Polen-Hilfstransport 1981

Rhader Lastwagen mit 16 Tonnen Baby- und Kindernahrung nach Posen

Abfahrtbereit Osterwoche 1981 (Namen im Text); Foto: privat, entn. DZ

Abfahrbereit in der Osterwoche 1981 (Namen im Text); Foto: privat, entnommen DZ

Acht Männer aus Rhade machten sich am 16. April 1981 vom Rhader Urbanusring mit zwei Lastkraftwagen, beladen mit Hilfsgütern, auf den Weg durch die DDR nach Polen. Die Männer waren Johannes Elvermann, Heinrich Borgmann, Heiner Overkämping, Eberhard und Hansi Knaak, Heinz Schmäing, Johannes Stroick und Heinz-Georg Mechlinski (siehe obiges Foto). Die Idee dieser karitativen Fahrt hatte der Spediteur Johannes Elvermann, der bei dem damaligen Rhader Pfarrer Pohlmann Unterstützung fand. Bei einer Sonderkollekte im Dekanat Dorsten kamen fast 30.000 Mark zusammen, von denen 16 Tonnen Baby- und Kindernahrung gekauft, verladen und am Gründonnerstag 1981 nach Polen gebracht wurden. Zwischen der Idee und der Abfahrt lagen gerade zehn Tage. Die damalige Dorstener  Bundestagsabgeordnete Agnes Hürland-Büning gab den Polenfahrern ein Begleitschreiben für die DDR-Grenzer mit. Mit „Begleitschutz“ rollten die Lastwagen aus Rhade durch die DDR, vorneweg Kurierfahrer als Navigatoren. Nach 1000 Kilometern kamen die Rhader im polnischen Posen an, wurden von der Bevölkerung „mit Tränen in den Augen“ und vom Erzbischof Jerzy empfangen, der ihnen Bronzemedaillen mit dem Porträt des polnischen Papstes Johannes Paul II. überreichte.

Nach Abladen der Hilfsgüter machten sich die Rhader nach vier Stunden über die marode Europastraße auf den Rückweg. Wochen später erhielt Johannes Elvermann einen Brief des Erzbischofs, in dem er u. a. schrieb: „Es muss ein sehr tiefes Mitgefühl für uns und eine lebendige christliche Nächstenliebe sein, die Sie zu diesem großen Opfer bewegt hat.“


Quelle:
Gekürzt nach Stefan Diebäcker „Der legendäre Hilfstransport“ in DZ vom 29. April 2016

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