Norovirus-Infektionen 2024

Im Kreis nahmen die Fälle bereits im ersten Jahresquartal stark zu

Norovirus-Infektionen sind im Kreis Recklinghausen wieder auf dem Vormarsch. Das teilt die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit. Während im Jahr 2022 noch 415 Fälle bekannt wurden, stieg die Zahl der gemeldeten Infektionen 2023 bereits auf 503. Und die steigende Tendenz setzt sich fort: Bereits in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 sind 511 Infektionen gemeldet worden. Im Vergleichszeitraum 2023 waren es nur 224. Noroviren führen zu Magen-Darm-Erkrankungen mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall und sind besonders für Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen gefährlich wegen ihrer hohen Ansteckungsgefahr. Die Übertragung erfolgt meistens durch Schmierinfektionen oder kontaminierte Oberflächen und Gegenstände. Im Fall eines schwallartigen Erbrechens können die Erreger auch über die Luft durch kleine Tröpfchen übertragen werden. Die Infektion verläuft meist kurz und heftig: Sie beginnt plötzlich mit schwallartigem Erbrechen oder starkem Durchfall. Betroffene fühlen sich schwach, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, gelegentlich leichtes Fieber. Die AOK rät zu Bettruhe, Schonkost und dazu, viel zu trinken. Damit sei die Infektion nach ein bis zwei Tagen meistens überstanden.

Die Einhaltung vin Hygienemaßnahmen ist wichtig

Jörg Kock, Serviceregionsleiter der AOK, hebt hervor, dass aufgrund fehlender Impfmöglichkeiten die Einhaltung von Hygienemaßnahmen essenziell ist. „Um niemanden anzustecken, sollten die Betroffenen deshalb bis zwei Tage nach Abklingen der Symptome möglichst abgeschirmt bleiben“, so Kock. Das heißt, Kontakte mit anderen Menschen auf ein Minimum reduzieren, eigene Handtücher und Hygieneartikel nutzen, wenn möglich auch eine eigene Toilette. Auch auf Türklinken, Toilettensitzen, Treppengeländern, Handtüchern, Wasserhähnen und sogar Kleidungsstücken bleiben die Erreger viele Tage lang infektiös.
Eine grundlegende Hygienemaßnahme ist, wie schon zur Hochzeit der Corona-Infektionen, sich die Hände immer wieder zwischendurch gründlich mit Seife zu waschen und Desinfektionsmittel zu verwenden. Die Schutzmaßnahmen sowie die strengen Hygieneregeln in den beiden Corona-Jahren hatten nämlich auch in Sachen Norovirus einen positiven Nebeneffekt: Es kam zu einem signifikanten Rückgang der Norovirus-Fälle. So wurden im Jahr 2021 nur 233 Fälle registriert, im Gegensatz zu 689 im Jahr 2019, vor Ausbruch der Pandemie. Nach Angaben der AOK sind die Hygieneregeln auch dann noch zu beachten, wenn die Symptome bereits abgeklungen sind. Denn die Viren werden in der Regel noch bis zu 14 Tage nach einer akuten Erkrankung mit dem Stuhl ausgeschieden.

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