Landwirtschaft heute

Im Kreis Recklinghausen gab es im Jahr 2016 noch 697 Bauernhöfe

In den Jahren 2010 bis 2017 haben im Kreisgebiet Recklinghausen 35 Bauernhöfe ihr Dasein eingestellt. Im Jahrzehnt davor waren es 300 Höfe, die ihre Tore für immer geschlossen hatten. Der Verbraucher hat weder davon einen Mangel erlitten noch von den 35 Schließungen  in den darauffolgenden sieben Jahren. Mit Stand von 2016 existieren im Kreisgebiet noch 697 Bauernhöfe. Mehr als sie Hälfte wird im Haupterwerb geführt und hat sich in den vergangenen Jahre spezialisiert; insbesondere in der Tierhaltung. Die Einheiten werden immer größer sowohl was die Fläche betrifft, als auch die Zahl der Tiere. Nach Angaben des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes ist dieser Konzentrationsprozess der Wirtschaftlichkeit geschuldet. Landwirtschaftliche Betriebe benötigen eine gestimmte Größe, um am Markt bestehen zu können. Rund 38 Prozent er Flächen des teilweise dicht  besiedelten und industriell geprägten Landkreises Recklinghausen werden landwirtschaftlich genutzt. Doch Agrarland wird knapper und teurer. In den zurückliegenden zehn Jahren sind rund elf Quadratkilometer landwirtschaftliche Nutzfläche verschwunden. Das entspricht einer Größe von etwa 1600 Fußballfeldern. Die Preise für landwirtschaftliche Grundstücke sind im Kreis Recklinghausen seit 2012 um etwa 27 Prozent gestiegen. Der Hektar Ackerfläche kostet laut Landesbetriebs Information du  Technik (IT.NRW) rund 51.750 Euro (2012 noch 40.700 Euro). Entsprechen passen sich die Pachtpreise an. 70 Prozent der Landwirtschaft sind Pachtflächen. Von einem Abgesang der Landwirtschaft im Vest Recklinghausen kann allerdings nicht die Rede sein. Der Strukturwandel, das zeigen die Zahlen, nimmt an Rasanz ab. Zudem profitieren die Höfe im nördlichen Ruhrgebiet, zudem Dorsten gehört, maßgeblich von der Nähe zum Verbraucher. Spargel, Erdbeeren, Kartoffeln, Milch, Fleisch und weitere Produkte werden. in Hofläden zum Kauf angeboten. Die Direktvermarktung ist für zahlreiche Betriebe schon längst zu einem wichtigen betriebswirtschaftlichen Standbein geworden.

Bio-Bauernhöfe – Land förderte Anfang 2017 sieben Höfe im Kreis

Der Trend nimmt zu, die Nachfrage steigt – und auch immer mehr Bauernhöfe bei ums im Vest steigen auf Bio um. Das zeigt die Zahl der Anträge auf Ökoförderung, die beim Land NRW eingegangen sind. 2016 sind zwei Betriebe aus dem Kreis Recklinghausen dazugekommen. Damit gibt es ab 2017 sieben Bio-Bauernhöfe im Kreis Recklinghausen. Die Zahl sagt allerdings nichts über die tatsächliche Anzahl der Bio-Bauern aus. Denn nu Betriebe, die komplett auf eine ökologische Bewirtschaftung umstellen, können in den Genuss der Förderung kommen. Pro Hektar Gemüseanbau erhalten die Bauern zum Beispiel 1.440 Euro im ersten und zweiten Jahr – für Apfelbaumfelder sind sogar 2.160 Euro drin. Außerdem unterstützt das Land Nordrhein-Westfalen den Ökolandbau bei der Ausbildung, der Beratung, der Forschung und der Vermarktung. In ganz NRW gibt es mittlerweile über 1.800 landwirtschaftliche Betriebe, die nach dem Bio-Standard produzieren.


Quelle:
Stark gekürzt nach Michael Wallkötter „Kein Abgesang der Bauern“ in DZ vom 3. Mai 2017.

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