Weingutsbesitzer mit Dorstener Abiturzeugnis des Gymnasium Petrinum
1888 bis 1968 in Kanzem; Weingutbesitzer. – Das Rüstzeug für sein Leben holte er sich am Gymnasium Petrinum im Dorsten, wo er 1910 Abitur machte. Sein Name ist in die Wein-Geschichte seines Familiengutes in Kanzem bei Trier eingegangen. Denn das Gut, das viele Namen hatte, wurde nach ihm benannt. Seit 2010 gehört es dem TV-Entertainer Günther Jauch, dessen Grußvater Hans Jauch eine Elsa von Othegraven (1889–1948) heiratete.
Die Familie von Othegraven gibt es seit dem 14. Jahrhundert und das Weingut unter verschiedenen Namen seit etwa 1500. Eigentümer waren die Familie von Metzenhausen, ab 1654 die Familie von der Leyen, ab 1805 der Trierer Fabrikant Emmerich Gracht. Danach kam durch Heirat die Familie von Weißebach in den Besitzer und diese verkaufte das Kanzemer Weingut, inzwischen war es um die hinzu gekauften Flächen des Luxemburgers de Waha am Kanzemer Altenberg vergrößert worden. Der kinderlose Carl Weißebach hat das Gut an seinen 34-jährigen Neffen Maximilian von Othegraven weitergegeben, jener, der in Dorsten das Abitur gemacht hatte. Die Eltern von Maximilian von Othegraven waren der Großkaufmann Wilhelm von Othegraven (1842-1915) und Josephine Weißebach (1859-1934). Mitte der 1950er-Jahre erwarb Maximilian von Othegraven die Anteile seiner Geschwister bzw. seines Schwagers Hans Jauch und nannte das Weingut „Maximilian von Othegraven“. Nach seinem Tod 1968 führte seine Witwe Maria von Othegraven geborene Baum (1899–1995) das Weingut unter dem Namen „Maximilian von Othegraven“ fort. Auch diese Ehe war kinderlos. 1995 erbte Dr. Heidi Kegel geborene Baum, Nichte von Maria von Othegraven, das Weingut, das seitdem den Namen von Othegraven führte. 2010 verkaufte sie das Weingut an Günter Jauch, einen Enkel von Elsa von Othegraven, und damit wieder in die Linie der direkten Nachfahren Emmerich Grachs.
Am Rande notiert: Hugo Eugen Friedrich Maria von Othegraven (1873–1942), Maler und Afrikaforscher, erlangte Bekanntheit, als ein in seiner Wohnung in Berlin gehaltener Leopard 1932 das Portierskind zerfleischte und dessen Mutter schwer verletzte. Sein Verteidiger war Max Alsberg („Die Leoparden-Affäre“, Berliner Zeitung vom 1. Januar 1932).