Heynck, Valens

Der Franziskanerpater war ein großer Historiker der Moraltheologie

1906 in Dorsten bis 1975 in Paderborn; Franziskanerpater und Hochschuldozent. – Der Dogmatiker lehrte Moraltheologie an der Theologischen Hochschule der Franziskaner in Paderborn. Er war der Sohn des Dorstener Friedhofsgärtners Bernhard Heynck und dessen Ehefrau Anna Schlüter. Getauft wurde er auf den Namen Bernhard und war das achte Kind von zehn Kindern der Familie. Seine Berufung war fast schon vorgezeichnet, denn die beiden Geschwister seines Vaters waren Ordensleute: der Onkel Redemptoristenbruder in Glanerbrück, die Schwester war Ursuline im holländischen Weert.

Schriftleiter der „Franziskanischen Studien“

Von 1917 bis 1926 besuchte er das Dorstener Gymnasium Petrinum. Nach dem Abitur trat er 1926 in Warendorf in den Franziskanerorden ein und erhielt den Namen Valens. Seine theologischen Studien absolvierte er zunächst an den Ordenshochschulen Dorsten und Paderborn. Im April 1931 immatrikulierte er sich an der theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. Einer seiner Lehrer war der bekannte Dogmatikprofessor Johann Baptist Stufler (1865 bis 1952). 1932 empfing Dr. Valens Heynck im Paderborner Dom die Priesterweihe, zwei Jahre später promovierte Heynck in Innsbruck mit einer Arbeit über die Gnadenlehre des Franziskaners Richard von Mediavilla (13. Jh.) zum Doktor der Theologie. Von Weihnachten 1934 bis Ostern 1935 lebte er im Kloster in Werl, danach im Kloster in Münster. An der dortigen Universität besuchte er 1935/36 die Vorlesungen des Moraltheologen Peter Tischleder (1891 bis 1947). Danach übernahm er einen Lehrauftrag für Moraltheologie an der Theologischen Hochschule der Sächsischen Franziskanerprovinz in Paderborn. Seinen Vorlesungen legte er die „Summa theologiae moralis“ von Hieronymus Noldin (1838 bis 1922) zugrunde. In Paderborn lehrte er bis 1968. Von 1949 bis 1971 war er Mitglied der Schriftleitung der Zeitschrift „Franziskanische Studien“ und seit 1961 einer der beiden Herausgeber der Buchreihe „Franziskanische Forschungen“. P. Valens Heynck starb am Karsamstag 1975 und wurde in Paderborn beerdigt. Der Moraltheologe Gustav Erwecke (1907 bis 1987) schrieb in einem Beileidsbrief: „Der Verstorbene war einer der wenigen großen Historiker der Moraltheologie.“


Quelle:
Nach Lexikon der Theologie und Kirche, Band XXIV (2005); Spalten 845-851, Autor: Gunnar Anger.

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