Reischel, August

Aus seiner Villa entstand die Anstalt „Maria Lindenhof“

Briefkopf der Weberei (Ausriss)

Briefkopf der Weberei Reischel und Evelt (Ausriss)

1794 in Lembeck bis 1873 in Dorsten; Kaufmann und Weinhändler. – Er war der einzige Sohn des aus Böhmen zugewanderten Herrlichkeitsrichters Hermann Joseph Reischel. Er gründete zusammen mit Christian Evelt die erste Fabrik in Dorsten, eine chemische Bleicherei, Nesselfärberei und Kattunfabrik im Hohefeld (später Bleicherei Paton), ferner allein in Holsterhausen eine Holzschneidemühle mit großem Holzlager. Verheiratet war Alexander August Wilhelm Reischel mit Lucia Reckmann (1796 bis 1877), die Tochter des Kaufmanns und Gastwirts Hermann Reckmann. Das Ehepaar hatte acht Kinder, darunter fünf Mädchen, von denen zwei bei der Geburt starben und eine, Augusta (1834 bis 1888), Mutter des bekannten Jagd- und Heimatschriftstellers Ferdinand von Raesfeld wurde. Sein ältester Sohn Rudolf Joseph August Reischel (1826 bis 1883), Teilhaber an der väterlichen Firma, übernahm die Holzagentur in Amsterdam, wo er auch starb. Eugen (1828 bis 1890), ebenfalls Teilhaber, war Hauptmann d. Res. im 5. Westfälischen Landwehr-Regiment Nr. 53. Alexander (geb. 1836) ging 1879 nach Berlin, wo er starb (Todesjahr unbekannt).

Im heutigen Bereich von Maria Lindenhof ließ sich August Reischel eine Villa bauen, die er allerdings nie bezog. Er verkaufte das große Haus 1884 an die „Barmherzigen Brüder von Montabaur“, die 15 Jahre später dort eine Krankenanstalt für männliche Epileptiker und Geistesschwache bauten. So entstand aus dem Haus „Maria bei den Linden“ durch viele Neubauten und Erweiterungen die große Krankenanstalt. „Maria Lindenhof“.

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