Wieder gestiegen – an drei Stellen in Dorsten krachte es besonders oft
Die Zahl der Unfälle in Dorsten ist 2021 wieder nach oben gegangen. Die Polizei listet in ihrer aktuellen Statistik vor allem drei auffällige Bereiche im Stadtgebiet auf. Zwei Kinder mussten in der Vorweihnachtszeit 2021 ins Krankenhaus gebracht werden, als an der Gladbecker Straße/Kirchhellener Allee/Auf der Bovenhorst zwei Fahrzeuge miteinander kollidierten. Auch dieser Unfall sorgte dafür, dass diese Kreuzung in der Verkehrsunfallstatistik 2021 als „auffälliger Bereich“ in Dorsten gelistet ist – neben den Einmündungen Breslauer Straße/Mühlenstraße in Holsterhausen und Willy-Brandt-Ring/Ostwall/Hansestraße in der Altstadt.
Verunglückte Kinder von 14 auf 20 gestiegen
Auf Dorsten bezogen ist die Zahl der Unfälle gegenüber 2020 generell um rund vier Prozent von 1957 auf 2021 gestiegen. Sie liegt allerdings immer noch deutlich unter den Jahren vor der Corona-Pandemie, als jeweils über 2200 Unfälle zu beklagen waren. Besonders auffällig ist, dass in Dorsten vor allem die Zahlen der verunglückten Kinder (von 14 auf 20) und Senioren (39 auf 45) angewachsen sind – gerade dann, wenn sie mit dem Rad unterwegs gewesen sind. Überhaupt ist die Zahl der verunglückten Radfahrer in der Lippestadt gestiegen, von 68 auf 73 und liegt damit wieder auf Vor-Corona-Niveau.
Die Zahl der ausgewerteten schweren Verkehrsunfälle in Dorsten, bei denen zu hohe Geschwindigkeit als Hauptunfallursache ermittelt wurde, ist im Jahr 2021 von 8 auf 14 gestiegen, eine Erhöhung um 75 Prozent. Weitere Ursachen für folgenreiche Zusammenstöße waren vor allem Fehler beim Abbiegen und Wenden (30 Prozent), Missachten der Vorfahrt (28 Prozent) und zu geringer Abstand (16 Prozent). Die meisten Unfälle in Dorsten gingen glimpflich mit leichten Sachschäden aus (1807), diejenigen mit schweren Sachschäden stiegen allerdings von 28 auf 41 an. Auch die Zahl der Verletzten erhöhte sich von 205 auf 209. Der Unfallbericht für das Jahr 2021 zeigt im Vergleich zum Jahr zuvor auch einige positive Entwicklungen für Dorsten auf: weniger Schulwegunfälle (Rückgang von 4 auf 2), weniger Schwerverletzte (von 54 auf 45) Verletzte, weniger verletzte Fußgänger (von 29 auf 18), deutlich weniger Unfälle unter Alkoholeinfluss und Drogen (von 19 auf 5).
Es gab weniger Unfallfluchten (von 433 auf 424), dafür eine erhöhte Aufklärungsquote der Polizei in diesem Bereich (37,6 auf 39,6 Prozent). Und besonders erfreulich: Im zweiten Jahr hintereinander hat es in Dorsten keinen tödlichen Unfall gegeben.
Information:
2,4 Millionen Verkehrsunfälle im Bund: 358.000 Menschen verletzt
Die Zahl der Toten und Verletzten bei Verkehrsunfällen ist wieder deutlich gestiegen. 2022 starben auf den Straßen in Deutschland 2782 Menschen, neun Prozent mehr als im Vorjahr. Verletzt wurden demnach rund 358.000 Menschen – das ist ein Anstieg um elf Prozent. 2021 hatte es in der Coronapandemie mit Lockdowns, Homeoffice und Homeschooling weniger Verkehr gegeben, die Zahl der Toten auf den Straßen war auf einen historischen Tiefstand gesunken. Das Jahr 2022 erreichte noch nicht den Stand des Vor-Corona-Jahres 2019, wie das Bundesamt mitteilte. Insgesamt registrierte die Polizei im vergangenen Jahr rund 2,4 Millionen Unfälle, vier Prozent mehr als 2021, so die Statistik. Wegen des geringen Verkehrs in den Coronajahren war der Vergleich zum Jahr 2019 der aussagekräftige. Kritisch beobachtet müsse die Situation bei den Pedelecs. Die Zahl der Fahrräder mit Hilfsmotor hate sich zwischen 2019 und 2022 in etwa verdoppelt. Ein Rückgang war bei den Verunglückten Fußgängern zu verzeichnen. Beim Vergleich des Zeitraums Januar bis November der Jahre 2019 und 2022 gab es hier einen Rückgang der Verunglückten um elf Prozent (dpa).
Siehe auch: Unfallflucht
Siehe auch: Verkehrsunfälle 2022