Godoj, Thomasz (Thomas)

Blick nach Recklinghausen: Erfolgreicher Popsänger und Songschreiber

Thomas Godoj, Foto: Biene

Thomas Godoj, Foto: Biene

„Thomas war sehr präsent, sehr hingebungsvoll, lebte die Songs sehr intensiv und erreichte mich. Ich war den ganzen Abend so glücklich, da zu sein. Thomas´ Stimme hat mich wieder neu in ihren Bann gezogen, er sang so wunderschön, diese Tiefe und dieser ,Dreck’ (ich weiß kein anderes Wort) in seiner Stimme sind einfach faszinierend, die Band ist so genial, so improvisierfreudig, die Stimmung im Publikum war für mein Empfinden sehr gut…“

Von Wolf Stegemann. – Geboren 1978 in Rybnik (Polen); Popsänger. – Der, dessen Kunst mit solchen schwärmerischen ja fast schon liebenden Worten geschildert wird, heißt Thomas (Thomasz Jacek) Godoj. Er wurde 1978 in Dorstens polnischer Partnerstadt Rybnik geboren und kam als Achtjähriger mit seinen Eltern und seiner Schwester nach Deutschland. Zwei Jahre später, 1988, wohnte die Familie in Recklinghausen, wo der kleine Thomas zur Schule ging, dann das Fachabitur machte, eine Ausbildung zum Technischen Zeichner absolvierte und danach Bauingenieurwesen an der Hochschule Bochum studierte. Das Studium brach er allerdings ab, um sich ganz seiner Musik widmen zu können, aber auch seiner Frau und der kleinen Tochter Lynn Jennifer. Das tat er alles mit Erfolg und gewann die fünfte Staffel der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“, die 2008 vom Fernsehsender RTL ausgestrahlt wurde.

Godojs erste Schritte auf der Bühne und sein Leben als Musiker

2009 in Recklinghausen

2009 in Recklinghausen

Seine ersten Schritte auf dem Musikparkett machte Thomas Godoj als Sänger in Bands wie „Cure of Souls“, mit der er 2003 das Newcomer-Festival in Recklinghausen gewann, „Fluxkompensator“. Mit der Formation „Tonk!“ machte er von 2003 bis 2005 deutschsprachige Rockmusik, hatte damit Erfolge und gewann einen Förderpreis. Bis 2007 war Godoj Sänger bei der Band WiNK. Mit rockigen Songs wie „Liebe zur Sonne“, „Winterkinder“ oder „Still“ spielte die Gruppe im April 2007 auf der Coca-Cola-Newcomer-Tour im Rahmen eines Konzerts von Adam Green in der Muffathalle in München.
Im Sommer 2007 wollte Tomas Godoj, mittlerweile 30 Jahre alt, wissen, ob er das Zeug zum Superstar hat und bewarb sich bei der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“. Mit  einer rockigen Auswahl von Liedern drang er bis in das Finale vor und erhielt in jeder Show  mit Abstand die meisten Stimmen, so dass er im Mai 2008 mit 62Prozent der Zuschauerstimmen Superstar wurde und einen Plattenvertrags mit Sony BMG bekam und  ihn der Sender RTL managte. Allerdings passten die unterschiedlichen „Philosophien“ zwischen ihm und dem Musik-Manager nicht zusammen. Godoj kündigte, machte sich von Dieter Bohlen und dem RTL unabhängig  und gründete im letzten Jahr mit Tomzilla-Musik sein eigenes Label. Seine Debütsingle „Love Is You“ stieg im Juni 2008 auf Anhieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Platz 1 der Single-Charts ein. Nach zwei Wochen erhielt er bereits die erste Goldene Schallplatte für über 150.000 verkaufte Singles in Deutschland. Sein Debütalbum „Plan A“ belegte im Juli 2008 auf Anhieb in Deutschland und Österreich den 1. Platz in den Charts, erreichte bereits in der ersten Verkaufswoche Goldstatus und im Oktober 2008 Platin.

Überwältigende musikalische Erfolge stellten sich ein

Album 2013

Album 2013

Weitere Erfolge stellten sich ein: 2008 wurde er als „Newcomer of the Year“ ausgezeichnet und bei den „Nickelodeon Kids’ Choice Awards“ als „Lieblingssänger“ und bekam die „Goldene Henne“ als bester Newcomer. Das polnischsprachige Magazin „Samo Życie“ verlieh ihm den Preis „Journalia 2008“ für seinen Beitrag zur deutsch-polnischen Völkerverständigung. 2009 erhielt er den deutschen Musikpreis „Echo“ in der Kategorie „Bester Newcomer National“. Weitere Alben folgten: In „Richtung G.“ (2009) setzte er sich selbstkritisch mit seiner Rolle als Superstar auseinander, versuchte, anderen Menschen Mut zu machen. 2011 drehte Thomas Godoj über den Dächern Berlins das Musikvideo zu „Dächer einer ganzen Stadt“ und veröffentlichte 2012 mit „Live ausm Pott“ sein erstes Live-Album.

Gesellschafts- und selbstkritisch, humorvoll  und sozial

Akustik-Album 2015

Akustik-Album 2015

Anfang März 2013 drehte er zusammen mit dem YouTuber Alexander Böhm, auch bekannt unter AlexiBexi, das Video zu „Männer sind so“. Dieser Song erschien als Vorab-Single zu seinem gleichnamigen Album. Die Songs sind viel rockiger präsentiert als bei den früheren Alben und sind erstmals mit den Liveauftritten vergleichbar. Die Songs sind gesellschaftskritisch, humorvoll selbstkritisch, besingen seine Liebe zum Pott und setzen sich mit früheren Beziehungen auseinander. Ende 2013 präsentierte Godoj eine Songauswahl aus seinen vier Alben akustisch umarrangiert. Begleitet wurde er von Moritz Schuster (Piano), Johanna Stein (Cello), Torsten Bugiel (Schlagzeug) und Sebastian Netz (Gitarre). Das Album „V“ wurde 2014 über eine Crowdfunding-Plattform (Art der Vorfinanzierung über das Internet) finanziert. Dafür kamen 55.000 Euro für Produktion und Promotion des Albums innerhalb von 24 Stunden zusammen. Das war ein Rekord.

Plakat-Ankündigung 2015

Für das Projekt 2016 startete Thomas Godoj im Dezember 2015 wieder eine Crowdfunding-Kampagne, deren Finanzierungsphase am 22. Januar 2016 startete. Innerhalb von acht Minuten hatte er das Fundingziel in Höhe von 55.000 Euro übertroffen. Immer wieder beteiligte sich Thomas Godoj mit Auftritten zugunsten gemeinnütziger Projekte wie das Erde-Mensch-Projekt oder kümmerte sich um Kinder und Jugendliche aus schwierigem sozialem Umfeld. Deshalb initiierte der Künstler, der mittlerweile Botschafter der Kindernothilfe ist, auch das Crossover-Konzert zusammen mit der Neuen Philharmonie Westfalen im Januar 2010. Der Kindernothilfe Duisburg konnte ein Scheck über 42.500 Euro überreicht werden. Konzert-Tourneen und Beteiligungen an Festivals führten Thomas Godoj in den letzten Jahren mehrmals durch ganz Deutschland.

Im Vorprogramm des WM-Boxkampfes Klitschko ./. Sosnowski

Im Mai 2010 trat Thomas Godoj im Vorprogramm des WM-Boxkampfes zwischen Vitali Klitschko und Albert Sosnowski in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen auf. Er präsentierte dort erstmals den zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 veröffentlichten Song „Hand aufs Herz“.  – Ja, Hand aufs Herz: Wie der Newcomer Thomas Godoj, der mittlerweile keiner mehr ist, das alles so hingekriegt hat, kann nur begeistern, ganz abgesehen von seiner Musik.


Auch in Dorsten-transparent veröffentlicht

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