Affenpocken

Erste Infektion Ende Juni 2022 im Kreis Recklinghausen – in Haltern am See

Im Kreis Recklinghausen gibt es den ersten nachgewiesenen Fall einer Affenpocken-Infektion. Betroffen ist ein Mann aus Haltern am See. Er befindet sich in Quarantäne, gleiches gilt für seine engen Kontaktpersonen. Das Gesundheitsamt des Kreises Recklinghausen steht in täglichem Austausch mit dem Betroffenen und seinen Kontakten. Wo er sich mit den Affenpocken infiziert hat, ist aktuell noch unklar. Ein weiterer Verdachtsfall meldete sich dem Gesundheitsamt auch aus Castrop-Rauxel. Proben des Mannes befinden sich derzeit zur Untersuchung im Labor. Es bestand enger Kontakt zu bereits nachgewiesenen Fällen. Er befindet sich in Isolation. Seine Kontakte werden derzeit ermittelt und zuständige Gesundheitsämter anderer Städte informiert.

Keine schnelle Ausbreitung im Kreis zu befürchten

Anders als bei Corona ist bei Affenpocken die Übertragbarkeit von Mensch zu Mensch selten und nur über einen sehr engen Kontakt möglich. Erste Symptome der Krankheit sind Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Infektion und erstem Ausbruch von Symptomen, liegt bei Affenpocken meist zwischen fünf und 21 Tagen. Einige Tage nach dem Auftreten von Fieber entwickeln sich zudem Hautveränderungen. „Der Ausschlag konzentriert sich in der Regel auf Gesicht, Handflächen und Fußsohlen. Infizierte sollten dabei jede Art von engem Kontakt mit anderen Menschen vermeiden, bis der Ausschlag abgeklungen und der letzte Schorf abgefallen ist“, so das Gesundheitsamt. Dieser Prozess könne bis zu vier Wochen dauern. Ansteckend sind infizierte Personen, bis die Symptome abgeklungen bzw. die infektiösen Bläschen verschwunden sind. Jeder, der Symptome hat, die auf Affenpocken hindeuten, sollte enge körperliche Kontakte vermeiden und sich sofort von medizinischem Fachpersonal beraten lassen. Erster Ansprechpartner ist dabei der Hausarzt.

Affenpocken um 90 Prozent zurückgegangen, doch die Gefahr bleibt

Die WHO hatte Mitte 2022 wegen der Affenpockenausbrüche in zahlreichen Ländern eine internationale Notlage ausgerufen. Ende 2022 waren die Fälle um 90 Prozent zurückgegangen, Entwarnung gibt es von der WHO aber nicht. Bis Anfang Januar 2023 registrierte die WHO weltweit knapp 84.000 bestätigte Fälle, darunter 75 Todesfälle, wobei sie sicher ist, dass ein Vielfaches davon ungemeldet blieb. Auch in Deutschland hat sich die Situation nach einer Hochphase im Sommer 2022 mit teils mehr als 400 bestätigten gemeldeten Erkrankungen pro Woche deutlich beruhigt. Seit Mitte Oktober wurden wöchentlich nur noch einstellige Fallzahlen an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet oder auch gar keine Fälle. Für den gesamten Ausbruch spricht das RKI von rund 3680 Betroffenen hierzulande (Stand: 3. Januar 2023). Ein Hotspot war Berlin. Affenpocken, von der WHO inzwischen Mpox statt Monkeypox genannt, sind eine Viruskrankheit. Kranke haben meist Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie einen Hautausschlag mit Pusteln. Bis 2022 waren Fälle praktisch nur aus West- und Zentralafrika bekannt, wo Menschen sich durch Kontakt mit infizierten Tieren ansteckten. Das Virus stammt vermutlich von kleinen Säugetieren wie Sonnen- oder Streifenhörnchen oder Riesenhamsterratten. Erst seit ein paar Jahren sind Übertragungen von Mensch zu Mensch   bekannt. 2022 infizierten sich vor allem Männer, die häufigen Sexualkontakt mit verschiedenen Partnern haben. Das Virus ist mit den klassischen Menschenpockenviren und den Kuhpockenviren verwandt.


Siehe auch: Corona-Pandemie (Artikelübersicht)

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