Hötten, Maschinenbau

Traditionsreiches Unternehmen aus der Insolvenz gerettet

Das traditionsreiche Unternehmen Hermann Hötten Maschinenbau GmbH in Wulfen ist mit seinen knapp 150 Mitarbeitern seit Jahrzehnten weltweit im Sondermaschinenbau tätig. Auf der Produktpalette des modernen Unternehmens stehen u. a. Baustofftechnik für Porenbeton, Kalksandstein, Trockenmörtel und Branntkalk, Dämmtechnik für Gebäude jeder Art, Verpackungstechnik für Stückgüter und Lebensmittel sowie Bergbautechnik. Anfang 2010 musste das Unternehmen wegen eines „Liquiditätstals“, so der Geschäftsführer in der Lokalpresse, beim Amtsgericht Essen Insolvenzantrag stellen. Die Hausbanken des Wulfener Unternehmens waren nicht mehr bereit, die Finanzierung von internationalen Aufträgen zu übernehmen.

Unternehmen Hötten

Das Maschinenbau-Unternehmen Hötten

Nach der Insolvenz Investoren für den weiteren Bestand gefunden

Hötten Maschinenbau hatte 2009 noch 19 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Der Auftragsbestand bei Einreichung des Insolvenzantrages belief sich auf 32 Millionen Euro und hätte den Bestand des Betriebes und die Arbeitsplätze seiner Beschäftigten für die nächsten 17 Monate sichern sollen. Das Essener Amtsgericht bestellte den Düsseldorfer Rechtsanwalt Dr. Biner Bähr (Anwaltskanzlei White & Chase) zum Insolvenzverwalter, der bundesweit durch die Abwicklung der Kaufhauskette Hertie bekannt geworden war. Ihm gelang es, innerhalb kurzer Zeit zwei Investoren zu finden, die getrennt voneinander in die Geschäftsbereiche Anlagenbau und Bergbau/Industrie bei Hötten einstiegen. Mehr als die Hälfte der rund 150 Mitarbeiter konnten dadurch ihren Arbeitsplatz behalten.

Betonanlagen nach Syrien und in die Ukraine geliefert

Das Wulfener Unternehmen ist global aufgestellt. Es hat Vertretungen in Dnepropetrovsk (Ukraine), Dubai, Jakarta, Moskau, Warschau und Montreal; es wird in China und Honkong repräsentiert. Als Erweiterung des bestehenden Porenbetonwerks in Abu Dhabi hat Hötten den Auftrag über eine Aludosieranlage erhalten. 300.000 Kubikmeter Porenbeton ist die Jahresproduktionsleistung des größten Porenbetonwerks des Emirats Abu Dhabi, welches kürzlich in Betrieb genommen wurde und an dessen Entstehung das Wulfener Baumaschinenunternehmen als kompetenter Partner beteiligt war. Hötten lieferte auch die erste Porenbetonanlage nach Sabha in Libyen und nahm Ende 2009 mit einer Kapazität von 420.000 Kubikmeter Porenbeton die größte Porenbetonanlage in der Ukraine in Betrieb


Quellen:
Martin Ahlers in WAZ vom 4. März 2010. – Ludger Böhne in WAZ vom 18. Mai 2010.

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