Fischer, Carsten

Charakterkopf, Olympiasieger, Sportidol, Arzt und Diabetiker

Carsten Fischer (l.) mit Siegerpose 2008 in Mülheim

Carsten Fischer (l.) mit Siegerpose 2008 in Mülheim

Geboren 1981 in Duisburg; Arzt und Hockeyspieler-Idol. – Hinter seinem Spitznamen „Calle“, dem ihm das begeisterte Hockey-Sportpublikum gegeben hat, steckt die Sport-Ikone aus Mülheim, Carsten Fischer, bundesweit ebenso bekannt als Diabetiker. Seit 2011 ist er als Oberarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie im Dorstener St. Elisabeth-Krankenhaus tätig. Zuvor war der zweifache Vater Oberarzt in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie im evangelischen Krankenhaus in Mülheim und davor am Marienhospital in Oberhausen. Seit 2012 gehört Carsten Fischer zu dem elitären Kreis von 360 Sportlern aus der ganzen Welt, aus allen Zeiten und jeder Sportart, nach denen während der Olympischen Spiele in London eine U-Bahn-Station benannt wurde. Andere Stationen hießen „Ulrike Meyfarth“, „Birgit Fischer“, „Heike Drechsler“, „Ruth Fuchs“. Die S-Bahn-Station „Headstone Lane“ hatte vorübergehende den Namen „Carsten Fischer“.

Internationale Sportkarriere im Hockey – Olympia-Goldmedaille 1972

Schon als Sechsjähriger begann der kleine Carsten beim HTC Uhlenhorst Mülheim seine Hockey-Karriere. 1974 folgte die erste Nominierung für eine internationale Auswahl. Nach dem Abitur 1980 und der Bundeswehrzeit studierte Carsten Fischer in kürzest möglicher Zeit bis 1989 Medizin in Düsseldorf und promovierte erst 2010 in Hamburg. 1981 holte er mit der Junioren-Nationalmannschaft den EM-Titel. „Es dauerte nicht mehr lange, da war Carsten Fischer der beste Libero der Hockey-Welt“ (WAZ-Sportgeschichte). Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona trug er zum Gewinn der Goldmedaille bei. In den Jahren 1984 in Los Angeles und 1988 in Seoul war Fischer Mitglied der deutschen Nationalmannschaft, die bei den olympischen Spielen jeweils Silber gewann. Nachdem der Libero bereits zurückgetreten war, feierte er im September 1995 sein Comeback und nahm 1996 an seinen vierten Olympischen Spielen teil, wo die deutsche Mannschaft allerdings nur den vierten Rang belegte.

Darüber hinaus wurde Carsten Fischer 1991 Europameister und 1988 bis 1995 achtmal hintereinander Europacupsieger der Landesmeister mit dem HTC Uhlenhorst Mülheim. Dieser Rekord wurde bis heute nicht eingestellt. Carsten Fischer ist Deutschlands erfolgreichster Hockeyspieler und war mit 154 Toren in 259 Länderspielen auch Rekordtorschütze, bis er von Björn Michel abgelöst wurde.

Preisgekrönter Diabetes-Aufklärer

1990 wurde aufgrund bereits äußerer Veränderungen eine schwere Diabetes (Typ 1) diagnostiziert. Carsten Fischer verlor seine Haare und wurde zum „Hockeyspieler mit der Glatze“.  Mit seiner Krankheit lernte er für sich und andere Diabetes-Kranke umzugehen. Er informierte und schulte. Dafür erhielt er 2001 den Georg-von-Opel-Preis.


Siehe auch:
Sportler (Artikelübersicht)

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