Verkehrsunfälle 2022

In Dorsten gab es 2338 Unfälle – so viele wie seit 15 Jahren nicht mehr

Die Zahl der Verkehrsunfälle in Dorsten stieg 2022 an. Wie aus der veröffentlichen Verkehrsunfallstatistik 2022 der Polizei Recklinghausen hervorgeht, wurden 2338 Unfälle in Dorsten registriert. Das entspricht einer Steigerung von rund 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2021. Mehr Unfälle innerhalb eines Jahres hatte es in Dorsten zuletzt im Jahr 2007 gegeben (2397). Dennoch liegt die Dorstener Unfallzahl 2022 unter dem des gesamtes Landes DRW. Vergleichbar wird die Statistik durch die sogenannte Unfallhäufigkeitszahl (UHZ). Dabei wird die Anzahl der Unfälle mit dem Faktor 100.000 multipliziert und durch die Einwohnerzahl dividiert. Beim Vergleich der UHZ schneiden im Kreis Recklinghausen nur Recklinghausen (3565,04), Gladbeck (3254,39), und Datteln (3254,39) schlechter ab als Dorsten (3103,14). Den niedrigsten Wert hat Oer-Erkenschwick (2446,25). Mehr Unfälle bedeuten zwangsläufig auch mehr in Unfälle verwickelte Personen. 2022 gab es in Dorsten 239 Unfälle mit Personenschaden, das sind 37 Prozent mehr als im Vorjahr. 266 Personen in Dorsten wurden bei Unfällen leicht verletzt (+62 Prozent zum Vorjahr), 47 Personen schwer (+4 Prozent). Verkehrsunfälle mit Todesfolge gab es in Dorsten nicht.

82 verunglückte Radfahrer in Dorsten

Auffällig war der Anstieg verunglückter Personen, die mit einem Pedelec unterwegs waren. Mit 44 hat sich in Dorsten die Zahl mehr als verdoppelt (+110 Prozent). Insgesamt verunglückten 82 Radfahrer in Dorsten, neun mehr als im Vorjahr. Bei verunglückten Kindern weist die Statistik für Dorsten einen Anstieg um 65 Prozent aus – von 20 auf 33 Kinder. Diese Steigerung geht vor allem auf einen Tag im März zurück, als in Dorsten erst ein Schulbus und wenig später ein Linienbus mit Kindern und Jugendlichen in Unfälle verwickelt waren. Bei den Hauptunfallursachen ist in Dorsten bei Geschwindigkeitsverstößen ein starker Rückgang von 14 auf drei Fälle zu beobachten. Die Anzahl schwerer Verkehrsunfälle, bei denen Drogen und Alkohol im Spiel waren, stieg von 5 auf 17. Ausschließlich Alkohol war bei 15 Verkehrsunfällen die Hauptursache (+ 200 Prozent).

Mehr Alkohol und Drogenkonsum bei Unfällen in Nordrhein-Westfalen

Auf den Straßen in Nordrhein-Westfalen wurde nach der Corona-Pandemie wieder mehr gefahren – und mehr gestorben. Auffällig war der Anstieg der Unfälle bei den neuen Verkehrsmitteln wie E-Bikes und E-Roller. Die Zahl der Verkehrstoten war 2022 in Nordrhein-Westfalen um sechs Prozent auf 451 Verunglückte gestiegen. Vorangegangen war ein Rekordtief von 425 Verkehrstoten im Jahr 2021. Insgesamt nahm 2022 die Zahl der registrierten Unfälle auf den Straßen im Vorjahresvergleich um 4,8 Prozent auf 610.000 zu. Fast 12.500 Menschen wurden schwer verletzt – ein Anstieg von fünf Prozent. Die Zahlen liegen unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019, wie Reul erläuterte. Allerdings fiel vorläufigen Daten zufolge auch das Verkehrsaufkommen 2022 rund fünf Prozent geringer aus als damals.
Besonders stark stieg die Zahl der Verkehrstoten im Zusammenhang mit illegalen Autorennen: von einem Fall 2021 auf zwölf Todesfälle im vergangenen Jahr. Insgesamt wurden 2050 illegale Autorennen erfasst. Die Zahl der getöteten Fußgänger sank von 78 auf 67. Erstmals kamen in Nordrhein-Westfalen Menschen bei Unfällen mit E-Rollern ums Leben: Registriert wurden drei Todesfälle. Die Zahl der Unfälle mit E-Rollern stieg massiv – um 64 Prozent auf insgesamt 1800. Die Zahl der dabei Verunglückten stieg sogar um 67 Prozent auf 1620. Vergleiche mit Daten aus Notaufnahmen zeigten aber, dass von einer dreimal so großen Dunkelziffer auszugehen sei: Nur jeder vierte E-Scooter-Unfall werde der Polizei gemeldet, hieß es weiter. E-Roller-Unfälle ereigneten sich häufig nachts und in Großstädten. In jedem vierten Fall sei Alkohol die Hauptunfallursache. Während die E-Roller-Unfälle den Angaben zufolge überwiegend junger Fahrerinnen und Fahrer betroffen waren, waren Unfälle mit E-Bikes ein Problem besonders der Senioren: 29 der in diesem Bereich registrierten 48 Todesopfer waren älter als 65 Jahre. Insgesamt wurden im zurückliegenden Jahr fast 6900 E-Bike-Unfälle registriert und damit 41,6 Prozent mehr als 2021. Die Polizei zählte 2022 außerdem mehr Fahrten, bei denen illegale Drogen oder Alkohol im Spiel waren. Bei rund 3300 Unfällen hatten die Fahrer Alkohol getrunken – ein Anstieg von 28 Prozent. Bei den illegalen Drogen betrug das Plus sogar 30 Prozent.

Unfall bei einer Blaulichtfahrt auf der Borkener Straße

Auf dem Weg zu einem Einsatz mit Blaulicht und Martinshorn kam es am 25. Januar 2024 zu einem Unfall zwischen einer Autofahrerin aus Marl und einem Streifenwagen der Polizei. Der 34-jährige Fahrer des Streifenwagens wollte die Bismarckstraße in Höhe der Halterner Straße geradeaus überqueren, um weiter auf der Borkener Straße zu fahren. Auf der Borkener Straße fuhr eine 74-jährige Autofahrerin aus Marl, aus Richtung Holsterhausen. Sie bog nach rechts ab, um auf der Borkener Straße zu bleiben. Dabei kam es zum Zusammenstoß der beiden Fahrzeuge. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt. Der gesamte Sachschaden wird auf 8000 Euro geschätzt.

Steigende Zahlen bei Unfällen mit Traktoren

Unfälle mit landwirtschaftlichen Zugmaschinen wie Traktoren enden besonders oft tödlich. 63 Menschen starben vergangenes Jahr bei einem Unfall mit einer sogenannten landwirtschaftlichen Zugmaschine, wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Das ist prozentual deutlich mehr als im Durchschnitt aller schwereren Verkehrsunfälle. Zu landwirtschaftlichen Zugmaschinen zählen im Wesentlichen Traktoren sowie Mähdrescher, Quads oder vergleichbare Fahrzeuge (dpa).

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