Gesamtschule Wulfen

Auszeichnung: „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Gesamtschule im Bau

Gesamtschule Wulfen 1975 im Bau; Fotos (3): Wulfen-Wiki

Der Innenminister genehmigte Anfang der 1970er-Jahre den Bau der integrierten Gesamtschule Wulfen für 24 Millionen DM und für 1.700 Schüler/innen (Haupt- und Realschüler, Gymnasiasten) mit dem Richtziel „fördern statt auslesen“, mit dem versucht werden sollte, Chancenungerechtigkeiten abzubauen. Dieses Ganztagsangebot galt als Modellversuch des Landes NRW. Daher war die Errichtung der Schule mit ausreichenden finanziellen Landesmitteln ausgestattet, so dass die damals noch selbstständige Gemeinde Wulfen am 11. Juni 1970 zustimmen konnte, zumal der Gemeinderat durch Wahl des Schulleiters und der Lehrer einen weit reichenden Einfluss auf die Modellschule hatte. Bereits 1973/74 nahm die Gesamtschule in der Baustelle mit sechs Klassen des 5. Schuljahres den Unterricht auf.

Im unfertigen Schulgebäude begann der Unterricht

1976 eröffnete Kultusminister Girgensohn die Gesamtschule Wulfen als Angebotsschule für die gesamte Stadt. 80 Lehrer/innen unterrichteten in 32 Klassen 1.080 Kinder. Erst 1982 wurden die letzten Bauarbeiten fertig gestellt. Gründungs-Schulleiter war Willi van Lück (geb. 1935 in Essen, wohnhaft in Wulfen; siehe Lück, Willi van), der der Gesamtschule von 1973 bis 1982 vorstand. Danach ging er als Leitender Regierungs-Schuldirektor an das Landesinstitut für Schule und Weiterbildung nach Soest, war zunächst Referatsleiter für die Curriculum-Entwicklung in Mathematik und Naturwissenschaften, ab 1987 Leiter der Zentralen Beratungsstelle für Neue Technologien und wurde 1997 pensioniert. Seine Nachfolger waren Wolfgang Tripptrap (1982 bis 1996) und Hans Kratz (ab 1996). 2002 erhielt die GS die Auszeichnung verliehen „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. In einer Artikelserie über 50 Jahre Barkenberg in der „Dorstener Zeitung“ erinnerte sich der damalige GS-Lehrer Karl-August Kolkmeyer, damals der einzige Musiklehrer, gegenüber Sabine Bornemann in der DZ vom 11. November 2011 an die Anfänge der Gesamtschule:

„Als es nach den Sommerferien losgehen sollte, war das Gebäude der Grünen Schule nicht fertig. Deshalb sind wir erst mal zwei Wochen mit allen Kindern in die Jugendherberge nach Winterberg gefahren. Am Wochenende nach der Rückkehr bekamen wir Sonntagmorgens einen Anruf: Die Schule steht unter Wasser! Dabei war der Keller ja als Mensa vorgesehen. Alle Lehrer mussten kommen und Wasser schippen. Montags ging dann in sechs Parallelklassen der Unterricht los – mit einer kleinen Erschwernis: Es gab nämlich keine Türen! Die Klassen waren im 1. Stock untergebracht und jeder konnte gucken, was der andere drüben machte.“

Schulkampf 1985/86 – keine weitere GS in Holsterhausen

Auf Betreiben der SPD sollte im Stadtteil Holsterhausen eine zweite Gesamtschule errichtet werden, was 1985/86 zu einer harten Auseinandersetzung („Schulkampf“) zwischen Befürwortern und Gegnern führte. Letztere glaubten, mit der Errichtung werde die Schulsituation in Dorsten drastisch zu Lasten der Gymnasien verändert. Eine Befragung der Bevölkerung brachte 1988 keine Mehrheit für die Errichtung. Mit 25:25 Stimmen lehnte der Rat der Stadt den SPD-Antrag bei einer Enthaltung ab (siehe Schulwesen). 1994 führte die Stadt den integrativen Unterricht zusammen mit behinderten Schülern und Schülerinnen ein. Mit einer umfassenden Sanierung der 35 Jahre alten Gesamtschule wurde Anfang 2010 begonnen. 13,8 Millionen Euro öffentliche Mittel von Stadt und Land kostet der zwei Jahre lang dauernde Umbau der größten stadteigenen Immobilie (17.000 Quadratmeter Fläche). Während des Umbaus wichen Jahrgänge der Gesamtschule in andere Schulgebäude in Wulfen aus.

Die Schule brennt

Sanierungsarbeiten an der Gesamtschule, die 2012 begonnen haben, befanden sich Anfang 2013 im zweiten Bauabschnitt und werden voraussichtlich noch vor den Sommerferien 2013 Die Schule brennt! Foto: Bludauund die Dächer der Mensa und des Forums bis zu den Herbstferien fertig gestellt sein. Die Fassade wurde im Rahmen der energetischen Sanierung und das Flachdach – obwohl erst zehn Jahre alt – erneuert. Die Erneuerung des Daches förderte das Land mit 13,8 Millionen Euro aus dem Landesprogramm zur energetischen Erneuerung. – Weit über Barkenberg hinaus war nachts der Feuerschein zu sehen, als während der Sanierungszeit der Schule im August 2013 das Dach brannte. Die Polizei ermittelte, dass das Feuer mutwillig gelegt worden war. Der oder die Brandstifter sind noch nicht gefasst. Das Feuer und das Löschwasser richteten einen Gesamtschaden von rund  950.000 Euro an (Foto: Bludau).

15.000 Euro-Preis „Gesunde Schule“ für die GS Wulfen

NRW-Bildungsministerin Sylvia Löhrmann überreichte im Seotember 2016 Schulleiter Hermann Twittenhoff den mit 15.000 Euro dotierten Preis „Gesunde Schule“, eine Initiative der Unfallkasse NRW. Die GS Wulfen bemüht sich seit Langem, das Wohlbefinden und die Gesundheit von Schülern und Lehrern zu stärken. Diese Förderung von Gesundheit ist keine Zusatzaufgabe und nicht nur ein Ziel der gesetzlich vorgegebenen Bildungs- und Erziehungsziele. Der Bewertung durch eine Jury lagen Kriterien aus verschiedenen Qualitätsbereichen zugrunde, die zusammengefasst wurden. Dabei hat die Wulfener Gesamtschule einen Wert von 91,20 Prozent erreicht. Bereits ab 80 Prozent können Schulen ausgezeichnet werden. Dazu die Leiterin der AG Gesunde Schule, Indra Jakschik: „Bei allem, was wir machen, fragen wir uns, was die Mitglieder der Schulgemeinschaft gesund erhält und was die schulischen Ressourcen stärkt.“ – Für das Schuljahr 2017/18 sind 174 Fünftklässler angemeldet worden.

Abiturienten-Entlassjahrgang 2021; Foto: Bludau (DZ)

71 Abiturienten der Gesamtschule Wulfen 2021 ins Leben entlassen

Die 71 Abiturienten der Gesamtschule Wulfen 2021 feierten direkt am Steg mit einer einstündigen Zeremonie die Verabschiedung und Zeugnisvergabe.  Zur Begrüßung und zwischendurch spielten die Instrumentallehrer der Bläserklassen der Schule auf dem Steg des Sees. Anschließend kam die stellvertretende Bürgermeisterin, Christel Briefs, zu Wort. Sie lobte die Leistungen der 71 Abiturienten. Mit der Abi-Note 1,0 schlossen zwei Schüler. Gleichzeitig wurden auch die  (Begriff gemeint, nicht das Geschlecht) ab. Insgesamt erreichten 17 Schüler Noten besser als 2. – Gleichzeitig wurden auch die 10er-Entlassschüler verabschiedet.

600 Besucher beim Tag der offenen Tür wurden vor Ort informiert

Am Tag der offenen Tür im November 2022 kamen rund 600 Besucher in die Gesamtschule Wulfen, die den Gästen ein breites Unterhaltungs- und Leistungsangebot, über Schulziele und Alltagsumsetzung boten. Um allen Besuchern und Mitwirkenden eine größtmögliche Sicherheit in Coronazeiten zu bieten, waren bei Interesse eigens Führungen durch das weitläufige Gebäude und die zahlreichen Fachbereiche organisiert worden.

Gesamtschullehrer Dr. Manuel Lorenz wurde Professor in Köln

Dr. Manuel Lorenz, Musik- und Philosophielehrer an der Gesamtschule Wulfen, wurde im Februar 2023 zum Juniorprofessor für „Didaktik der Philosophie“ an die Universität zu Köln berufen. Die Juniorprofessur wurde eingeführt, um jungen Wissen­schaftlern mit herausragender Promotion direkt den Weg zu unabhängiger Forschung und Lehre an Hochschulen zu ermöglichen. Beworben auf die Stelle hatte sich der 36-Jährige bereits im Dezember 2021 bei der Kölner Hochschule. Im Oktober des letzten Jahres überzeugte er dann die höchste Instanz, die Berufungskommission.

Gesamtschulschüler Wulfen gegen Schwulenhass

Wie sehen Sexualpädagogik und Aufklärungsunterricht an deutschen Schulen eigentlich aus? Der Schauspieler und Theaterpädagoge Thomas Wißmann hat sich ein kleines Solotheaterstück zum Thema „Vielfalt“ ausgedacht und führte es in der Gesamtschule Wulfen auf. Auf eine witzige, nicht belehrende Art erlebten die jungen Zuschauer den Umgang der Hauptfigur Stefan Weh mit Gewalt, Unverständnis und Ablehnung. Der Journalist recherchierte in einer Schulklasse zum Thema „Schwulenhass“. Wie nennt man Homosexuelle? Wie bewegen sie sich? Ergänzt wurden seine Nachforschungen durch seine eigenen Erfahrungen.

Von 88 Abiturienten machten 18 Schüler/innen ein Einser-Abitur

88 Schüler/innen der Gesamtschule Wulfen (GSW) wurden 2023 zur Abiturprüfung zugelassen, sechs von ihnen verließen die GSW mit dem schulischen Teil der Fachhochschulreife, 82 Schülerinnen und Schüler erreichen die Allgemeine Hochschulreife.  Die Jahrgangsbesten waren Johanna Böhmer und Pia Breuer mit einem Abiturschnitt von 1,0. sowie Charlotte Brozio mit 1,2. Insgesamt hatten 18 Schüler/innen einen Abiturschnitt von 1,9 und besser.

Gesamtschülerinnen qualifizierten sich für die Weltmeisterschaft

Ob Addition oder Quadratwurzeln ziehen – den Taschenrechner brauchten Alena Borgmann (EF) und Jonas Feldmann (7.5), Schüler der Gesamtschule Dorsten, bei der Landesmeisterschaft im Kopfrechnen in Maria Veen nicht. Sie haben sich für die Weltmeisterschaft qualifiziert. Beispielsweise mussten sie aus einem puren Datum den Wochentag berechnen. Insgesamt standen 165 Aufgaben zur Verfügung. 75 Schüler aus Münster, den Kreisen Recklinghausen, Coesfeld und Borken waren beteiligt. Hinzu kamen alle Gewinner aus vorherigen Runden. An den Kreis- und Stadtmeisterschaften hatten sich insgesamt 242 Schüler beteiligt.

50 Jahre Gesamtschule Wulfen – Schulministerin Feller gratulierte

Mit einem Festakt wurde am 27. August 2023 das 50-jährige Bestehen der Gesamtschule Wulfen gefeiert. Unter den Ehrengästen war auch NRW-Ministerin Dorothee Feller. Unter den 300 Gästen waren zahlreiche Schüler, Lehrer und Eltern dabei, natürlich auch Dorstens Bürgermeister. „Wenn wir die Schulform Gesamtschule mit nur einem einzigen Wort beschreiben müssten – es wäre wohl das Wort ‚gemeinsam‘“, sagte Dorothee Feller in ihrem Grußwort. „Denn allein der Umstand, dass an einer Gesamtschule alle Abschlüsse der Sekundarschulen I und II erreicht werden können, zeigt dies deutlich.“ Den Lehrerinnen und Lehrern dankte die Ministerin für ihren Einsatz, die Schülerinnen und Schüler „zum individuell bestmöglichen Abschluss zu führen“. Angesichts vielfältiger Herausforderungen im schulischen Alltag sei das „eine beeindruckende Leistung, die großen Respekt und große Anerkennung“ verdiene. Schulleiter Hermann Twittenhoff blickte in seiner Rede unter anderem zurück auf die Anfänge der Schule, die in den 1970er-Jahren als zwölfte Gesamtschule Nordrhein-Westfalens von der CDU auf den Weg gebracht worden sei. Inzwischen sei die Gesamtschule Wulfen die Kulturschule der Stadt Dorsten. Zwei Filme zeigten die Schule in den 70er-Jahren und heute. Musikalisch begleitet wurde der Festakt vom Moerser Bläserquintett.

Am Ende des Konzerts wurde noch einmal „Happy Birthday“ gespielt

Moderatorin Eva Gruber, die 2022 ihr Abitur an der GSW machte, und Moderator Jörg Noll führten spritzig und witzig durch das Programm und musizierten ebenfalls mit. Sie nahmen das Publikum mit und fragten auch mal in den Reihen der Zuschauer nach, wer hier so alles anwesend war und warum. „Für das Programm wollten wir aus jedem Jahrzehnt musikalische Beiträge dabeihaben und das alles in einen großen Rahmen fassen“, sagte sie. So gab es jeweils kurze Einführungen zu wichtigen Ereignissen in der Welt zum jeweiligen Zeitpunkt und Informationen darüber, was sich parallel so an der Gesamtschule tat. Am Ende wurde noch einmal das Stück „Happy Birthday“ gespielt. Nach über zwei Stunden toller Musik inklusive Pause waren die Gäste begeistert. Im Anschluss startete der Ehemaligenabend. Bei Bratwurst und Bier gab es hier ein herzliches Wiedersehen. Im Rahmen der Festwoche zum 50-Jährigen fand am 30. August ein Mitsingkonzert „WirSing“ mit den beiden im Gitarristen Gerd Gratias und Markus Zöllner im Forum der Gesamtschule statt (Quelle: Guido Bludau und Robert Wojtasik in DZ vom 28. Aug. 2023).

Bombendrohung: Polizei nennt Details zur Droh-Mail

Nach der Bombendrohung gegen die Gesamtschule Wulfen gibt es erste Erkenntnisse zur Droh-Mail. Sie ähnelt zwei weiteren Drohungen, die am Montag verschickt worden sind. Die Mail an die Gesamtschule Wulfen war bereits am 4. November (Samstagabend) im Postfach der Schule eingegangen und am Montagmorgen gelesen worden. Polizei-Sprecherin Annette Achenbach erklärt auf Nachfrage der „Dorstener Zeitung“, dass die Mail mit dem aktuellen Konflikt zwischen Gaza und Israel in Verbindung steht. Sinngemäß steht darin, dass man Ungläubige töten werde. Das hatte die „Bild“ berichtet. Eine Recherche von „Spiegel“ und „ARD“ dazu hat ergeben, dass offenbar Internettrolle hinter vielen dieser Drohungen stecken. Von „Trittbrettfahrern aus dem Milieu der Internetkriminalität“ ist die Rede. Die Spur führe zu einer Gruppe von Männern, „die in der Vergangenheit im Netz aufgefallen sind.“

Schüler setzten 2024 deutliches Zeichen für Demokratie und Vielfalt

Ein starkes Zeichen für Demokratie und Vielfalt zeigten in Dorsten die Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer der Gesamtschule Wulfen am 26. Januar 2024. Trotz des regnerischen Wetters versammelten sich insgesamt rund 1500 Menschen auf dem Marktplatz in Wulfen-Barkenberg. Der gesamte Schulmorgen stand unter dem Motto „Demokratie stärken“. „Wir sind eine Schule ohne Rassismus – eine Schule mit Courage. Inhaltlich geht es darum, den Kindern in einer unübersichtlichen und aufgeheizten gesellschaftlichen Situation die Fähigkeit zu vermitteln, sich den gegenwärtigen politischen Streit zu erarbeiten und zu begreifen“, erklärte Schulleiter Hermann Twittenhoff. Und weiter sagte er: „Das Ziel dieses Prozesses ist nicht, die Schülerinnen und Schüler zu individualisierender persönlicher Beliebigkeit zu führen, sondern sie dahingehend zu erziehen, dass sie die grundlegenden Normen des Grundgesetzes und der Landesverfassung verstehen und für die Demokratie eintreten.“ Während der rund einstündigen Aktion wurden die Anwesenden zunächst einmal in ganz unterschiedlichen Sprachen von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften begrüßt. Anschließend ergriffen viele weitere von ihnen erneut das Mikro und erklärten kurz und prägnant, warum sie heute hier stehen. In der Menge wurden zahlreiche selbst gemachte Plakate oder Poster hochgehalten, auf denen auch deutlich zu lesen war, worum es ihnen ging, nämlich beispielsweise um Menschenrechte, Demokratie und Vielfalt. Auch Bürgermeister Tobias Stockhoff sprach und lobte die Aktion der Schule und vor allem der Schülerinnen und Schüler (Quelle: Guido Bludau in DZ vom 27. Jan. 2024).

Demokratie-AG holte 2024 die „Stolpersteine“ in die Gesamtschule Wulfen

Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus holte die Demokratie-AG die Dorstener Stolpersteine 2024 in die Gesamtschule Wulfen. Der Künstler Gunter Demnig verlegt seit 1992 Stolpersteine, mit denen er den Opfern des Nationalsozialismus gedenkt. Auf kleinen, in den Boden eingelassenen Gedenktafeln wird am letzten frei gewählten Wohnort auf das Schicksal der ehemaligen Bewohner aufmerksam gemacht. „Auf allen 180 Türen unserer Schule ‚stolpern‘ die Schüler seit Wochenbeginn über aufgehängte bunte Plakate. Auf diesen Plakaten findet sich jeweils eines der Fotos der 38 in Dorsten, Wulfen und Lembeck verlegten Stolpersteine mit QR-Codes, die auf die Seiten von stolpersteine-dorsten.de oder stolpersteine.wdr.de verweisen und die jeweilige Person des betreffenden Stolpersteins in den Blick nehmen“, erklärt Schulleiter Hermann Twittenhoff. Schüler können auf diesem Wege die Biografien und die Schicksale der ehemaligen jüdischen Bewohner Dorstens, Wulfens und Lembecks im Internet recherchieren und weitergehende Darstellungen im Internet nutzen. In der Schulstraße finden die Schüler auf Pinnwänden zusätzliches Informationsmaterial, das der Aktion einen erweiterten inhaltlichen Rahmen gibt. „Zusammenhänge mit den antirassistischen Demos vom Wochenende am Gemeinschaftshaus, in Dorsten, in Haltern und Schermbeck werden so intensiver wahrgenommen“, so Hermann Twittenhoff.

Spiel der F-Junioren beendete die Hallenstadtmeisterschaften

Mit dem Hallenspielfest der F-Junioren endete am 18. Februar 2024 der Reigen der Dorstener Jugendstadtmeisterschaften in der Wulfener Gesamtschulhalle. Während die Jungs und Mädels Fußball spielten, bestimmten auf der Tribüne Weingummi und kühle Getränke die Szene. Das bereits seit längerem bestehende Format des Spielfestes verläuft im Gegensatz zu regulären Turnieren der A- bis E-Jugend nur mit einer Gruppenphase, in der alle antretenden Mannschaften gegeneinander spielen. Ergebnisse werden dabei nicht festgehalten. Am Ende des Spielfestes waren deshalb alle Mannschaften „Sieger“. Die F-Junioren spielen dabei ohne Schiedsrichter und nach den Fair-Play-Regeln. Falls es Uneinigkeiten gab, half ein Spielbegleiter, der von der Turnierleitung des SV Dorsten-Hardt gestellt wurde, die Situation zu lösen. Ein Banner verkleinerte zudem die großen Hallentore.

Durchaus gemischte Gefühle zum Spielfest

Das Trainerteam des FC Rot-Weiß Dorsten, Christian Kartokis, Cesar Arturo und Christoph Schoppen, standen dem Format des Spielfests mit gemischten Gefühlen gegenüber. Sein Ziel, jeden Spieler über den Tag hinweg einzusetzen, erreichte das Trainertrio. „Sogar beide Torhüter kamen zum Einsatz“, so das Team. „Auf der anderen Seite müssen die Spieler auch lernen zu verlieren“, äußerten die Dorstener auch Kritik. Etwas mehr auf den Punkt brachte es Lenn Panteleit. Der Stürmer der JSG Lembeck/Rhade/Deuten, der einzigen Spielgemeinschaft des Spielfestes, hatte viel Spaß mit seiner Mannschaft. Doch auch er war nicht vollauf zufrieden und sagte: ,,Wir wollen Pokale und mehr Konkurrenz.“ Immerhin hatte seine Mannschaft all ihre Spiele gewonnen und sehnte sich nach einer Belohnung. Lenns Mutter Jill war der gleichen Meinung und meinte, dass man die Kinder trotz des Formats unterstützen müsse. Als die Turnierleitung die Siegerehrung der Gruppe A mit dem Satz begann „Herzlichen Glückwunsch zu den Spielen, die ihr gespielt habt“, ging so auch ein Raunen durch die Halle. Jedes Team bekam Medaillen, dann ging es mit dem Turnier der Gruppe B weiter – und auch hier war die Stimmung familiär und das Spielfest gelungen bis zum Schluss (Quelle: David Alfes in DZ vom 20. Febr. 2024)

Siehe auch: Hermann Twittenhoff

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