Pfennigbrot

Zum Gedenken an den Sieg wurde Armenbrot verteilt

In der Vorweihnachtszeit der Jahre 1383 bis 1588 erhielten die Armen der Stadt ein „Pfennigbrot“ und Heringe. Hintergrund dieser Wohltat war das Gedenken an einen gewonnenen blutigen Streit der Stadt im Jahre 1382 über den Ritter Hermann von Merfeld. Im Gedenken an diesen für die Stadt Dorsten bedeutungsvollen und siegreichen Kampf wurde jedes Jahr die Streitfeier festlich und kirchlich begangen. Dafür wurde eine Geldrente von 25 Schillingen Dorstener Umlaufwährung festgelegt. In einer Niederschrift von 1616 heißt es in lateinischen Versen: „Im Jahre 1382, zwei Tage nach Thomas [23. Dezember], denk dran, scheuchte das Dorstener Schwert die Merfelder Feinde.“ Davon erhielt der Pastor etwa ½ Viertel (etwa 3,15 Liter Wein), dem Kaplan, den Rektoren des Hospitals und des Andreas- sowie des Katharinenaltars standen ein Quart Wein an Geld, dem Schulmeister sechs Deut (Weißpfennige), den beiden Küstern sechs Deut zu. Wer nicht anwesend war, erhielt nichts. Wenn von dem genannten Geld etwas übrig blieb, wurde der Rest an arme Leuten verschenkt. In einer Niederschrift von 1416 sind knappe Angaben über die Pfennigbrote an arme Leute gemacht. Das Pfennigbrot war entweder ein 1 1/8 Pfund schweres Weizenbrot oder ein 2 ¼ Pfund schweres Roggenbrot. Es hatte den Kaufwert von einem Pfennig.

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