Feuerteufel 2016

Monatelang brennen im Stadtgebiet Papiercontainer und Müllsäcke

Die Werkstatt in der ehemaligen Scheune in Wulfen brannte im Februar 2016 nieder; Foto: Bludau

Die Werkstatt in der ehemaligen Scheune in Wulfen brannte im Februar 2016 nieder; Foto: Bludau

Ab Beginn des Jahres 2016 mach(t)en sich Feuerwehr und Bevölkerung Sorgen wegen einer monatelang andauernde Serie von Brandstiftungen, was zu Schlagzeilen in der lokalen Presse führte: „Feuerteufel wüten in Dorsten“, „Brandserie in Barkenberg geht weiter“ und „Schuppen mit Werkstatt wurde in Brand gesetzt“, um einige zu nennen. Vor allem brannten in Wulfen-Barkenberg immer wieder Papier-Container und gelbe Säcke voller Plastikmüll, aber auch in anderen Stadtteilen. Auch wurde in einem Fall in dem ausgebrannten Container ein Benzinkanister gefunden, der zerplatzte. Solche Brandstiftungen von Müllcontainern gab es auch an der Hardter Kindertagesstätte „Pusteblume“, im Juli auf dem Gelände der St. Ursula-Realschule am Nonnenkamp und am Seniorenheim Maria Lindenhof, wo die Flammen auf einen 20 Meter hohen Baum übersprangen, der unmittelbar vor den Fenstern und Balkonen einiger Bewohner brannte. Ebenso brannte es in Wulfen an einer Trafostation, die zerstört wurde, und in der Straße Talaue standen zwei große 1000-Liter-Papiercontainer in hellen Flammen. Waren die Schäden der einzelnen Feuer jeweils auf 100 oder ein paar hundert Euro zu beziffern, so richtete die Brandstiftung auf einer Wulfener Hofanlage im Februar 2016 einen verheerenden Schaden in Höhe von rund 100.000 Euro an. Dort brannte eine ehemalige Scheune, in der eine Werkstatt, ein PKW, Motorräder und Maschinen zerstört wurden. Fahrzeuge, die davor standen, wurden ebenfalls zerstört. Im April brannte ein PKW in Hervest-Dorsten und im Mai ein Holzunterstand in Altendorf-Ulfkotte. Im Juni brannte an der Barkenberger Allee ein 1000-Liter-Papiercontainer und Ende Juli schlugen Flammen aus dem zweiten Stock der zugemauerten Wohnbauruine Habiflex in Barkenberg.

Das Fachkommissariat für Branddelikte beim Polizeipräsidium Recklinghausen hat die Ermittlungen der Brandstiftungen aufgenommen. Ende Juli gab es auch eine Spur. Ein Zeuge meldete sich, dass er einen etwa 25 Jahre alten Mann gesehen habe, der in verdächtiger Weise am 19. Juli etwas in einen Container an der Thüringer Straße geworfen habe und dann weglief. Kurze Zeit später brannte der Container und Mitte August ebenfalls ein 1000-Liter-Papiercontainer in der Straße Heidbruch. Die Ermittlungen, vermutlich auch die Brandstiftungen, dauern an (Stand: Ende Juli 2016). In der Nacht vom 2. auf den 3. September 2016 brannten wieder Müllcontainer an zwei unterschiedlichen Stellen in Holsterhausen. Zunächst im Bereich Martin-Luther-Straße /Ecke Am Hammbach, dann im Bereich Berliner Platz. Die Feuerwehr löschte beide Container.

Junge Feuerwehrmänner legten 2008/09 in einem halben Jahr 37 Brände

Bereits 2008/09 trieben „Feuerteufel“ in Wulfen ihr Unwesen. 2010 verurteilte das Amtsgericht zwei 19 und 20 Jahre alte Mitglieder der Wulfener Feuerwehr zu Gefängnisstrafen von zwei Jahren und zehn Monaten, weil sie 2008/09 im Norden der Stadt 37 Brände gelegt und damit die Bevölkerung ein halbes Jahr lang in Angst und Schrecken versetzt hatten. Zudem mussten sie 300.000 Euro Schaden ersetzen. Sowohl der Staatsanwalt, der 44 Monate gefordert hatte, wie auch die Angeklagten, denen das Urteil zu hoch erschien, gingen in Berufung. Das Berufungsgericht beim Landgericht Essen hob die Urteile auf, reduzierte die Freiheitsstrafe auf jeweils zwei Jahre und setzte sie zur Bewährung aus. – 2013 brannte das Dach der Gesamtschule in Wulfen-Barkenberg: Brandstiftung.

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