Gastronomen / Gastronomie

Gastro-Rangliste Westfalen: Dorstener Betriebe auf den besten Plätzen

Die beiden Sterneköche J.... Freitag und Frank Rosin; Foto: Rüdiger Eggert

Die beiden Sterneköche Björn Freitag und Frank Rosin; Foto: Rüdiger Eggert

Die Fachzeitschrift „Westfalen-Gastro“ hatte 2007 eine Rangliste mit 207 Restaurants in Westfalen erstellt. Unter den ersten zehn befinden sich drei Dorstener Gastronomiebetriebe mit ihren Top-Köchen (bzw. ihrer Top-Köchin): Meisterkoch Frank Rosin („Rosin“, Dorsten) kam auf Platz 3, Björn Freitag („Goldener Anker“, Dorsten) auf Platz 5 und Leonore Henschel („Henschel“, Dorsten) auf Platz 8 (siehe Wirtshäuser, siehe Wirtevereinigung). Fernsehkoch Frank Rosin ist vom renommierten Michelin-Führer 2011 mit einem weiteren Stern geadelt worden und somit in die Riege der Zwei-Sterne-Köche aufgestiegen. Da auch der Dorstener Björn Freitag einen Michelin-Stern hat und Leonore Henschel mit „zwei Kochlöffel“ kocht, titelte BILD-Online am 16. November 2011 „Schlemmer-Hauptstadt Dorsten“. Insgesamt wurden in NRW 39 Restaurants mit einem oder mehr Sternen ausgezeichnet und somit im neuen Michelin-Führer um einen Drei-Sterne-Koch und zehn Zwei-Sterne-Köche bereichert. Die Zahl der Sterne-Restaurants stieg von 237 auf 249.

Guide-Michelin-Sterne 2022 wieder an zwei Dorstener Restaurant

Die zwei Drei Sterne-Restaurants in Dorsten sind erneut mit den Guide-Michelin-Sternen ausgezeichnet worden. Das „Rosin“ bleibt ein Zwei-Sterne-Restaurant und der „Goldene Anker“ erhielt erneut einen Stern. Aber was bedeuten die Michelin-Sterne überhaupt? Hier die „Übersetzung“ des Guide Michelin:  Ein Stern: „Eine Küche voller Finesse – einen Stopp wert!“ – Zwei Sterne: „Eine Spitzenküche – einen Umweg wert!“ – Drei Sterne: „Eine einzigartige Küche – eine Reise wert!“ Das „Rosin“ ist eines von jetzt 46 Zwei-Sterne-Restaurants bundesweit. TV-Koch Frank Rosin hat es 1991 in Dorsten eröffnet und bildet hier mit seinem Küchenchef Oliver Engelke ein seit Jahren eingespieltes Team. Björn Freitag, ebenfalls bekannt als Fernseh-Koch, hat den Goldenen Anker 1997 übernommen, 2002 den ersten Michelin-Stern erkocht – und seitdem nicht mehr „hergegeben“. Der „Goldene Anker“ ist eines von 272 Restaurants bundesweit, die jetzt einen Stern haben.

Drei Dorstener Restaurants 2016 im „Gault & Millau“ verzeichnet

Im neuen „Guide Michelin 2015“ sind 44 Betriebe mit Sternen ausgezeichnet. Björn Freitag („Goldener Anker“) wurde wie im Vorjahr mit einem Stern ausgezeichnet, Frank Rosin („Rosin“) in Wulfen weiterhin mit zwei Sternen. Drei Restaurants aus dem Kreis Recklinghausen stehen im aktuellen Restaurantführer „Gault & Millau“, der im November 2016 herauskam. Sie sind alle in Dorsten. Wie im Vorjahr bekam das Restaurant „Rosin“ von Frank Rosin mit 16 von 20 möglichen Punkten die beste Bewertung. Dahinter folgen mit 15 Punkten der Goldene Anker von Björn Freitag und mit 13 Punkten das „Henschel“. Allen drei Restaurants wird eine sehr gute Küche sowie ein hoher Grad an Kochkunst und Qualität bescheinigt. Der „Gault & Millau“ ist neben dem Guide Michelin europaweit der wichtigste Restaurantführer.

„Menue-Karussell“ mit vier Gängen, Wein und Wasser

28 Restaurants aus Recklinghausen, Dorsten, Haltern, Castrop-Rauxel, Datteln und Marl nahmen 2014 an der Aktion „Menue-Karussell“ teil. Jeder Küchenchef bot ein winterliches Vier-Gang-Menue mit diversen Weinen und Mineralwasser zu einem Festpreis an. Das Menue-Karussell wird seit 2006 in verschiedenen Ruhr-Regionen veranstaltet. Im Vest fand es zum 4. Mal statt. Aus Dorsten beteiligt waren 2014: Björn Freitag („Goldener Anker“), Franz-Ludwig Kleinalstede (Kleinalstede, Deuten), Thomas Püttmann („Zum Blauen See“), Inga Nottelmann (Schlossrestaurant Lembeck), Frank Rosin („Rosin“) und Bruno Scroccu („Trattoria Sardegna“, Lembeck), die ein positives Fazit zogen.

Gastronomen beklagen 2022/23 Kostenexplosion und Personalmangel

Die Energiekosten explodieren. Die Lebensmittelpreise auch. Es gibt kein Personal, die Gäste müssen sparen: Die Zeiten für viele Dorstener Gastwirte sind schwer. Kaum haben die Gastronomiebetriebe Corona und die Lockdowns verdaut, da sehen sich die Gastronomen Anfang 2023 treibenden Energiekosten, Personalmangel und Preissteigerungen ausgesetzt. Und wegen der andauernden Inflation bleiben mancherorts auch noch die Gäste aus. Das sei ab September 2022 spürbar, so ein Gastronom am Blauen See in Holsterhausen. Ein anderer Gastronom muss wegen der steigenden Einkaufspreise fast wöchentlich seine Speisekarte ändern. Das hat zur Folge, dass Gäste ausbleiben.  Doch er bemüht sich, nicht alle Verteuerungen an seine Gäste weiterzugeben. Ein weiterer Gastronom beklagt die Kostenverdoppelung von Gas und Strom, neuerdings die dreifache Verteuerung. Energiekosten hat er an jedem Öffnungstag in Höhe von 300 Euro. Daher schließt er sein Lokal seit einiger Zeit an zwei Tagen in der Woche. „Vielen Gästen fehlt einfach das Geld, und für mich ist es nicht wirtschaftlich, wenn nur vier Tische besetzt sind.“ Das größte Problem vieler Gastronomen ist die Personalnot. Oft müssen dann Familienmitglieder mithelfen. Gibt es solche nicht, dann haben die Gastronomen ein großes Problem. Eine Gastronomin im Marienviertel beklagt dies. Seit 25 Jahren, in denen sie das Restaurant führt, ist ihr so etwas in dieser Auswirkung noch nicht passiert. Sie fühlt sich überfordert, weil sie zu vieles alleine machen muss. So wie ihr ging und geht es etlichen Gastonomen in Dorsten.
Den Vorschlag der Hotel- und Gaststättenverbände mancher Bundesländer, pro Gast fünf Euro Energiezuschlag auf die Rechnung zu schreiben, lehnen die meisten Gastonomen als unrealistisch ab. Denn damit vergraule man die Gäste endgültig. Lieferanten sind da übrigens weniger zaghaft, manche nehmen inzwischen 25 Euro Aufschlag pro Lieferung.

„Vest geht aus!“ – Gastro-Führer stellt Restaurants im Kreis vor

Der Kreis Recklinghausen hat einen eigenen Gastronomie-Führer in Form eines Hochglanzmagazins bekommen. Das „Vest geht aus!“ 2023 liegt ab sofort im Zeitungshandel aus. Wer seinen nächsten Restaurant-Besuch plant oder auf der Suche nach Ausgeh-Tipps und den neuesten Food-Trends ist, der wird auf insgesamt 116 Seiten fündig. Gut 150 Adressen im gesamten Kreis Recklinghausen, sowie Bottrop und Gelsenkirchen, werden hier vorgestellt. Die überwiegend gehobenen Restaurants (Hauptgerichte kosten zwischen 20 und 30 Euro) sind in Kategorien einsortiert: „Gourmet-Restaurants“, „Gehoben“, „Klassisch & modern“, „Heimatküche“, „Neu gedacht“, „Im Grünen“, „Ristoranti“ und „Aus aller Welt“. Jeweils fünf herausragende Adressen schaffen es dann auf eine Bestenliste.
Bei den Besprechungen der Restaurants geht es Chefredakteur Tom Thelen vor allem darum, Service-orientiert zu schreiben und weniger als Michelin-Tester. Daher sind allen Restaurants auch noch kleine Symbole aus den Kategorien „Terrasse“, „Mittagstisch“, „Barrierefrei“, „Kinderfreundlich“, „Vegan“, „Gesellschaftsräume“, „Hotel“ zugeordnet. Neben der Spitzengastronomie sind auch Hotspots mit angesagtem „Fancy Fastfood“, Cafés, Eisdielen, Bars, Clubs und Kneipen aufgeführt sowie Shopping-Tipps in Sachen Wein und Feinkost. Abgerundet wird das Magazin mit aufwändigen Reportagen.
Das Magazin „Vest geht aus!“ erscheint jährlich. Für 9,90 Euro ist/war die 2023er-Ausgabe im Zeitungshandel, in den Geschäftsstellen von Dorstener Zeitung, Haltener Zeitung, Recklinghäuser Zeitung, Marler Zeitung, Hertener Allgemeine, Dattelner Morgenpost sowie online erhältlich.

Hausmannskost im Kreis: Diese Restaurants empfohlen

Das Gastro-Magazin „Vest geht aus!“ hat die fünf besten Restaurants für Heimatküche im Kreis Recklinghausen gekürt. Rotkohl, Kartoffeln, Sonntagsbraten – viele Menschen sind Fans von Tradition auf ihren Tellern. Deshalb spezialisieren sich immer wieder Restaurants auf Hausmannskost. Mit regionalen Rohstoffen und traditionellen Speisen. Auch im Kreis Recklinghausen setzen einige Gastronomiebetriebe auf heimische Küche. Der Restaurant-Führer „Vest geht aus! 2023“ hat diese Restaurants unter die Lupe genommen und die besten Restaurants in der Kategorie „Heimatküche“ gekürt. In diesen fünf Restaurants aus dem Kreis ist kein Dorstener Lokal dabei. Die empfohlenen Lokale sind: Platz 1: „Gasthof Berger“ in Bottrop; Platz 2: „Restaurant Uhlenhof“ in Haltern am See; Platz 3: „Brauhaus Rütershoff“ in Castrop-Rauxel; Platz 4: „Gasthaus Sonderkamp“ in Recklinghausen; Platz 5: „Restaurant Wetterkamp“ in Castrop-Rauxel.

Dorstens wohl dienstältester Gastronom gab 2023 „Paul`s Bistro“ auf

Er war Leiter eines ganz besonderen Restaurants, führte 30 Jahre seine eigene Gastronomie in Dorsten. Doch im Mai 2023 gab der 72-jährige Gastronom Paul Ohm sein Gastro-Lokal „Paul’s Bistro“ im Gebäude des Poco-Einrichtungsmarktes an der Marler Straße aus Altersgründen auf. Nachfolger ist seit Juni 2023  der „Greco Grill“, geführt von Domitrus Chalkias und sener Lebensgefährtin Kataryna Fatalska. Paul Ohm ist seit 58 Jahren in der Gastronomie tätig, bildete sich 1965 zum Koch im Sauerland aus, zwischendurch war er tätig in einem Steigenberger Hotel, dann als Produktentwickler in einer Großküche für den Berliner Senat. Nachdem er mit Ehefrau Karin nach Dorsten zog, war er in der damaligen Hähnchenschlachterei Dr. Koch für die Herstellung der Fertiggerichte zuständig, die das Unternehmen damals auslieferte und im Außer-Haus-Verkauf anbot. Als das schwedische Möbel-Unternehmen IKEA Mitte der 1970er-Jahre eine Niederlassung an der Marler Straße Mitte eröffnete, leitete Paul Ohm das IKEA-Restaurant. Nach Wegzug von IKEA im Jahr 1993 betrieb Paul Ohm die Gaststätte selbstständig.

Rhader Traditionsgasthaus muss nach fast 60 Jahren schließen

Das Gasthaus Pierick in Rhade war über Jahrzehnte Stammlokal für Kegelclubs und Stammtische. Nun musste Gerd Pierick den Zapfhahn für immer zudrehen. In Rhade endet ein Stück-Gastro-Geschichte. Generationen von Kegelclubs, Sportlern und anderen Stammgästen gingen im Gasthaus Pierick an der Lembecker Straße ein und aus. In ein paar Jahren hätte die Gaststätte 60-jähriges Bestehen gefeiert. Doch Inhaber Gerd Pierick musste seinen Betrieb nun aus finanziellen Gründen schließen: explodierende Energiekosten und hohe Grundsteuern, dazu Mangel an Mitarbeitern. Der Vater des jetzigen Besitzers eröffnete das Lokal 1966. Er baute die Gaststätte weiter aus. Kegelbahnen, Festsaal und Hotelbetrieb kamen dazu, später Biergarten und Partyservice. 1999 übernahm Bernhard Piericks ältester Sohn Gerd den Betrieb. Der gelernte Koch hatte zuvor schon länger im Restaurant und im Saalbetrieb des Gasthauses mitgearbeitet.

Gastronomiesterben: So viele Restaurants und Cafés mussten schließen

„Die Zahl der Kneipen, Bars und Diskotheken ist während der Pandemie um ein Fünftel gesunken“, heißt es in einer Statistik des Landesbetriebs IT.NRW. Auch in Dorsten gibt es immer weniger Restaurants, Kneipen und Imbissbuden. 2021 musste eines der gut bewerteten Restaurants in Dorsten schließen. Nun veröffentlichte der Landesbetrieb IT.NRW die Zahlen für Dorsten. So sind zwischen 2019 und 2021 insgesamt 18 Gastronomiebetriebe verschwunden. 2019 waren es 150 aktive Niederlassungen, 2021 sind es nur noch 132. Wie das Statistische Bundesamt berichtet, haben die Einschränkungen während der Corona-Pandemie die Gastronomie besonders getroffen. Vor allem beim Ausschenken von Getränken. Hier hat sich die Zahl in Dorsten von 30 auf 23 Betriebe minimiert. Mit 111 Restaurants, Imbissbuden, Cafés oder Eissalons konnte Dorsten 2019 noch glänzen. 2021 waren es nur noch 102. –  In den Nachbarstädten sehen die Zahlen ähnlich aus. Recklinghausen musste 26 Schließungen hinnehmen. In Haltern machten zwischen 2019 und 2021 insgesamt 13 Gaststätten dicht (Quelle: jumü in DZ vom 29. Mai 2023).

Traditionsgaststätte „Reiterranch“ in idyllischer Lage neu eröffnet

Nahe der Innenstadt von Dorsten und dennoch im Grünen, neben einer Reiter-Springanlage mit 25 Pferde-Boxen, wurde Mitte April 2023 in einem Fachwerkgebäude von Louis Windeck eine Traditionsgaststätte neu eröffnet. Denn am 15. April feierte in der Ovelgünne die „Reiterranch“ ihre Wiedereröffnung als öffentliche Gaststätte. Früher war das Restaurant der gesellschaftliche Treffpunkt der fast 350 Mitglieder des Zucht-, Reit- und Fahrvereins (ZRFV) Dorsten und auch Anlaufpunkt für Radfahrer und Spaziergänger, die den Segelflugplatz besuchten. Nachdem der letzte Pächter Ernst Scherrer, der früher das bekannte gleichnamige Landhaus in Recklinghausen führte, den Betrieb aufgegeben hatte, stand die „Reiterranch“ längere Zeit leer und wurde nur noch sporadisch vereinsintern betrieben. Louis Windeck, der seit 2021 auf dem benachbarten Segelflugplatz-Gelände das Restaurant „Kleiner Büffel“ betreibt, und seiner Familie wurde zunächst von einem Vereinsmitglied die Wohnung über der Gaststätte angeboten. Beim Wohnungs-Besichtigungstermin nahm der damals noch in Datteln wohnende Familienvater auch die Gaststätte im Erdgeschoss in Augenschein, was sein Interesse an der renovierungsbedürftigen Gaststätte weckte. Daher hat er oben die Wohnräume kernsaniert, unten in der Kneipe die Theke neu verkleidet, die Beleuchtung saniert, das Mobiliar für die Lounge teils selbst gebaut. An den Wänden hängen weiterhin ein Sattel, ein hölzerner Pferdekopf, eine Original-Vereinsfahne des vor fast 100 Jahren gegründeten ZRFV Dorsten. Denn die Reiter werden weiterhin Stammgäste sein. Auch eine Außenterrasse mit Blick auf das reiterliche Geschehen wird er herrichten, mit mehr als 20 Sitzplätzen. Die neue „Reiterranch“ soll kein Restaurant werden, „sondern eine normale Kneipe, in der sich alle Generationen treffen können“, so Louis Windeck in der Dorstener Zeitung. „Auf ein Bierchen, zum Musikhören, zum Quatschen“ (Quelle: Michael Klein in DZ vom 12. April 2023).

„Küchen-Alarm“: 62 unbesetzte Stellen im Kreis Recklinghausen

Ob Restaurant, Gaststätte oder Biergarten – in der Gastronomie im Kreis Recklinghausen gehören „neue Öffnungszeiten“ zum Alltag. Zumindest ist das die Beobachtung der Gastronomie-Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Viele Gaststätten und Restaurants hatten bereits einen zusätzlichen Ruhetag eingelegt. Einige Häuser strichen den Mittagstisch komplett. Und oft schloss die Küche abends deutlich früher. Der Trend: Zu wenig Personal. Hotels, Restaurants, Gaststätten, Biergärten, Cafés, Caterings. Es gab Mitte 2023 im Kreis Recklinghausen nicht nur 62 unbesetzte Stellen im Küchenbereich, auch 23 noch freie Ausbildungsplätze, so Martin Mura. Wer in der Küche klarkomme, könne sofort anfangen. Die Gastronomie-Gewerkschaft meint, dass sich in der Gastro-Branche einiges ändern müsste: Höhere Löhne und bessere Arbeitszeiten sei der Schlüssel für mehr Personal. 3000 Euro brutto im Monat müssten alle verdienen, die in der Hotellerie und Gastronomie nach ihrer Ausbildung in einem Vollzeit-Job weiterarbeiten. Von fairen Löhnen seien viele Beschäftigte der Branche heute immer noch weit entfernt: Köche und Kellnerinnen im Kreis Recklinghausen verdienen oft nah an der Mindestlohnkante von 12 Euro pro Stunde. Ein Großteil der Gastro-Betriebe zahlt noch immer keinen Tariflohn.

Rosin und Freitag unter den 500 besten Restaurants in Deutschland

Das Magazin „Feinschmecker“ hat die besten Restaurants 2024 in Deutschland ausgezeichnet. Zu den ausgewählten und zuvor anonym getesteten 500 kulinarischen Top-Lokalen zählen auch zwei Dorstener: das „Rosin“ von Frank Rosin und der „Goldene Anker“ von Björn Freitag. – Stern- und TV-Koch Frank Rosin erhielt von der Zeitschrift 3,5 von 5 Punkten. „Bewährte Rosin-Evergreens, gegrillter Sellerie in Topinambur-Essenz mit Miso, Schalotte und Rettich oder die Tafel Schokolade von Entenleber mit kalter Trüffel-Kalbsjus und gebackener Beerenauslese, treffen auf aromenkräftige Crossover-Kreativküche wie Passionsfrucht-Salsa, Auster und Gruyère-Butter-Semmel zum Kalbs-Onglet“, heißt es in der Bewertung.
In der Heimat verwurzelt, dabei weltoffen und kreativ, so charakterisiert Björn Freitag seine Küche, die von den Testern mit 3 von 5 Punkten bewertet wurde. „Dieser Stil zeigt sich schon bei der Vorspeise mit Wolfsbarsch und Pulpo, die mit Ofenpaprika, Quinoa, Kimchi-Sesam und Schnittlauch kombiniert werden“, haben die Tester erfahren. „Ein bei Niedrigtemperatur gegartes Onsen-Ei wird mit Blumenkohl und geschmorter Entenkeule vereint.“
Von Sylt bis zum Bodensee haben die Kritiker in den vergangenen zwölf Monaten kulinarische Adressen anonym getestet und bewertet, erklärt die Gourmet-Zeitschrift aus dem Jahreszeiten Verlag das Vorgehen. Zu den Kriterien zählen etwa der Küchenstil, das Ambiente sowie das Weinangebot. Die Höchstbewertung von 5 Punkten haben zwölf deutsche Restaurants erhalten. In Nordrhein-Westfalen gehört einzig das Vendôme in Bergisch-Gladbach zur kulinarischen Elite. In Essen haben es acht Adressen in die Top-500-Liste des Feinschmeckers geschafft (Quelle: dieb in DZ vom 20. Febr. 2024).

Mehrwertsteuer 2024
Kritik an der Steuer-Erhöhung von 7 auf 19 Prozent auch in Dorsten

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer im Restaurationsgewerbe ab 2024 von sieben Prozent auf die ursprünglichen 19 Prozent wird vor allem im Gastronomiegewerbe kritisiert. Viele Dorstener Gastronomen sind deshalb in Aufruhr. Um Preiserhöhungen für die Gäste käme man nicht herum, so der Tenor. Der Dorstener Fernseh- und Sternekoch Frank Rosin fürchtet gar ein Gastronomiesterben. Als „absolute Katastrophe“ bezeichnet er die Erhöhung der Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie. Björn Freitag, der zweite Sternekoch der Stadt, sieht „eine akute Gefährdung vieler Betriebe“ und schließt die Sterneküche mit ein. Denn die Anhebung der Mehrwertsteuer soll vor allem für Speisen, die im Inneren der Restaurants verzehrt werden, wieder um zwölf Prozent steigen. Für den Außer-Hausverkauf soll weiter eine Mehrwertsteuer von sieben Prozent gelten. Genau hier sieht Ali Chahine, Betriebsleiter vom Mezzomar am Fürst-Leopold-Platz in Dorsten, das Problem. „Das ist unfair“, sagt er und meint: „Fastfood-Restaurants und Imbissbetriebe profitieren von dieser Regelung.“ Deshalb macht er einen Vorschlag. Man könnte die Mehrwertsteuer für den Inner- und Außer-Hausverkauf gleichermaßen anheben. Einen Mehrwertsteuersatz von zehn bis zwölf Prozent halte er für fair. Als ein weiteres großes Problem sieht der Mezzomar-Betriebsleiter die CO2-Steuer. Dadurch sollen die Preise für Sprit und Diesel steigen. Chahine rechnet deshalb mit höheren Kosten für Lebensmittellieferungen. Mit einer Preiserhöhung müssten seine Gäste deswegen derzeit aber noch nicht rechnen (Quelle: DN vom 2. Dez. 2023).

Siehe auch: Gastronomie (Artikelübersicht)
Siehe auch:
Gastronomie / Rechte der Gäste
Siehe auch:
Freitag, Björn
Siehe auch: Rosin, Frank

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