Peer to Peer

Projekt der Gesamtschule Wulfen: Judentum in der Gesellschaftslehre

Eva Gruber (r. stehend) erklärt ihren Mitschülern im Museum jüdisches Leben

Die Gesamtschule Wulfen hat sich an dem neuen und einmaligen Projekt „Peer to Peer“ in Dorsten beteiligt. „Das Projekt gibt den Schülern die Möglichkeit, als Peer-Guides im Jüdischen Museum Westfalen ihre Mitschüler durch das Haus zu begleiten und so zu Multiplikatoren aufgeklärten und verantwortungsvollen Handelns zu werden“, erklärt Hermann Twittenhoff, Leiter der Gesamtschule Wulfen. Die Schüler sollen im Bereich der sozialen Aktivität und des demokratieförderlichen Engagements gefördert werden, indem sie inhaltliche sowie methodische Kompetenzen in der Museumspädagogik erlernen. An den Führungen haben alle sechs Klassen des siebten Jahrgangs mit großem Interesse teilgenommen. Der Prozess im Pilotjahrgang arbeitet mit fünf Schülern und soll in den kommenden Jahren verstetigt werden. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sind zunächst Lernende im Museum und werden nach und nach in die Museumspädagogik eingebunden. Die Ausbildung bestand aus mehreren Modulen, in denen die Schüler zunächst die Inhalte der Dauerausstellung vermittelt bekommen haben. Danach hospitierten sie bei Führungen professioneller Museumsführer und bekamen eine Einführung in den pädagogischen Teil der Führung. Danach führten die Guides ihre Mitschüler des siebten Jahrgangs durch die Dauerausstellung des Museums. Während ein Teil die Führung erlebte, nahmen die anderen an einem Workshop mit einem Profi teil. Die Schüler des siebten Jahrganges haben als Thema das Judentum im Unterrichtsfach Gesellschaftslehre.
In der Schule war das Projekt an das Förderprogramm für begabte Schüler angedockt. Im ersten Modul wurden die Schüler eingewiesen in das Thema „Judentum ist…?“ und lernten Tora, Talmud und Halacha kennen. Das Modul 2 beinhaltete: Jüdisch sein und jüdisch leben – Jüdisch von der Geburt bis zum Tod (einmalige Feste im Leben) und die jüdischen Feiertage. Modul 3 beschäftigte sich mit „Gehen oder bleiben?“ und beleuchtete die Zeit des Nationalsozialismus und die Erinnerungskultur in Deutschland. Das letzte Modul war die eigene Führung im Museum. Nun ging es darum, das Judentum anderen näher zu bringen und die eigene Führung zu gestalten. Ausgebildete Schüler der Gesamtschule Wulfen sind: Jan-Philip Bargholz, Silas Beil, Charlotte Brozio, Stefanija Goruna und Eva Gruber (Foto).

Zur Sache: Wie funktioniert Peer-Learning in Schule und Unterricht?

„Peer-Learning“ oder auch „Peer-to-Peer-Learning“ bietet Schülerinnen und Schülern umfangreiche Mitwirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten, indem ein aktiver Selbstlernprozess auf Augenhöhe stattfindet. Ein Video gibt Tipps für die Umsetzung des Peer-Learning-Ansatzes in Schule und Unterricht. Zur Verfügung gestellt wird es von Engagement Global.


Quelle:  DZ vom 29. Dez. 2021; Foto: Ariane Schone

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