Zollern-Werk Dorsten

Herstellung von Getriebe- und Windentechnik wurde 2014 beendet

Altes Getriebe der Zollern Antriebstechnik GmbH steht heute als Erinnerung an der Hüttenstraße; Foto: Hannes 1000

Altes Getriebe der Zollern Antriebstechnik GmbH steht heute als Erinnerung an der Hüttenstraße; Foto: Hannes 1000

Einst hatte das der Getriebe- und Windentechnik zugeordnete Werk in der Dorstener Hüttenstraße über 110 Mitarbeiter und stellte Getriebe vor allem für den Einsatz in Windkraftanlagen und für die Rohstoffgewinnung her. Wegen schlechter Auftragslage wurde das Dorstener Werk der Zollern GmbH und Co. KG mit Sitz in Sigmaringen (Baden-Württemberg) zum Jahresende 2014 geschlossen. Damit zog das Unternehmen, das seit 2001 zur Dorstener Maschinenefabrik gehörte, einen Schlussstrich unter eine Entwicklung, die immer mehr Arbeitsplätze gekostet hatte. Durch die weltweite Rohstoffkrise fanden kaum noch Investitionen im Mining- und Ölsektor statt. Spezialisiert war das Dorstener Werk auf Industriegetriebe für die Rohstoffgewinnungswirtschaft. Bereits Anfang 2014 zeichnete sich die Schließung des Dorstener Werks ab, als rund 70 Mitarbeiter abgezogen wurden und für die in Dorsten verbliebenen Mitarbeiter eine Beschäftigungsgesellschaft errichtet worden war.

Unternehmensgruppe hat Werke in Europa, Asien, Afrika und Amerika

Das Mutterunternehmen in Sigmaringen befindet sich teils noch im Besitz der Familie von Hohenzollern-Sigmaringen und ist Teil der Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern. Mit einer 300-jährigen Geschichte ist es das älteste noch existierende Familienunternehmen Baden-Württembergs. Es beschäftigt weltweit rund 3200 Mitarbeiter in 15 Werken und Niederlassungen und machte 2010/11 einen Umsatz von 533 Millionen Euro. In der Krise der Metallindustrie in den 1970er- und 1980er-Jahren reagierte das Fürstenhaus auf den wirtschaftlichen Niedergang nicht wie die meisten anderen Metallunternehmen mit Entlassungen, sondern versuchte, durch Investitionen in Kunststoffunternehmen, sowie durch den Verkauf eigener Immobilien ohne Entlassungen durch die Krise zu kommen. Dies gelang weitgehend, eine Folge war jedoch das Ende des reinen Familienunternehmens: Auf Drängen von Banken wurde nach Investoren gesucht. Im Jahre 1989 übernahm der Unternehmer Adolf Merckle 50 Prozent der Zollern-Gruppe. Das Unternehmen expandierte in den folgenden Jahrzehnten.

Zollern verfügt mit Stand von Ende 2015 über Produktionsstandorte in 15 Ländern. In Europa: Deutschland, Portugal, Rumänien, Schweiz, Frankreich, Spanien, Griechenland und Finnland; in Asien: China, Hongkong, Taiwan und Japan; in Afrika: Südafrika; in Amerika: USA und Brasilien. Zur Zollern-Gruppe gehören außerdem Tochtergesellschaften in Großbritannien, den Niederlanden, Italien, Schweden, Russland, Indien, Südkorea und den USA. Die Deutschen Werke befinden sich in Sigmaringen-Lauchertal, Herbertingen, Aulendorf, Braunschweig, Osterode und Soest – und bis Ende 2014 gab es auch in Dorsten ein Werk.


Siehe auch:
Dorstener Maschinenfabrik

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