Ekelhaftes eines Spielers schlägt hohe Wellen auch beim Fußball im Kreis
Grund für einen Brandbrief waren „Entgleisungen von Spielern und Mannschaftsverantwortlichen gegenüber Schiedsrichtern“, die es mittlerweile Woche für Woche gibt. Bedrohungen und Beleidigungen seien auf den Plätzen im Kreis an der Tagesordnung, auch körperliche Gewalt nehme zu, heißt es in dem Schreiben, das der Kreisfußballausschuss (KFA) Anfang Dezember 2021 an die Vereine per Email verschickte. Das Fass zum Überlaufen brachte die Spuckattacke gegenüber einem Schiedsrichter beim C-Kreisliga-Spiel FC 96 Recklinghausen III gegen SV Hullern am letzten Novemberwochenende 2021.
Der KFA-Vorstand kündigte an, angesichts der jüngsten Ausfälle auf den Plätzen nicht mehr nur zuschauen zu wollen, wie das Kreissportgericht die Scherben zusammenkehrt. Es sollen jetzt Sanktionsmaßnahmen ergriffen werden: Vereine sollen verpflichtet werden, Ordner zu stellen, um Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen zu schützen, unabhängig von der Spielklasse. Bei auffälligen Mannschaften werden keine Schiedsrichter mehr eingesetzt. Vereine, die keine Schiedsrichter stellen, sollen schärfer sanktioniert werden. Seniorenmannschaften sowie A- und B-Jugend auffälliger Klubs werden auf eigene Kosten zu Regelschulungen vorgeladen. Einen Schiedsrichter anspucken soll auch ein juristisches Nachspiel haben.
Inzwischen hat der Vorstand des Fußballkreises auch Kontakt zu Schiedsrichter Lukas Sabi aufgenommen, der Opfer der Spuckattacke beim C-Kreisliga-Spiel FC 96 Recklinghausen III gegen SV Hullern war. „Wir haben ihn gebeten, auch privatrechtlich gegen den Spieler vorzugehen. So etwas muss Konsequenzen haben.“ Im „Sporttalk am Freitag“ zog Schiri-Chef Harald Woller Mitte Dezember 2021 ein trauriges Zwischenfazit zur Lage auf den Plätzen im Kreis Recklinghausen. „In früheren Jahren hatten wir vielleicht zehn Spielabbrüche in einer Saison. Jetzt sind es schon sieben.“
- Über das zunehmende Anspucken von Schiedsrichtern im Fußballsport wird immer wieder berichtet. Schlagzeilen-Beispiele: „Schiedrichter bespuckt: Spielabbruch“ (Ardenberg, 2019); „Beleidigt, geschlagen und bespuckt: Wieder Schiedsrichter attackiert“ (Offenbach, Nov. 2019); „Dem Linienrichter ins Auge gespuckt – sieben Monate Sperre“ (Stuttgart, Nov. 2021); „Schiedsrichter ins Gesicht geschlagen und angespuckt“ (Köln, 2020).
Quelle: Thomas Braucks in DZ vom 2. Dez. 2021 (gekürzt und umgeschrieben).