Ideen der Bürger mobilisieren und ihr Engagement stärken
Im Jahr 2000 fanden in der Dorstener Frauenunion Überlegungen statt, wie es neue Formen der ehrenamtlichen Arbeit geben könne. 2006 griff die Stadt diese Überlegungen auf und initiierte die Gründung der „Agentur für Ehrenamt“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Freiwilligenarbeit, Selbsthilfe und bürgerschaftliches Engagement zu unterstützen und zu entwickeln, das Ideenpotential der Bürger zu mobilisieren, freiwilliges Engagement zu stärken, ehrenamtliche Arbeit zu vernetzen, um so Integration, Sicherheit und Solidarität in der Gesellschaft zu fördern. Mit dem Eintritt ihrer Leiterin Marion Werk in den Ruhestand Ende 2019 wurde die Arbeit in der bisherigen Form im Haus An der Vehme eingestellt. Ab 2020 übernahm das Büro für Bürger-Engagement, Ehrenamt und Sport der Stadt Dorsten die Aufgaben mit Sitz am Gemeindedreieck (Bismarckstraße 13). Die Agentur für Ehrenamt wurde im Februar 2006 vom Amt für Familie, Jugend und Schule ins Leben gerufen und in der praktischen Arbeit vor Ort von Marion Werk aufgebaut. Vorausgegangen war die Konzeptentwicklung eines „Arbeitskreises Ehrenamt“ mit Mitwirkenden aus verschiedenen Dorstener Einrichtungen. Im Büro für Bürgerengagement, Ehrenamt und Sport stehen neben dem Leiter Joachim Thiehoff auch Kerstin Rengers und Michael Maiß als Ansprechpartner zur Verfügung. Neben der Einzelfallberatung gehört auch die Begleitung von Ehrenamtlichen, die konkrete Projekte aufbauen oder aufbauen möchten, zu den Aufgaben des Teams.
Dorstener für ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet
Für herausragendes ehrenamtliches Engagement wurden im März 2017 von der Stadt drei Dorstener als „Ehrenamtler des Jahres“ ausgezeichnet: Irmgard Hummel-Engler (Trägerverein Hallenbad Wulfen), Heinrich Knappmann (Selbsthilfegruppe „Trauer nach Suizid“) und Maria Ombeck (Integrationslotsin). Norbert Holz wurde für sein Lebenswerk (Mr. Trucker Kinderhilfe) geehrt. 2019 zeichnete die Stadt im Rahmen „Gala Ehrenamt“ vier Initiativen für ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement aus. Vertreten waren die Initiativen durch Rainer Diebschlag (Lebenswerk Wulfen-Barkenberg), Reinhild Fabricius (Sozialdienst Katholischer Frauen), Winfried Minnebusch (Multitalent in verschiedenen Vereinen) sowie Daniela Holste, Marina Uhrmeister und Melanie Winkler (Hervest, Ellerbruch-Treff).
Junges Engagement wird bei der „Gala für das Ehrenamt“ ausgezeichnet
Bei der „Gala für das Ehrenamt“, die am 21. April 2023 in der Aula der St.-Ursula- Realschule das erste Mal nach drei Jahren Corona-bedingter Pause stattfindet, werden erstmalig auch Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 24 Jahren für „Junges Engagement“ geehrt. Das Preisgeld beträgt insgesamt 1500 Euro. Die Auszeichnung soll insbesondere Engagement würdigen, dass ein Vorbild für gleichaltrige Menschen ist und jungen Menschen ehrenamtliches Engagement näherbringt. Die Jury wird bei der Gala dann aber nicht die Siegerin oder den Sieger bekanntgeben, sondern drei Nominierte, die alle ausgezeichnet werden. Der erste Platz bekommt dabei 750 Euro, der zweite 500 Euro und der dritte 250 Euro. Wer am Ende gewinnt, darüber stimmt das Publikum live vor Ort ab. Neben der Auszeichnung für „Junges Engagement“ werden auch wieder Dorstener mit der Ehrenamtsnadel geehrt.
„Neustart miteinander“:
NRW-Landesregierung unterstützt ehrenamtliche Vereinsarbeit
Die Landesregierung NRW hat im Juli 2021 das Landesprogramm „Neustart miteinander“ aufgelegt, um eingetragene Vereine und Verbände finanziell zu unterstützen. Gemeint sind die Organisation und Durchführung ehrenamtlich getragener öffentlicher Veranstaltungen 2021, die das Gemeinwesen stärken. Sie können pro Verein mit einem einmaligen Zuschuss bis maximal 5000 Euro unterstützt werden. Die erforderliche Bestätigung durch die Stadtverwaltung kann beim Büro für Bürgerengagement, Ehrenamt und Sport angefragt werden (buergerkommune@dorsten.de). Bundesweit engagieren sich immer mehr Menschen ehrenamtlich. Das geht aus einem Bericht der Bundesregierung für 2014 hervor, der im April 2016 veröffentlicht wurde. Demnach waren 30,9 Millionen Menschen über 14 Jahre ehrenamtlich engagiert. Zehn Prozent mehr als im Jahr 2000.
Versteuerung der Einkünfte aus dem Ehrenamt
Ob Fußballtrainer, Feuerwehrfrau oder Naturschützer: In vielen Bereichen der Gesellschaft sind ehrenamtlich engagierte Menschen unterwegs. Manche von ihnen erhalten für diesen Einsatz eine Aufwandsentschädigung. Dafür sind grundsätzlich Steuern fällig. Doch gelten gewisse Freibeträge. So müssen Übungsleiter dank der Übungsleiterpauschale ihre Aufwandsentschädigung in den Jahren 2021 und 2022 erst ab 3000 Euro versteuern. Für sonstige Ehrenamtliche bleiben mit der Ehrenamtspauschale immerhin 840 Euro unversteuert. Die erhaltene Aufwandsentschädigung tragen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Anlage N der Steuererklärung ein – „und zwar in Zeile 27 die Höhe der steuerfrei erhaltenen Einnahmen und in Zeile 21 die gegebenenfalls über den Freibetrag hinausgehende Summe“, sagt Jana Bauer vom Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine. Die über den Freibetrag hinausgehende Summe wird mit dem persönlichen Steuersatz versteuert (dpa).