Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet

Ein Wohncontainer namens „Dorsten“ im kurdischen Nordirak

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Hier wohnt Saado Badil Alo in einem 30 qm großen Container; Foto: H. Kazim, entnommen DZ

1,5 Millionen Menschen sind im Nordirak auf der Flucht. Sie haben nichts außer ihr Leben. Das „Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet“ soll die Not ein wenig lindern. Im gesamten Ruhrgebiet wurde von der Caritas zu Spendenaktionen „Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet“ aufgerufen. Dazu haben die Dorstener 23.500 Euro eingebracht. Das ist deutlich mehr als erwartet wurde. Alleine die katholischen Gemeinden haben mit 8816 Euro eine erhebliche Summe gespendet, in den auf den Konten der Stadt eingegangenen 14.596 Euro sind auch die Kollekten der evangelischen Kirche und eine Spende der Diakonie enthalten. Von der Caritas-Spende konnten Wohncontainer angeschafft werden, die nach Städten des Ruhrgebiets benannt sind wie Mülheim, Essen, Duisburg, Herne und auch Dorsten.
Das „Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet“ befindet sich im nordirakischen Kurdengebiet nahe der Stadt Dohuk. Es wächst zusehends. Initiiert wurde das Flüchtlings-Projekt von dem kurdisch-stämmigen Bochumer SPD-Landtagsabgeordneten Derdar Yüksel in Zusammenarbeit mit der Caritas-Flüchtlingshilfe Essen. Menschen, vor allem Jesiden, deren Heimatstädte von dem so genannten Islamischen Staat (IS) komplett zerstört wurden und der etliche Kilometer weiter noch immer wütet, bietet das Lager einen sauberen und sicheren Zufluchtsort. Inzwischen ist das „Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet“ zum Anstoß für internationale Organisationen geworden, weitere Container aufzustellen, so dass inzwischen rund 800 Wohneinheiten für Flüchtlinge geschaffen wurden. Derzeit leben rund 400 Menschen in den 72 Ruhrgebiets-Containern, 100 sollen es werden (Stand Mai 2016). Denn das Projekt läuft weiter: Es soll eine Schule für zwölf Klassen, eine Krankenstation und eine „Handwerker-Straße“ mit 40 Geschäften und Werkstätten errichtet werden. Zu den Unterstützern gehören neben der Caritas u. a. die NRW-Handwerkskammer und die Deichmann-Stiftung. Die Stadt Dorsten will das Flüchtlingsdorf jedenfalls weiter unterstützen.


Siehe auch:
Flüchtlinge (Artikelübersicht)

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