Albers, Johann

In Bonn eine Heilanstalt für Gemüts- und Nervenkranke gegründet

1805 in Dorsten bis 1867 in Bonn; Mediziner und Pathologe. – Johann Friedrich Hermann (auch Johann Franz Hermann) Albers war der Sohn von Hermann Albers und Clara Zimmermann. Er studierte ab 1823 in Bonn und ging aus der Schule Chr. Fr. Nasses hervor, wirkte ab 1827 als Hilfsarzt in der medizinischen Klinik Nasses, habilitierte sich 1829 als Dozent und wurde 1831 Professor.

"Atlas....." mit Porträt

“Atlas der pathologischen Anatomie” mit seinem Porträt

Er lehrte in Bonn innere Medizin, pathologische Anatomie, Psychiatrie und Pharmakologie auf einer empirisch-naturwissenschaftlichen Grundlage. Schon sehr früh auf das Gebiet der Seelenheilkunde hingeführt, war er auf demselben, mit Nasse vereint, auch praktisch tätig und begründete in Bonn eine eigene Heilanstalt für Gemüts- und Nervenkranke. 1856 wurde er Direktor des pharmakologischen Kabinetts der Universität in Bonn. Albers veröffentlichte eine beträchtliche Anzahl von Schriften, besonders auf dem Gebiet der Pathologie, der Seelenheilkunde und der pathologischen Anatomie, und gab zwischen 1832 und 1862 in Bonn einen „Atlas der pathologischen Anatomie“ in 45 stets veränderten Auflagen heraus. Nachdem Albers 30 Jahre lang der Fakultät als Extraordinarius angehört hatte, wurde er 1862 ordentlicher Professor der Pharmakologie. Er vertrat im Gegensatz zu seinem Vorgänger Chr. H. E. Bischoff die durch R. Buchheim in Dorpat 1849 inaugurierte experimentelle Richtung der Arzneimittellehre, wie sein „Handbuch der allgemeinen Arzneimittellehre“ (1853) erkennen lässt. W. Falk schrieb in: August Hirschwald I, S. 84 f. über Albers:

„Bei klarer anspruchsloser Schreibweise zeigen seine Arbeiten, wenn sie auch gerade keine Originalität in der Forschungsweise bekunden, gute Beobachtungsgabe, vielseitige Verwerthung des klinischen wie des experimentellen Materials und rühmenswerte Kenntnisse der Literatur. Die empirische Grundlage der Medicin überhaupt, sowie im besonderes die physiologische Basis der Pathologie berücksichtigte er stets in ausreichendem Grade. Viele Abhandlungen, namentlich casuistischer Art, sind unter Anderem auch in den Jahrgängen des von ihm und Nasse während der Jahre 1842-1845 redigierten Correspondenz-Blattes Rheinischer und Westphälischer Ärzte zu finden.“

Johann Friedrich Hermann Albers starb 1867 im Alter von 62 Jahren in Bonn.


Quellen: Meyers Konservationslexikon, 1886. Literatur: August Hirsch „Albers, Joh. Friedr. Herm.“ in „Allgemeine Deutsche Biographie“, Leipzig 1875. – Johannes Streudel „Albers, Johann Friedrich Hermann“ in „Neue Deutsche Biographie“, Berlin 1953.

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