Blaues Kreuz

Deutschlandweit organisierte Selbsthilfegruppe für Alkoholabhängige

1996 gegründet, ist der Verein eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Alkoholproblemen und deren Angehörigen, die sich regelmäßig trifft und sich unter fachkundiger Leitung von Sozialarbeitern, Ärzten und Geistlichen mit den Problemen von Suchtkranken auseinandersetzt und Hilfe sucht. Derzeit treffen sich die Mitglieder des Blauen Kreuzes in der Holsterhausener evangelischen Martin-Luther-Kirche und in der evangelischen Kirche in Wulfen. Zu welchen arbeitsrechtlichen Problemen Alkoholismus führen dann, zeigt ein aktuelles Beispiel einer Zwangsversetzung in den Ruhestand aus Dorsten, das in diesem Zusammenhang von allgemeinem Interesse sein dürfte:

b-blaues Kreuz logoDer 54-jährige Lehrer an der privaten Ursulinen-Realschule in Dorsten hatte durch Alkohol bedingte Krankheits- und Fehlzeiten. Das Ursulinenkloster als Schulträger wollte dies nicht mehr akzeptieren und schickte ihm die Kündigung. Der Lehrer klagte im Mai 2012 gegen die Entlassung aus dem Schuldienst, die mit Gehaltskürzungen verbunden war. Das Arbeitsgericht Herne hob die Entlassung auf, weil das Kloster nach dem Beamtenrecht dem zu Entlassenen vor der „Zurruhesetzung“ eine „Anhörung“ hätte zuteil werden müssen. Zudem war die Kündigung formal nicht rechtens. Der Arbeitgeber musste die Gehaltskürzungen in Höhe von 5.400 Euro nachzahlen (AZ 3 Ca 3253/11). Bei der Berufungsverhandlung setzte das Herner Arbeitsgericht  im Oktober 2012 nach wenigen Minuten Verfahrensdauer einen Schlussstrich unter das Verfahren. Die Anwältin des Lehrers akzeptierte die vom beklagten Ursulinenkloster gleich zu Beginn des Kammertermins in Aussicht gestellte Vergleichslösung mit vorzeitiger Ruhestandsversetzung wegen Dienstunfähigkeit Ende 2012.

Überdurchschnittlich viele Alkoholkranke in Dorsten

Alkohol ist und bleibt in Dorsten (und auch in Haltern) die Suchtdroge Nummer 1. Das geht aus dem Jahresbericht 2011 der von der Caritas im Verbund betreuten beiden Städte hervor. Ein weiteres negatives Merkmal in der Statistik ist die hohe Zahl der suchterkrankten Frauen, die mit 38 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegt.  Bei der Altersstufe der 40- bis 49- sowie der 50- bis 59-Jährigen klettert sie sogar auf über 40 Prozent. Nach der Alkoholsucht folgt in der Statistik mit weitem Abstand die Drogen- (18) und die Spielsucht (9).

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