunterricht die Außenflächen eines Linienbusses der Vestischen, der dann mit der Anti-Rassismus-Botschaft durch das Vest Recklinghausen fuhr. Der Lions Club Dorsten-Hanse lud zur Besichtigung der neuen Synagoge in Gelsenkirchen und zu einer Vortragsreihe zum Thema „Die Rolle der Frau im Islam“, veranstaltet im Jüdischen Museum. Die Geschichte der drei großen Weltreligionen in Dorsten erhellte ein Stadtrundgang mit Barbara Seppi. Im Rahmen des „Brückenschlag“-Projekts besuchte Ende Oktober 2020 Al Sibai-Albalah die Religionskurse der St. Ursula-Realschule. Die junge muslimische Referentin begann ihren Vortrag mit einem Quiz rund um den Islam und nahm die Schüler der Klassen 10 dadurch sehr mit. Sie stand den Schülern im Anschluss zu vielfältigen Fragen rund um den Islam Rede und Antwort.
Brückenschlag-Initiative beteiligte sich 2022 am Dorstener Kultursommer
Die Dorstener Initiative „Brückenschlag. Gemeinsam in Dorsten“ ist ein lockerer Zusammenschluss von kulturinteressierten Menschen. Sie sind überzeugt davon, dass der Dialog zwischen Religionen und Kulturen äußerst wichtig ist, um das gesellschaftliche Zusammenleben zu verbessern. In den vergangenen Jahren fand deshalb jeweils im Herbst eine „Brückenschlag-Reihe“ statt, mit Gesprächsabenden, Vorträgen und Kulturabenden. „Künftig sollen unsere Veranstaltungen aber nicht allesamt im Herbst stattfinden, sondern aufs ganze Jahr verteilt werden“, erklären Matthias Feller (Sparkasse Vest), Kai Kaczikowski (Kirchengemeinde St. Paulus) sowie Dr. Kathrin Pieren und Dr. Norbert Reichling (Jüdisches Museum). Jeweils im August und im Januar erscheint jeweils ein gedrucktes Programm. Die zwei Veranstaltungen im Jahr 2021 fanden innerhalb des neuformierten Dorstener Kultursommers statt. Der erste der Abende stand Anfang September in der Neuen Schule an der Pliesterbecker Straße in Holsterhausen auf dem Programm. „Rassismuskritik in Schule und Gesellschaft“ war das Thema, das der Vortragende, Prof. Dr. Karim Fereidooni (Ruhr-Universität Bochum), nicht nur an Lehrpersonen richtete. Weiter ging es mit einem Konzert: „Freudentränen“ (Psalmvertonungen zu fünf Stimmen) am 11. September in der Martin-Luther-Kirche in Dorsten-Holsterhausen. Die letzte Veranstaltung 2022 war eine Filmvorführung am 4. Dezember im Central-Kino an der Borkener Straße. Gezeigt wurde der Dokumentarfilm „Schwarzer Adler“, begleitet von kaum gezeigten Archivbildern schilderten schwarze Nationalspielerinnen und Nationalspieler ihre Erlebnisse auf dem Platz und jenseits davon.
Quellen: Website „Brückenschlag Gemeinsam in Dorsten“ (Aufruf: Febr. – 2020). Michael Klein in DZ vom 31. Dez. 2022.