AfD-Wahlplakate

„Gelebte Demokratie?“: Über 100 AfD-Wahlplakate zerstört oder gestohlen

In Dorsten sind in der Vorwahlzeit bis 100 Wahlplakate der AfD entwendet oder zerstört worden. Diese Zahl nannte Parteichefin Simone Paulsen nach einer Kontrollfahrt. „Große Teile“ der Wahlplakate seien demnach binnen weniger Stunden zerstört worden, vor allem in Hervest, Holsterhausen und auf der Hardt sowie in der Innenstadt. „Nicht einmal eine Woche haben sie der Zerstörungswut Andersdenkender standgehalten“, klagt Simone Paulsen und fragte: „Ist das gelebte Demokratie?“ Die bereits dokumentierten Schäden, die nach Angaben der Parteichefin ausschließlich an Wahlplakaten der AfD festzustellen seien, wurden bereits zur Anzeige gebracht. Der Staatsschutz ermittelt. Für die AfD tritt am 15. Mai im Wahlkreis 71, zu dem Dorsten gehört, der Lembecker Dr. Daniel Zerbin an. Auf Plakaten seiner Partei ist der Spitzenkandidat auf eigenen Wunsch nicht zu sehen. Weil der Kriminalwissenschaftler auf Listenplatz 11 steht, ist sein Einzug in den Landtag sehr wahrscheinlich. Dazu Stefan Diebäcker in einem Kommentar in der Dorstener Zeitung vom 27. April 2022: „Man kann von der AfD halten, was man will, aber mutwillige Zerstörung ist grundsätzlich durch nichts zu rechtfertigen. Wer sich trotzdem dazu hinreißen lässt, begeht eine Straftat. Und zeigt vor allem auch, dass er mit dem politischen System in unserem Land ein Problem hat. ,Ist das gelebte Demokratie?’, hat die Parteichefin der AfD gefragt. Die Antwort kann nur lauten: Nein, das waren keine Anhänger der Demokratie.“

Jugendliche als Täter ermittelt – Staatsanwaltschaft: sie waren „wütend“

Einen Monat nach der Landtagswahl hat die Polizei offenbar zwei mutmaßliche Täter ermittelt. Ihr Motiv: „Wir waren wütend!“ Mehr als 100 ihrer Wahlplakate sind nach Angaben der AfD im April und Mai in Dorsten zerstört worden. Ob die beiden jetzt ermittelten Täter alleinverantwortlich für die Sachbeschädigung sind, ist noch nicht geklärt. Die Staatsanwaltschaft Essen bestätigte am Dienstag auf Anfrage der „Dorstener Zeitung“, dass schon kurz vor der Landtagswahl zwei Jugendliche aus Gladbeck und Dorsten beim Zerreißen von AfD-Plakaten ertappt und der aus Dorsten von einem Nachbarn erkannt worden war. Die beiden 16 und 17 Jahre alten mutmaßlichen Täter stammen aus Nordmazedonien. Die AfD hatte nach dem Verlust vieler Wahlplakate in Dorsten Strafanzeige erstattet und dies öffentlich gemacht. Das Verfahren ist allerdings noch nicht abgeschlossen (Stand: Juni 2022). – Übrigens werden in Dorsten seit Jahren Wahlplakate aller Parteien zerstört, abgerissen und verunstaltet.

Siehe auch: Alternative für Deutschland
Siehe auch: AFD – Debatte im Rat
Siehe auch: Marco Bühne

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