Williams, Jule Isabel

Fünfjährig forderte sie von der Mutter die „kleine Gitarre mit dem Stock“

Die junge Geigerin Jule Isabel Williams hat beim Landeswettbewerb NRW den ersten Platz erreicht. Foto: Franz Meinert

Jule Isabel Williams hat beim Landeswettbewerb NRW den ersten Platz erreicht. Foto: Franz Meinert

Geboren 1999; Violinistin. – Sie gehört zu den hervorragenden Nachwuchstalenten in Deutschland, von der vermutlich noch Großes zu hören sein wird. Denn das, was sie seit Jahren zu Gehör bringt, macht auf sie aufmerksam. Als Jule Williams mit fünf Jahren von ihrer Mutter die „kleine Gitarre mit dem Stock“ forderte, konnte diese nicht ahnen, dass die Geige zu einem bedeutenden Bestandteil ihres Lebens werden sollte. Mit sieben Jahren erhielt Jule Williams ihren ersten Unterricht an der Russischen Musikakademie Dortmund bei Alexander Ostrovski. 2009 wechselte sie zu Prof. Natasha Boyarsky an das Royal College of Music London. Seit Wintersemester 2012/13 studierte Jule Williams bei Prof. Rosa Fain an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. Dort setzt die junge Geigerin derzeit ihre Ausbildung bei Prof. Michael Gaiser fort.

Edvard Grieg auf Guaneri-Geige aus dem Jahr 1732

Seit 2007 nimmt Jule Isabel Williams jedes Jahr beim nationalen Wettbewerb „Jugend musiziert“ teil, erspielte sich solistisch oder als Duo mit Klavier jeweils 1. Preise auf Landesebene und wurde mit diversen Sonderpreisen ausgezeichnet. Seit 2008 lernt die Dorstenerin auch Klavier. Talente, die Mutter Claudia immer wieder überraschen. Da Jules Bruder Aaron damals als Sechsjähriger sein Herz für Fußball und Tennis entdeckt hatte, blieb das Musikalische bei Jule: „In unserer Familie“, so die Mutter 2013 zur DZ, „sind ansonsten alle ohne musikalische Ausbildung.“
2010 erspielte sie sich einen 2. Preis beim III. Internationalen Hindemith Wettbewerb in Berlin. Seit Oktober 2010 spielt Jule Williams eine Violine mit dem Zettel „Petrus Guarnerius fecit Mantua… 1732“, aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds der Deutschen Stiftung Musikleben, ein Instrument aus dem Besitz der Bundesrepublik Deutschland. Auf dieser Guaneri-Geige spielte sie berühmte Sonaten von Edvard Grieg, Sergej Prokofiev und Pablo de Sarasate. 2011 wurde sie mit dem „Premier Prix“ beim Concours Flame in Paris ausgezeichnet. Sie ist Stipendiatin der Brahmsgesellschaft Stralsund und war 2012 Preisträgerin des Internationalen Concours Bravo in Namur. 2013 war sie endlich alt genug, am 50. Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ teilzunehmen, bei dem sie auf Anhieb einen ersten Preis in der Wertung Violine solo erzielte.

Als Musikstudentin internationale Auftritte

Bereits als Neunjährige debütierte sie als Solistin mit den Dortmunder Philharmonikern. Es folgten zahlreiche Auftritte im In- und Ausland. Sie spielte u. a. beim Festival Schloss Britz in Berlin und gab im Rahmen von Meisterkursen Konzerte in Montpellier/Frankreich, Recanati/Italien und auf der Insel Korčula in Kroatien. Auch kammermusikalisch sammelte sie bereits viel Erfahrung, u. a. im Rahmen des Instituts „Schumann junior“ der Musikhochschule Düsseldorf 2013 und bei „Mit Musik-Miteinander“ der Kronberg Academy im Frühjahr diesen Jahres. Die Deutsche Stiftung Musikleben präsentierte ihre Stipendiatin im Mai 2013 bei einem Konzert in der Reihe „Foyer Junger Künstler“ im Hamburger Körber-Forum und 2014 beim Sommerkonzert auf Sylt. Gegenwärtig (2015/16) studiert Jule Williams bei Prof. Gerd Gaiser und in den Meisterkursen bei Igor Ozim und Ingolf Turban an der Robert-Schumann-Musikhochschule Düsseldorf.

Für den NRW-Landeswettbewerb qualifiziert

Beim Regionalwettbewerb „Jugend musiziert 2016“ in der Marler Musikschule wurden gleich 14 Dorstener in den fünf Altergruppen mit ersten Preisen ausgezeichnet, darunter Jule Williams (Altersgruppe V). Sie hat sich für den NRW-Landeswettbwerb qualifiziert. Für ihre Hervorragende Leistung erhielt sie zudem einen Sonderpreis der Firma Evonik in Höhe von 500 Euro.


Quellen:
Saskia Jacoby „Musik spielt die erste Geige“ in er WAZ vom 15. März 2013. – Michael Klein „Elfjährige Jule Williams fliegt jeden Samstag nach London“ in der DZ vom 26. März 2013. – Online-Seite Deutsche Stiftung Musikkleben (Aufruf 2015).

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